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Bekanntgabe | 19. Dezember 2024 |
Songpräsentation | 27. Februar 2025 |
TV-Sender | AVROTROS |
VERTRETER FÜR DIE NIEDERLANDE
CLAUDE
"C'EST LA VIE"
© Kim de Hoop
AVROTROS wird am Eurovision Song Contest 2025 in der Schweiz teilnehmen. Nach monatelangen Gesprächen und Beratungen verfüge der Sender über ausreichende Garantien der EBU, dass es zu strukturellen Veränderungen beim Musikfestival kommen wird. Joost Klein sei die Möglichkeit geboten worden, erneut teilzunehmen. Letztlich habe er dieses Angebot aber abgelehnt. (Die offizielle Bekanntmachung siehe unten)
Der 21-jährige Sänger Claude wird die Niederlande beim ESC 2025 vertreten. Der aus dem Kongo stammende Singer-Songwriter, der im Alter von 13 Jahren in die Niederlande zog, erinnert sich, dass er und seine Familie den Eurovision Song Contest zum ersten Mal kurz nach seinem Umzug erlebten, als alle gemeinsam über den Sieg von Conchita Wurst jubelten.
Seinen Durchbruch hatte er 2022 mit der Debütsingle „Ladada“ (Mon Dernier Mot), die bis heute über 57 Millionen Mal angeklickt wurde. Er gewann den 3FM Award als „Bester Newcomer“, wurde zum „3FM Talent“ gekürt und Qmusic krönte Claude zum „Besten Künstler des Jahres“. Mit seiner Teilnahme an der beliebten holländischen Fernsehsendung „Beste Zangers“ gelang es ihm außerdem, die Herzen der niederländischen Öffentlichkeit zu erobern. Weitere Erfolge waren „Layla“ und „Écoutez-moi“.
Claude veröffentlichte 2024 sein Debütalbum „Parler Français“, auf dem er alle Songs selbst mitgeschrieben hat. Mit diesem Album konnte er mit seiner Band durch die Niederlande und Belgien touren. Im Jahr 2024 übernahm Claude auch die Rolle des Botschafters der Freiheit, eine ehrenvolle Ernennung, die für ihn aufgrund seiner eigenen Vergangenheit etwas ganz Besonderes bedeutet.
Die englisch-französische Version von „Ladada“ hat in über 15 Ländern die Charts erreicht, darunter auch die Top 10 in Italien. 2025 wird er neben dem ESC auch auf dem legendären Pinkpop-Festival auftreten.
„Ich fühle mich sehr geehrt, dass ich die Niederlande nächstes Jahr beim Eurovision Song Contest vertreten werde und kann es immer noch nicht fassen. Ich freue mich sehr darauf und kann es kaum erwarten, Europa meinen Song zu präsentieren.“
Claude wurde mit seinem Song "C'est la vie", der am 27. Februar 2025 veröffentlicht wurdel, nach einem abgestuften Verfahren intern aus 331 Einreichungen ausgewählt. Im November 2024 ging Claude mit Arno Krabman, Joren van der Voort und Léon Palmen ins Studio, um den perfekten Song für den Eurovision Song Contest zu schreiben.
In den kommenden Wochen wird Claude zusammen mit dem Kreativteam unter der Leitung von Creative Director Pim Brassien und mit Lichtdesigner Henk-Jan van Beek seinem Auftritt in Basel den letzten Schliff geben:
„Ich will noch nicht zu viel verraten, aber ich möchte mit meinem Song vor allem das Publikum berühren; er muss Stärke und Positivität vermitteln. Ich denke, der Song ist perfekt dafür; die Emotionen und das Tempo wechseln sich ab und das wird man auf der Bühne sehen. „C'est la vie' ist eine Hommage an ein Elternteil, und für mich ist das meine Mutter. Als kleiner Junge und während meiner gesamten Jugend hat sie mich gelehrt, das Positive in den Dingen zu sehen, die man im Leben erlebt, selbst wenn man Rückschläge erlebt. Auch wenn es für einen Moment sehr dunkel aussieht, sollte man sich immer auf die helle Seite konzentrieren. Das ist genau die Botschaft, die ich vermitteln möchte. Das Leben ist nicht immer einfach; es geht aufwärts, es geht abwärts, es geht hin und her, aber 'C'est la vie'!“
Das Auswahlkomitee, bestehend aus Cornald Maas, Jacqueline Govaert, Sander Lantinga, Hila Noorzai, Carolien Borgers und Jaap Reesema, äußerte sich wie folgt zum Endergebnis:
„In diesem Jahr haben wir als Auswahlkomitee einen aussagekräftigen, verbindenden und hitverdächtigen Song mit internationaler Ausstrahlung ausgewählt, der mühelos die Herzen der jungen und alten Eurovisions-Zuschauer erobern kann.“
Dies ist die offizielle Bekanntmachung:
AVROTROS hat gemeinsam mit anderen Ländern während und unmittelbar nach der Ausgabe in Malmö auf strukturelle Veränderungen vor und hinter den Kulissen des Song Contest gedrängt. Mit dem nun vorliegenden Maßnahmenpaket ist die Rundfunkanstalt zufrieden und blickt positiv in die Zukunft. Es wurden konkrete Änderungen eingeführt, wie z.B.:
die Ernennung eines Sicherheitsbeauftragten für das Künstlerumfeld;
die drastische Reduzierung von Filmaufnahmen hinter den Kulissen;
ein „sicherer Raum“ für die Künstler hinter der Bühne, wo sie nicht gestört werden;
ein Krisenteam, das sich aus Vertretern der EBU, der teilnehmenden Länder und des veranstaltenden Senders zusammensetzt, damit wichtige Entscheidungen auf demokratische Weise getroffen werden können;
die Ernennung von Martin Green zum neuen Song-Contest-Direktor, der diese Veränderungen überwachen soll
AVROTROS wird diesen Prozess weiterhin aufmerksam verfolgen, ist aber zuversichtlich und hofft auf eine Erneuerung des größten europäischen Musikfestivals.
Zur Vorgeschichte
Aufgrund der kurzfristigen Disqualifikation von Joost Klein for dem Finale des ESC 2024 hatte der TV-Sender AVROTROS folgende Stellungnahme abgegeben:
In den letzten Wochen ist bei AVROTROS nach dem enttäuschenden Ausgang des Song Contests für die Niederlande viel hinter den Kulissen passiert. In diesem Artikel wollen wir teilen, was wir können, bitten aber auch um Verständnis dafür, dass (noch) nicht alles öffentlich gemacht werden kann.
Disqualifizierung von Joost Klein
Die Ermittlungen zu dem Vorfall nach dem Auftritt von Joost Klein im 2. Halbfinale sind bei der schwedischen Staatsanwaltschaft noch nicht abgeschlossen. Während dieser Untersuchung können wir leider nicht auf die Details, die Umstände und den Umgang mit diesem Vorfall eingehen, da dies die Ermittlungen beeinflussen könnte.
Wir können sagen, dass wir aufgrund der Informationen, die wir damals hatten und heute haben, immer noch der Meinung sind, dass die Disqualifikation unnötig und unverhältnismäßig war.
EBU-Untersuchung
AVROTROS hat, wie andere Teilnehmerländer auch, eine Aufforderung der EBU erhalten, bei einer Untersuchung mitzuarbeiten. Wir haben beschlossen, dieser Aufforderung nachzukommen, allerdings mit den notwendigen Vorbehalten. AVROTROS ist der Ansicht, dass eine umfassendere, gründlichere und wirklich unabhängige Untersuchung notwendig ist, um strukturelle Probleme anzugehen.
Nicht nur die Organisation in Malmö und der EBU, sondern auch die Rolle und das Mandat der Referenzgruppe (das Komitee der delegierten Teilnehmerländer), die Regeln/Verfahren und die Beschwerdemöglichkeiten im Falle von Beschwerden sowie der erhöhte Druck auf die Künstler und Delegationen im Vorfeld und während des Song Contests sollten Gegenstand der Untersuchung sein.
Zukunft
Der Eurovision Song Contest wurde ins Leben gerufen, um Länder und Völker durch Musik zu verbinden und die gegenseitige Verbrüderung zu fördern. Dies sollte der Ausgangspunkt für die Organisatoren und alle teilnehmenden Länder sein.
Bis AVROTROS zuversichtlich ist, dass strukturelle Anpassungen vorgenommen werden, um die Künstler und ihre musikalische Botschaft wieder in den Mittelpunkt zu stellen, werden wir die Teilnahme am Song Contest weiterhin in Erwägung ziehen.