Das Bühnendesign für den ESC 2018 stammt erneut von Florian Wieder, der schon für die Bühnen 2011, 2012, 2015 und 2017 verantwortlich zeichnete. Er ist einer der gefragtesten Stage-Designer weltweit, hat auch schon für X-Factor UK und USA und die MTV Video Music Awards gearbeitet.
Das Bühnenbild soll Portugals Verbindung zur Navigation, dem Meer, zu Schiffen und Land-/Seekarten symbolisieren. Das Grundgerüst stellt eine "Armillarsphäre" dar, ein astronomisches Gerät zur Darstellung der Bewegung von Himmelskörpern, bestehend aus sich gegeneinander drehbaren Metallringen in Form einer Kugel. Die Bühne zeigt eine moderne Interpretation einer Welle. Die Bühnenstruktur ist inspiriert von Schiffbaukunst. Radiale Linien einer Karte gehen in alle Richtungen mit Lissabon im Zentrum.
"Die reiche Geschichte der Portugiesen als Seefahrernation ohne Grenzen reflektiert die Werte, die den ESC heute ausmachen. Portugal und besonders Lissabon sind die historischen Schmelztiegel, angereichert durch die Eindrücke neu entdeckter Kulturen, die in den Heimathafen eingebracht wurden. Das ist das Verdienst der portugiesischen Seefahrer, die die Weltmeere befuhren mit Mut und außergewöhnlichem Navigations-Geschick", so Florian Wieder. "Der ESC 2018 wird auf eine Expedition führen durch viele verschiedenartige europäische Kulturen. Eine Reise über das Meer der Musik, die das Ziel verfolgt, Nationen zu entdecken, zu verbinden, und schließlich zu vereinen. Portugal wird 2018 die europäische Musik vereinen. Mit dieser Eurovisions-Bühne wird Portugal wieder Navigator und Kompass sein."
Entgegen der bisherigen Praxis wird es keine LED-Projektionen geben, stattdessen soll die Aufmerksamkeit ganz auf die Performances gerichtet werden, die mit besonderen Lichteffekten und Regie jeweis unterschiedlich in Szene gesetzt werden. Ola Melzig, einer der Produzenten wird zitiert: "Ich war damals einer der Initiatoren der LED-Screens und wir haben dieses Konzept mehr als 15 Jahre intensiv genutzt. Vielleicht auch deshalb habe ich das Gefühl, dass die Zeit für große Veränderungen gekommen ist - das Konzept zu erneuern und den Fokus voll auf die Interpreten und ihre Lieder zu richten. Unsere Bühne wird extrem abwechslungsreich sein, auch ohne LED und Projektionen, und wir werden alle Tools haben, die wir brauchen, ständig zu wechseln und einzigartige visuelle Effekte zu schaffen und Emotionen für jeden Teilnehmer. Die Bühne wird frisch und modern wirken, perfekt nach dem Motto des Siegers Salvador Sobral, dass Musik nicht Feuerwerk bedeutet."
Am 30.11.2017 wurde die erste Tickettranchen zum Verkauf freigegeben, Innerhalb von 30 Minuten sollen diese verkauft gewesen sein. Ab dem 20. Dezember 2017 soll eine weitere Tranche von Finaltickets in den Verkauf gehen. Informationen hierzu auf der Seite der Ticketagentur Blueticket Portugal.
Die Semifinaltickets werden erst Ende Januar nach der Semifinalauslosung verkauft.
Der Ticketverkauf beginnt am 30. November 2017 um 11.00 Uhr MEZ über die Webseite: https://www.blueticket.pt/. Es sollen zunächst Tickets für das Finale in den Vorverkauf gehen zu Preisen von 35 bis 299 EUR. Die Semifinaltickets sollen erst nach der Auslosung (29.01.2018) verkauft werden.
Für die OGAE-Clubs gibt es ein eigenes Kontingent von Ticketpaketen, hier stehen insgesamt 1700 zur Verfügung. Informationen hierzu werden in Kürze erwartet.
Die "Host Insignia Handover ceremony", d.h. die Übergabe der Insignien von der Gastgeberstadt Kiew 2017 an Lissabon wird am 29. Januar 2018 stattfinden, ebenso die Zulosung der 36 Länder, die in den beiden Semifinalen antreten müssen. Hierzu werden wie gewohnt verschiedene "Töpfe" gebildet, denen Länder entsprechend der Geographie und ihrem bisherigen Abstimmverhalten zugeordnet werden. So will mal Nachbarschaftsvoting so weit wie möglich verhindern. Es wird auch gelost werden, in welchem Semifinale die Länder der sog. BIG 5 (Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Ver. Königreich) und der Gastgeber Portugal werten. Diese 6 sind automatisch für das Finale gesetzt.
Der Willkommensempfang soll am 6. Mai 2018 stattfinden, die Location wurde noch nicht benannt. Der traditionelle "Rote Teppich" mit Aufmarsch der teilnehmenden Delegationen wird 2018 ein "Blauer Teppich" sein. Er soll ausgerollt werden vor dem MAAT Complex in der Nähe des berühmten Turms von Belem.
Das Eurovision Village an der Praça de Comercio öffnet am 4. Mai 2018. Es soll hier eine Großleinwand für das Public Viewing der 3 Shows geben, Live-Shows, Info-und Imbissstände, außerdem ein "Eurovisions-Café".
Eine Location für den EuroClub wurde noch nicht benannt, er soll am Wasser liegen.
Erstmals in der ESC-Geschichte gibt es in diesen Tagen mehrere Termine, sog. ESC-Roadshows, bei denen ARD-Unterhaltungschef Dr. Thomas Schreiber, der in Deutschland für den ESC verantwortlich ist, das neue Konzept für die deutsche ESC-Vorentscheidung Interessierten und Fans erläutert, gemeinsam mit dem neuen Head Of Delegation Christoph Pellander und den Verantwortlichen bei digame, Werner Klötsch, und bei Simon-Kucher & Partners, Daniel Korany.
Als Thomas Schreiber mit diesem Vorschlag auf uns zu kam, waren wir natürlich sofort angetan von dieser Idee und schlugen vor, diese Roadshows in Berlin, Frankfurt, Hamburg und München zu veranstalten. Der Termin in Köln beim ECG-Clubtreffen am 25.11.2017 stand ja bereits früher fest.
Am 08.11.2017 gab es den zweiten Termin dieser Reihe in Frankfurt. Durch Vermittlung unseres Frankfurter Regionalleiters Bernd Ochs traf man sich im Lesbisch-schwulen Kulturhaus. Ca. 40 interessierte Fans kamen so in den Genuss, sich über das neue Konzept und die Hintergründe und auch den geplanten Ablauf genauer zu informieren, denn die bisherigen Informationen über die Pressemitteilung ließen ja doch noch Raum für Fehlinterpretationen und Missverständnisse.
Zu Beginn gab es eine Videovorführung unter dem Titel "Der ESC-Code 2018". Die Erkenntnisse und Ergebnisse monatelanger Analysen des Votingverhaltens beim ESC führten zu für viele doch ziemlich überraschenden Schlussfolgerungen:
(Fotos: Michael Sonneck, wir bitten die mäßige Qualität zu entschuldigen.)
Neben diesen Erkenntnissen hat man außerdem herausgefunden, dass der überwältigende Anteil der Televotingstimmen aus Deutschland, Großbritannien, Skandinavien und den größeren westeuropäischen Ländern kommt, da in vielen Teilnehmerländern die Gebühren des Televoting doch deutlich höher sind als bei uns, so dass dort wohl hauptsächlich junge Leute abstimmen, die "partyaffin, tolerant, gay" seien. Besonders diese Zuschauer gelte es mit dem nun zu findenden deutschen Beitrag zu erreichen. Da bei der deutschen Vorentscheidung nicht diese besondere Zielgruppe wählt, sondern die ARD-Zuschauer, kam man also auf die Idee, zusätzlich zu diesem Votum 100 ausgewählte deutsche TV-Zuschauer zu rekrutieren, die in ihrem Stimmverhalten dem internationalen wohl am besten entsprechen.
Es werten aber international auch zu 50 % Juroren in den einzelnen Ländern, und zwar in der Regel anders als die Televoter (Beispiel: Roger Cicero war 2007 bei der Back-Up-Jury, die ja nur als Reserve bei Ausfall des Televoting gezählt hätte, auf Platz 1!). Daher soll eine internationale Jury hinzukommen, bestehend aus 20-25 Personen, die in der Vergangenheit in verschiedenen nationalen Jurys ein Abstimmungsverhalten gezeigt haben, dass dem Endergebis nahe kam. Die Tatsache,dass das deutsche Televotingergebnis über die vergangenen Jahre fast deckungsgleich mit dem europäischen Zuschauerergebnis war, ist sicher überraschend und führte eben zu der Idee des "Europa-Panels", wobei die Bezeichnung offensichtlich etwas irreführend ist: Es handelt sich nicht um europäische Juroren, sondern um Deutsche, die das europäische Abstimmungsverhalten am ehesten repräsentieren.
Die 100 Mitglieder des Europapanels werden über Aufrufe in sozialen Netzwerken rekrutiert. Hier gibt es einige Fragerunden zu überwinden, und die Agentur Simon-Kucher & Partners hat eine Methode entwickelt, aus allen Bewerbern eben genau die 100 herauszufiltern, die den Kriterien für das Panel am besten entsprechen. Das Panel wird sich für die Abstimmungen an vier oder fünf über die Republik verteilten Orten treffen. Im ersten Schritt des Auswahlprozesses werden zunächst intern die besten 200 Kandidaten ausgewählt. Mit diesen werden dann kurze Videoclips produziert, die dem Europa-Panel zur Bewertung vorgelegt werden. Dieses geschieht in mehreren Runden, so dass am Ende 20 Kandidaten übrigbleiben, mit denen dann in einer Art "Bootcamp" gearbeitet wird. Bei der Auswahl wird vor allem Wert gelegt auf das "Besondere", es fällt also eine sehr positive Bewertung mehr ins Gewicht als mehrere durchschnittliche. So will man erreichen, dass wirklich nur Kandidaten in die Vorentscheidung gelangen, die "besonders" sind, nicht nur stimmlich, sondern auch, was Performance-Möglichkeiten betrifft und vor allem den Wiedererkennungswert bzw. das Auslösen eines "Aha-Effektes" beim ersten Sehen und Hören. Dabei gibt es keine Vorgaben, weder, was die Anzahl der Künstler bei den einzelnen Acts (1-6) noch was das musikalische Genre angeht.
Die internationale Jury soll erst dann eingesetzt werden, wenn die besten 20 Kandidaten durch das Europa-Panel gefunden wurden. Es werden mit diesen 20 erneut Videos produziert, u.a. auch mit Material aus den Bootcamps, die dann auch im Vorfeld der Vorentscheidung öffentlich gemacht werden, in welcher Form, wurde noch nicht gesagt. Über die 5 Kandidaten, die dann in die Vorentscheidungs-Liveshow gelangen, entscheiden Europa-Panel und internationale Jury dann zu 50/50%. Dieses sehr aufwändige Prozedere soll bis Weihnachten abgeschlossen sein.
Danach werden für die 5 Finalteilnehmer entsprechende Songs gesucht, es können allerdings auch den Regeln entsprechende Originalsongs sein, mit denen sich diese Kandidaten beworben haben. Die Suche nach Songs wird allerdings nicht wie früher einem einzelnen Label überlassen, sondern es werden breitgefächert Labels, Produzenten, Komponisten, national und international angesprochen, um so Lieder zu finden, die jeweils zu den Kandidaten passen und international chancenreich sein können. Das bedeutet, dass mindestens 2 Monate allein für die Songauswahl und die Erarbeitung einer geeigneten Performance einschließlich Staging bleiben. In der Vorentscheidung sollen die Acts einen Auftritt haben möglichst nah an dem, der dann auch in Lissabon zu sehen sein würde. Da der Bühnenbildner für Lissabon und für die Vorentscheidung derselbe sei, werde bei der deutschen Bühne auf entsprechende technische Möglichkeiten Wert gelegt.
Momentan laufe noch ein sog. "Pitch", also ein Auswahlverfahren für die passende Produktionsfirma, daher stünden derzeit viele Einzelheiten noch gar nicht fest, u.a. auch weder Datum und Austragungsort. Nach der Wahl des deutschen Acts solle es eine ausreichende Promo geben, wieder mit Auftritten bei den diversen Fan-Events, aber auch in Deutschland selbst, falls der Künstler einverstanden sei, damit über den deutschen Beitrag schon im Vorfeld eine "positive Geschichte" erzählt werde und der deutsche Beitrag möglichst auch in Deutschland erfolgreich werde.
Insgesamt war dies eine sehr informative Veranstaltung, die auch einige Missverständnisse ausräumen konnte. Es war dem gesamten Team deutlich anzumerken, wieviel Herzblut man in diesen ganzen Prozess bereits im Vorfeld gesteckt hat und noch stecken wird. Meine anfänglichen Bedenken, dass die Auswahl des geeigneten deutschen Acts nur durch einen Mathematisch-statistischen Ansatz gelingen solle, wurden ausgeräumt.
An dieser Stelle danke ich Thomas Schreiber und seinem Team ganz herzlich für diese Möglichkeit, sich bei den Road-Shows zu informieren.
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