Dr. Thomas Schreiber hat für 2017 ein neues Konzept der deutschen Vorentscheidung angekündigt. In einem Interview mit der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung vom 21.05.2016 sagt Dr. Schreiber, man wolle sich 2017 vor allem auf die Auswahl eines erfolgversprechenden Liedes konzentrieren, danach werde man national und international Ausschau halten. Erst im zweiten Schritt solle es dann um den passenden Interpreten gehen. Auf jeden Fall soll das Publikum weiterhin über den deutschen Teilnehmer entscheiden.
Zum letzten Platz von Jamie Lee in Stockholm sagt Schreiber: "Das Lied ist weder die große gefühlsbeladene Ballade noch die mitreißende Uptempo-Nummer, Jamie-Lee konnte nicht zeigen, wie gut sie tanzen kann, und aus meiner Sicht wurde international nicht verstanden, warum Deutschland mit einem Manga-Mädchen antritt. In Deutschland war das anders: Während der Staffel „The Voice of Germany“ wurde deutlich, dass Jamie-Lees Manga-Stil total authentisch ist. Aber das konnten wir international nicht transportieren."
Das ganze Interview ist hier nachzulesen.
Laut NDR haben bereits einige Länder ihre Teilnahme am ESC 2017 zugesagt:
Bulgarien, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Norwegen, Portugal, Schweden, Schweiz, Ukraine, Ungarn. Der erste Vorentscheidungstermin steht auch schon fest: "Eesti Laul 2017" soll am 04.03.2017 in Estland stattfinden.
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Der 62. Eurovision Song Contest fand 2017 in der ukrainischen Hauptstadt Kiew statt, die beiden Semifinale am 9. und 11. Mai und das Finale am 13. Mai 2017.
Damit war Kiew nach 2005 zum 2. Mal die Gastgeberstadt des ESC. Nachdem der Sportpalast, in dem der ESC 2005 ausgetragen wurde, nicht mehr den technischen Anforderungen entspricht, fiel die Wahl auf das International Exhibition Centre des Messezentrums. Die Halle fasst etwa 11.000 Zuschauer. Auch das Pressezentrum wurde im Messezentrum untergebracht.
Sechs Städte (Kiew, Lviv, Odessa, Kherson, Kharkiv und Dnipro) hatten sich beworben, zuletzt standen nur noch die Hauptstadt Kiew und Odessa zur Wahl. Nachdem die Bekanntgabe der Gastgeberstadt mehrfach verschoben wurde, hat man am 9. September 2016 in einer Pressekonferenz des ukrainischen Ministerkabinetts die Entscheidung für Kiew bekannt gegeben, sie sei im Auswahlgremium 19 zu 2 Stimmen gefallen. Erstmals hatten sich zuvor die Bewerberstädte in einer Live-Sendung namens "Städtekampf" im ukrainischen TV per Live-Stream präsentiert. Vor Publikum gab es eine Diskussion zwischen offiziellen Vertretern des Organisationskommittees, Musikexperten und Fans.
Die Bekanntgabe der Enscheidung war mehrfach angekündigt und wieder verschoben worden. Die 3 Städte der Endrunde mussten ihre Bewerbungsunterlagen auf Geheiß der EBU nachbessern. Der Executive Supervisor der EBU, Jon Ola Sand, fühlte sich bemüßigt, eine Videoerklärung abzugeben. Es wurde außerdem seitens der EBU darauf hingewiesen, dass die Entscheidung für Düsseldorf 2011 erst im November 2010 bekannt gegeben worden sei, die Entscheidung für Kopenhagen 2014 erst im September 2013.
Nach einem EBU-Meeting in Lausanne am 8. Dezember 2016 wurde dann endgültig beschlossen, dass der ESC 2017 in der ukrainischen Hauptstadt stattfinden solle. Zuvor hatte es mehrfach Stellungnahmen der EBU gegeben, dass die Vorbereitungen seitens des verantwortlichen Senders NTU ins Stocken geraten seien, auch sei die Finanzierung nicht endgültig geklärt. Gerüchte kamen auf, Russland werde in die Bresche springen. Zuvor war der NTU-Generaldirektor zurückgetreten. Dann hatte NTU Oleksandr Charebin und Viktoria Romanova als Executive Producer berufen. Ihnen zur Seite stand der sehr erfahrene Stuart Barlow als Show Producer.
Jon Ola Sand (EBU) äußerte sich nun zufrieden mit dem neu ernannten "Core Team" und sprach ihnen vollstes Vertrauen aus. Viktoria Romanova wird folgendermaßen zitiert: "Ich freue mich, bestätigen zu können, dass NTU ein ausreichendes Budget für die Ausrichtung des ESC in der Ukraine hat. Wir werden 15 Mio. Euro vom ukrainischen Staat und weitere 7 Mio. Euro von der Stadt Kiew bekommen. Wir haben mit den Vorbereitungen bereits begonnen."
Dann kam am 10. Februar 2017 der Paukenschlag: Das Organisationsteam des ESC 2017 trat vollständig zurück! Das betraf u.a. die gerade erst ins Amt berufenen Oleksandr Kharebin und Victoria Romanova sowie die kommerzielle Direktorin, den Eventmanager und den Sicherheitschef. Als Begründung wurden unüberwindbare Differenzen mit dem verantwortlichen TV-Sender angegeben. Im Detail heißt es in der Begründung: "Man hat uns nach der offiziellen Bekanntgabe des Zuschlags an Kiew zur Ausrichtung des ESC im Dezember Kompetenzen genommen, die wir an den neuen Leiter des Contests abgeben mussten. Dieser neue Leiter bekam die vollständige Kontrolle über alles, was mit dem ESC zu tun hat. Diese Ernennung und alle Aktionen, die damit zusammenhingen, haben die Vorbereitungen des ESC für ca. zwei Monate unterbrochen. Unsere Arbeit wurde vollständig blockiert. Wir bedauern sehr, mitteilen zu müssen, dass unser Team solch eine Vorgehensweise nicht akzeptieren kann und keine Möglichkeit einer Fortsetzung unserer Arbeit sieht."
Durch diese Vorgänge kam es natürlich zu erheblichen Verzögerungen im Zeitplan der Vorbereitungen. Zur Unterstützung des neuen Organisationsteams holte man schließlich Christer Björkman, den ESC-Produzent 2013 und 2016 und "Vater" des Melodifestivalen in Schweden mit ins Boot. "Ich bin begeistert, wieder dabei sein zu können, um am größten Musik-Event der Welt mitzuarbeiten. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit dem wunderbaren Team von UA:PBC und bin sicher, dass wir zusammen den besten Contest aller Zeiten produzieren werden!" Björkman war hauptsächlich für das Staging der 42 Acts verantwortlich.
Insgesamt 43 Länder hatten ihre Teilnahme zugesagt. Rumänien und Portugal kehrten nach einjähriger Abstinenz zurück, Bosnien & Herzegowina setzte aus wegen Umstrukturierung des TV-Senders. Die Türkei und die Slowakei nahmen wiederum nicht teil. Damit wären in Kiew genauso viele Länder antreten wie 2008 in Belgrad und 2011 in Düsseldorf, wenn Russland sich nicht kurzfristig vom Wettbewerb zurückgezogen hätte. Die Teilnahme Australiens schien nunmehr zu einer Dauereinrichtung zu werden.
Die Semifinalauslosung fand am 31. Januar 2017 statt. Die Moderatoren waren Nika Konstantinova und Timur Miroshnyshenko.
Es wurde ausgelost, dass Italien, Spanien und das Vereinigte Königreich im 1. Semifinale antraten, Deutschland (auf eigenen Wunsch), Frankreich und die Ukraine im 2. Semifinale. Die Schweiz und Israel wurden auf Wunsch dem 2. Semifinale zugeordnet.
Für die Auslosung wurden - wie gewohnt - 6 "Töpfe" gebildet und die Länder nach geografischen Gesichtspunkten und bisherigem Wertungsverhalten zugeordnet:
Topf 1: Albanien, EJR Mazedonien, Montenegro, Slowenien, Kroatien, Serbien, Schweiz
Topf 2: Dänemark, Finnland, Norwegen, Island, Estland, Schweden
Topf 3: Armenien, Aserbaidschan, Belarus, Georgien, Russland, Israel
Topf 4: Ungarn, Zypern, Griechenland, Rumänien, Moldau, Bulgarien
Topf 5: Portugal, Australien, Tschechische Republik, Malta, Österreich, San Marino
Topf 6: Belgien, Niederlande, Irland, Lettland, Litauen, Polen
Im ersten Semifinale traten 18 Länder an, im zweiten 19. Bei der Auslosung wurde außerdem festgelegt, in welcher Hälfte der Show die Länder antreten. Die endgültige Startreihenfolge wurde nach showtechnischen Gesichtspunkten festgelegt.
Erstmals in der ESC-Geschichte gab es drei männliche Moderatoren: Oleksandr Skichko, Volodymyr Ostapchuk und Timur Miroshnychenko.
Oleksandr Skichko ist Moderator diverser ukrainischer TV-Shows. Seine Karriere begann als Semifinalist der ukrainischen „Supertalent“-Ausgabe, in der er mit Parodien antrat.
Volodymyr Ostapchuk ist Moderator u.a. im Frühstücksfernsehen sowie bei „Shopping Queen“. Außerdem ist er ein vielbeschäftigter Synchronsprecher.
Timur Miroshnychenko ist ein langjähriger ESC-Fan und hat schon diverse ukrainische Vorentscheidungen moderiert sowie beide JESC, die in Kiew 2009 und 2013 stattfanden. Außerdem war er schon ukrainischer ESC-Kommentator.
Von den Produzenten und Jon Ola Sand (EBU) las man, man habe zwar nicht nach drei jungen Männern gesucht, aber die Drei hätten beim Casting überzeugt durch ihre Kombination von Humor, Improvisationstalent und Professionalität. Die Chemie zwischen ihnen stimme einfach.
Kurz vor der Insignienübergabe durch Eva-Louise Erlandsson Slorach, der Stadtratsvorsitzenden von Stockholm, der Gastgeberstadt 2016, an Vitali Klitschko, den Kiewer Bürgermeister, wurde das Motto des ESC bekannt geben. Es lautete "Celebrate Diversity" - "Feiert die Vielfalt". Jon Ola Sand meint dazu: "Die Idee, die Vielfalt zu feiern, baut auf dem letztjährigen Slogan "Come Together" auf und ist das Herzstück der Eurovisions-Werte: Es ist allumfassend und überall in Europa, und darüber hinaus, zusammen zu kommen, um unsere Gemeinsamkeiten und unsere Unterschiede zu feiern, und natürlich großartige Musik."
Das Sublogo zu diesem Motto basiert auf der traditionellen ukrainischen Halskette Namysto. Dieser Halskette wird eine Schutzfunktion zugeschrieben und sie ist ein Symbol für Schönheit und Gesundheit. Sie besteht aus vielen verschiedenen Glasperlen, jede mit einem eigenen Design, und symbolisiert so die Vielfalt und Individualität.
Das Bühnenbild wurde wieder von Florian Wieder (ESC 2011, 2012, 2015) gestaltet, es wurde am 31.01.2017 vorgestellt.
Der EuroClub wurde in einem Ausstellungskomplex, dem CEK Parkovy, eingerichtet. Der Rote Teppich sollte vor der berühmten St. Sophia-Kathedrale (UNESCO-Welterbe) stattfinden. Dort sollte auch das EuroVillage angesiedelt werden. Allerdings gab es Proteste aus orthodoxen Kirchenkreisen. Daher wurde der Rote Teppich dann vor den Mariinyski-Palast verlegt, wo 2005 der Willkommensempfang Open Air stattfand.
Hier ein Blick in den EuroClub.
In der Jury waren: Nicole, Joy Denalane, Adel Tawil, Wincent Weiss, Andreas Herbig (Musikproduzent).
Die Zuschauerquote des Finales im Ersten lag bei 7,76 Millionen.
Portugal hat zum ersten Mal in der ESC-Geschichte den Sieg davongetragen mit dem Lied "Amar pelos dois", gesungen von Salvador Sobral, geschrieben von seiner Schwester Luísa, die mit ihm gemeinsam das Lied nach dem Sieg noch einmal gesungen hat. In einer ersten Reaktion meinte der Sieger: "Wir leben in einer der Welt der 'Fast-Food-Musik' ohne Inhalt. Aber Musik ist Gefühl, nicht Feuerwerk." Sein Sieg könne der Sieg für die Musik mit Bedeutung sein. Zum ersten Mal in der Geschichte des ESC konnte Portugal den Wettbewerb gewinnen, die bisherige beste Platzierung erreichte Portugal 1996: Lúcia Moniz mit dem Titel: "O meu coração não tem cor” (Platz 6).
Der im Vorfeld als fast sicherer Sieger gewettete Italiener Francesco Gabbani landete auf einem für viele sicher enttäuschenden 6. Platz mit seinem Titel "Occidentali's Karma". Gabbani war auch nationaler und internationaler Fan-Favorit. Für Deutschland konnte Levina mit "Perfect life" mit nur 6 Punkten (3 von der irischen Jury und 3 des Schweizer Televotings) lediglich den vorletzten Platz 25 belegen.
Der erstmalige Sieg Portugals war eine Riesenüberraschung. Wer hatte diese völlig aus dem Rahmen des englischsprachigen Überangebots fallende Ballade in Landessprache vorher auf der Rechnung gehabt?
Bei den Buchmachern führte bis kurz vor dem Finale eindeutig Italien, aber nach der ersten Probe Portugals schnellte Salvador Sobral auf die Spitzenposition. Wer diese Probe erlebt hatte, dem war eigentlich klar, dass der portugiesischen Beitrag ganz oben mitspielen würde. Es gab im Vorfeld widersprüchliche Berichte über seine gesundheitliche Verfassung, das ging von einer Erholungsphase nach Leistenbruchoperation bis zur Suche nach einem Spenderherz, was sich ja dann letztlich auch bestätigte: Salvador Sobral bekam nachdem ESC ein neues Herz.
Dieses Lied mit diesem Sänger hat verdient gewonnen, da waren sich Jurys und Televoter einig.
Der Contest selbst wurde im Großen und Ganzen nach den Schwierigkeiten im Vorfeld doch ganz gut organisiert. Die Moderation der drei Herren war insgesamt unspektakulär, ein Einspieler mit Måns Zelrmerlöw, dem grandiosen Moderator 2016, offenbarte jedoch zu deutlich, dass zwischen ihm und der Moderation der drei Ukrainer Welten lagen.
Die diesjährigen Marcel Bezençon Awards wurden vor dem ESC-Finale im Rahmen einer kleinen Zeremonie von Christer Bjoerkman und Mia Rossling verliehen.
Den Pressepreis der anwesenden Auslandsjournalisten erhielt Sergey Lazarev aus Russland.
Den Komponistenpreis für die beste Originalkomposition bekamen die Komponisten des australischen Beitrags David Musumeci und Anthony Egizi.
Der Preis für den besten Interpreten/in bekam die ESC-Siegerin Jamala.
Nach dem Sieg der Ukraine in Stockholm gab es Proteste, da das Siegerlied von Jamala weder das Jury- noch das Televoting gewonnen hat. Dieses gipfelte sogar in einer Online-Petition, die forderte, das Ergebnis zu überprüfen bzw. zu korrigieren.
Die EBU gab hierzu folgende Stellungnahme ab:
"Der ESC 2016 war eine spektakuläre Show... die Live-Shows waren Weltklasse-Fernsehproduktionen mit einem spannenden Höhepunkt in der Samstagnacht. Wir verstehen die Leidenschaft und die Gefühle, die der ESC hervorruft. In dieser Hinsicht haben wir Notiz genommen von Ihrer Petition und nutzen dieses Gelegenheit, darauf zu antworten. Der Sieger des ESC 2016 wurde bestimmt durch Musikprofis und Sie, die TV-Zuschauer zu Hause, jeweils zu 50 % des Gesamtergebnisses. Jamala aus der Ukraine gewann dank der großen Unterstützung sowohl der Jurys als auch der Televoter. Sie gewann mit einer herausragenden Performance und einem emotionalen Lied, das eine persönliche Geschichte erzählt. Dami Im aus Australien gewann das Juryvoting und Russlands Sergey Lazarev gewann das Televoting. Beide verdienen Anerkennung für ihre Weltklasse-Auftritte, ihre großartigen Songs und dafür, dass sie ihr Ergebnis als wahre Profis anerkannt haben. Sie mögen den Contest zwar nicht gewonnen haben, haben aber auf das Ergebnis wie Gewinner reagiert. Wir respektieren das und loben sie dafür.
Der ESC ist ein Wettbewerb. Es kann nur einen Sieger geben. Wir verstehen, dass nicht jeder mit dem Ergebnis dieses Jahres zufrieden ist, aber bei einem Wettbewerb, bei dem nach subjektiven und oft sehr persönlichen Meinungen entschieden wird, wird es immer Leute geben, die nicht einverstanden sind. Unabhängig davon bleibt das Resultat auf jeden Fall gültig, entsprechend den Regeln, die jedem teilnehmenden TV-Sender, Künstler und Fan vorher bekannt waren. Die Ukraine ist und bleibt der Sieger des ESC 2016. Ob sie damit nun einverstanden sind oder nicht, fordern wir alle Unterzeichner der Petition hiermit auf, das Ergebnis, gültig in Übereinstimmung mit dem Reglement, anzuerkennen und in einen konstruktiven Dialog einzutreten, um den Contest in Zukunft weiter zu stärken und zu verbessern."
Außerdem gab es eine Voraufführung des Siegertitels bereis im Mai 2015.
Es gab die Entdeckung, dass Jamala Teile ihres Siegerliedes anlässlich eines Konzert in Kiew im Mai 2015 öffentlich aufgeführt hat. Dazu gibt es einen Videobeweis auf Youtube. Laut Reglement dürfen de ESC-Beiträge nicht vor dem 01.09.2015 kommerziell veröffentlicht worden sein. Allerdings lässt das Reglement hier einen Spielraum zu, so dass es eine Ermessensentscheidung ist, inwieweit durch eine Vorveröffentlichung eines Beitrags Wettbewerbsvorteile entstanden sein können oder nicht.
Auch hierzu gab die EBU eine Stellungnahme ab:
"...im Fall von Jamalas "1944" wurde die Aufmerksamkeit der EBU geweckt, weil es eine öffentliche Aufführung einer früheren Version des Liedes im Mai 2015 gab. Das Video eines kleinen Konzerts wurde allerdings nur von ein paar hundert Leuten gesehen, bevor es vor einigen Tagen entdeckt wurde. Die EBU hat daher auf der Grundlage früherer Entscheidungen in ähnlich gelagerten Fällen entschieden, dass Jamala durch dieses Video kein unfairer Wettbewerbsvorteil entstanden ist (was die Regeln fordern), und daher war der Song teilnahmeberechtigt."
Zum Jahrestag des 1. ESC am 24.05.1056 in Lugano bringen WDR, NDR und SR2 am 24.05.2016 mehrere Sondersendungen:
WDR2-Stichtag (Kurzbeitrag) um 09.40 Uhr (Wiederholung um 18.40 Uhr)
WDR5-ZeitZeichen (15 Minuten) um 09.45 Uhr
WDR3-ZeitZeichen um 17.45 Uhr
NDR-Info Zeit Zeichen um 20.15 Uhr
SR2 Kultur Radio Zeit Zeichen um 09.05 Uhr
Die Ukraine gewann in einem hochkarätigen und spannenden Finale den Eurovision Song Contest 2016 in Stockholm. Erstmals kam dabei ein neues Wertungssystem und Punktevergabe zum Einsatz. Die Siegerin Jamala bekam für ihr Lied "1944" insgesamt 534 Punkte.
(Foto: Thomas Hanses/EBU)
Die deutsche Vertreterin Jamie Lee konnte mit ihrem Titel "Ghost" nur magere 11 Punkte einheimsen und landete auf dem letzten Platz. Eine angekündigte Stellungnahme zum erneuten schlechten Abschneiden des deutschen Beitrags wurde in der Nacht vom NDR abgesagt. Stattdessen gab es folgende schriftliche Erklärung:
Jamie-Lee: "Danke an alle, die mich unterstützt und für mich gevotet haben! Ich hatte eine unglaublich geile Zeit und freue mich unheimlich für den Gewinner. I have to be strong for the next days, but it's going to be alright! Ich persönlich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung und ich weiß, dass alle meine Fans hinter mir stehen werden. Nächstes Jahr wird Deutschland einen besseren Platz belegen, da bin ich mir sicher. Ich hoffe, ihr habt meinen Auftritt dennoch genossen und mit mir zusammen zelebriert."
ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber: "Herzlichen Glückwunsch an Jamala - das war eine großartige und bewegende Performance! Meinen Kollegen von der EBU und vom schwedischen Fernsehen SVT danke ich für eine herausragende Unterhaltungssendung.
Jamie Lee ist eine besondere, liebenswerte junge Frau und eine wunderbare Sängerin. Ihr Auftritt war 1 A. Nach unserem Eindruck hat Jamie Lee - so wie bei den großen Publikumsabstimmungen in Deutschland bei 'The Voice of Germany‘ und 'Unser Lied für Stockholm‘ - vor allem das junge Publikum angesprochen. International und beim Publikum in allen Altersschichten ist es offenbar eher auf Unverständnis gestoßen, dass ein Manga-Mädchen aus Deutschland antritt. Zum ganzen fairen Bild gehört aber auch, dass Jamie Lee unser gesamtes Team sehr beeindruckt hat - so wie sie die große Bühne für sich eroberte, wie sie gesanglich überzeugt und wie sie mit der Presse und dem ganzen Druck vor Ort umgegangen ist: authentisch, sympathisch und souverän."
Die Einschaltquote erreichte in Deutschland mit 9,33 Mio. den besten Wert seit dem ESC 2011 in Düsseldorf. Der Marktanteil für das ESC-Finale 2016 lag bei den Zuschauern zwischen 14 und 19 Jahren bei 57,4 Prozent (0,48 Millionen), bei den 14- bis 29 Jährigen waren es 46,9 Prozent (1,23 Millionen) und bei den 14- bis 49-Jährigen 46,0 Prozent (4,59 Millionen). Insgesamt betrug der Marktanteil 36,8 Prozent.
Finale - 14. Mai 2016 | ||||||
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Startnr. | Land | Interpret | Song | Punkte | Platz | |
01. | Belgien | Laura Tesoro | What's the pressure | 181 | 10. | |
02. | Tschechien | Gabriela Gunčíková | I stand | 41 | 25. | |
03. | Niederlande | Douwe Bob | Slow down | 153 | 11. | |
04. | Aserbaidschan | Samra | Miracle | 117 | 17. | |
05. | Ungarn | Freddie | Pioneer | 108 | 19. | |
06. | Italien | Francesca Michelien | No degree of separation | 124 | 16. | |
07. | Israel | Hovi Star | Made of stars | 135 | 14. | |
08. | Bulgarien | Poli Genova | If love was a crime | 307 | 4. | |
09. | Schweden | Frans | If I were sorry | 261 | 5. | |
10. | Deutschland | Jamie Lee | Ghost | 11 | 26. | |
11. | Frankreich | Amir | J'ai cherché | 257 | 6. | |
12. | Polen | Michał Szpak | Color of your live | 229 | 8. | |
13. | Australien | Dami Im | Sound of silence | 511 | 2. | |
14. | Zypern | Minus One | Alter Ego | 96 | 21. | |
15. | Serbien | ZAA Sanja Vučič | Goodbye (Shelter) | 115 | 18. | |
16. | Litauen | Donny Montell | I've been waiting for this night | 200 | 9. | |
17. | Kroatien | Nina Kraljić | Lighthouse | 73 | 23. | |
18. | Russland | Sergey Lazarev | You are the only one | 491 | 3. | |
19. | Spanien | Barei | Say Yay! | 77 | 22. | |
20. | Lettland | Justs | Heartbeat | 132 | 15. | |
21. | Ukraine | Jamala | 1944 | 534 | 1. | |
22. | Malta | Ira Losco | Walk on water | 153 | 12. | |
23. | Georgien | Nika Kocharov & Young Georgian Lolitaz | Midnight gold | 104 | 20. | |
24. | Österreich | Zoë | Loin d'ici | 151 | 13. | |
25. | Ver. Königreich | Joe & Jake | You're not alone | 62 | 24. | |
26. | Armenien | Iveta Mukuchyan | LoveWave | 249 | 7. |
Semifinale 1 - 10. Mai 2016 | ||||||
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Startnr. | Land | Interpret | Song | Punkte | Platz | |
01. | Finnland | Sandhja | Sing it away | 51 | 15. | |
02. | Griechenland | Argo | Utopian land | 44 | 16. | |
03. | Moldau | Lidia Isac | Falling stars | 33 | 17. | |
04. | Ungarn | Freddie | Pioneer | 197 | 04. | |
05. | Kroatien | Nina Kraljić | Lighthouse | 133 | 10. | |
06. | Niederlande | Douwe Bob | Slow down | 197 | 05. | |
07. | Armenien | Iveta Mukuchyan | LoveWave | 243 | 02. | |
08. | San Marino | Serhat | I didn't know | 68 | 12. | |
09. | Russland | Sergey Lazarev | You are the only one | 342 | 01. | |
10. | Tschechien | Gabriela Gunčíková | I stand | 161 | 09. | |
11. | Zypern | Minus One | Alter Ego | 164 | 08. | |
12. | Österreich | Zoë | Loin d'ici | 170 | 07. | |
13. | Estland | Jüri Pootsmann | Play | 24 | 18. | |
14. | Aserbaidschan | Samra | Miracle | 185 | 06. | |
15. | Montenegro | Highway | The real thing | 60 | 13. | |
16. | Island | Greta Salóme | Hear them calling | 51 | 14. | |
17. | Bosnien&Herzegowina | Dalal & Deen feat. Ana & Jala | Ljubav je | 104 | 11. | |
18. | Malta | Ira Losco | Walk on water | 209 | 03. | |
Semifinale 2 - 12. Mai 2016 | ||||||
01. | Lettland | Justs | Heartbeat | 132 | 08. | |
02. | Polen | Michał Szpak | Color of your life | 151 | 06. | |
03. | Schweiz | Rykka | The last of our kind | 28 | 18. | |
04. | Israel | Hovi Star | Made of stars | 147 | 07. | |
05. | Belarus | IVAN (Aleksandr Ivanov) | Help You Fly | 84 | 12. | |
06. | Serbien | ZAA Sanja Vučič | Goodbye (Shelter) | 105 | 10. | |
07. | Irland | Nicky Byrne | Sunlight | 46 | 15. | |
08. | EJR Mazedonien | Kaliopi | Dona | 88 | 11. | |
09. | Litauen | Donny Montell | I've been waiting for this night | 222 | 04. | |
10. | Australien | Dami Im | Sound of silence | 330 | 01. | |
11. | Slowenien | ManuElla | Blue and red | 57 | 14. | |
12. | Bulgarien | Poli Genova | If love was a crime | 220 | 05. | |
13. | Dänemark | Lighthouse X | Soldiers of love | 34 | 17. | |
14. | Ukraine | Jamala | 1944 | 287 | 02. | |
15. | Norwegen | Agnete | Icebreaker | 63 | 13. | |
16. | Georgien | Nika Kocharov & Young Georgian Lolitaz | Midnight gold | 123 | 09. | |
17. | Albanien | Eneda Tarifa | Fairytale | 45 | 16. | |
18. | Belgien | Laura Tesoro | What's the pressure | 274 | 03. |
Hier gibt es die Punkte und Platzierungen aller 3 Shows.
Die komplette Wertung gibt es auf www.eurovision.tv
Hier die 42 Spokespersons in der Reihenfolge der Wertungen:
Justin Timberlake wird den Pausen-Act des Finales bestreiten mit seinem neuen Titel "Can't stop the feeling". Produziert wurde der Song von dem schwedischen Team Max Martin und Shellback. Er stammt aus dem Animationsfilm "Trolls", der Ende des Jahres in Deutschland erscheint. "Es ist eine fantastische Gelegenheit und wir sind froh und sehr aufgeregt, dass Justin Timberlake den neuen Song zusammen mit seiner Band in unserer Show präsentiert", wird der ESC-Produzent Sven Stojanovic zitiert.
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