VERTRETERIN FÜR ISLAND

HERA BJÖRK

"SCARED OF HEIGHTS"

© RÚV

Es gab auch 2024 die traditionelle Vorentscheidung "Söngvakeppnin". Sie lief nach dem gleichen Muster wie 2023 ab: Zehn Acts traten in den zwei Semifinals am 17. und 24. Februar 2024 an, fünf davon qualifizierten sich für das Finale. Bis zum 10. September 2023 lief die Bewerbungsfrist. Es wurden 118 Songs eingereicht.  Der Sender RÚV behielt sich das Recht vor, sich an erfahrene und beliebte Songwriter*innen zu wenden. Ein spezielles Auswahlkomitee bestehend aus Vertretern von FTT, FÍH und RÚV hat die endgültige Entscheidung darüber getroffen, welche zehn Songs es in die Live-Shows schafften. Das wurde am 27. Januar 2024 verkündet.

Högni Egilsson, Selma Björnsdóttir, Samuel Bjarki Pétursson und Gunnar Páll Ólafsson waren künstlerische Direktor*innen des Gesangswettbewerbs 2024 sein. "Wir sind begeistert darüber, diese mächtigen Künstler dazu zu bringen, sich uns anzuschließen“, sagte Rúnar Freyr Gíslason, Direktor des Wettbewerbs.

Selma Björnsdóttir, eine Sängerin und Schauspielerin, hat zweimal für Island teilgenommen und es ist 2024 25 Jahre her sein, seit sie auf dem 2. Platz in Jerusalem gelandet ist. 

Högni Egilsson ist Komponist und Sänger und ein Pionier in der isländischen Musikszene, seit die Band Hjaltalín 2007 Aufmerksamkeit erregt hat. Seitdem hat er mit der Band Gusgus zusammengearbeitet und seine Werke und Konzerte auf der ganzen Welt veranstaltet. In den letzten Monaten hat er an Musik für Filme und Fernsehen gearbeitet.

Samuel Bjarki Pétursson und Gunnar Páll Ólafsson Direktoren produzieren und leiteten seit 20 Jahren unzählige Projekte sowohl in Island als auch im Ausland, einschließlich Fernsehsendungen und Musikvideos.

Im Finale traten fünf Acts an. Durch 50 Prozent Juryvoting und 50 Prozent Televoting wurden zwei Acts ins Superfinale gewählt, wo dann ausschließlich Televoting entschied. Wie gewohnt, musste in den Semifinals in Isländisch gesungen werden, im Finale musste dann die Version gesungen werden, mit der man ggf. beim ESC antreten würde.  

Nach dem Finale protestierte das Team des unterlegenen Bashar Murad gegen das Ergebnis, da es Unregelmäßigkeiten bei der SMS-Abstimmung gegeben habe. RÚV veröffentlichte daraufhin die Voting-Resultate und gab zu, dass es bei der Implementierung des SMS-Votings zu einem Fehler gekommen sei, der dazu geführt habe, dass keiner der beiden Songs die dafür vorgesehenen Stimmen von der App RÚV Stjörnur erhalten habe. Aufgrund des geringen Anteils der SMS-Wertungen an den Gesamtstimmen habe dies jedoch keinen Einfluss auf das Endergebnis gehabt. 

Ob Island überhaupt am ESC teilnehmen wird, steht noch nicht fest. Aufgrund der im Land herrschenden Kritik an Israels Vorgehen im Gazastreifen hat der TV-Sender RÚV beschlossen, die Vorentscheidung vom ESC abzukoppeln und als isländischen Musikwetttbewerb zu klassifizieren:

"Es wurde beschlossen, die Verbindung zwischen dem Song Contest und Islands Teilnahme am Eurovision Song Contest zu beenden. Der Song Contest wird wie bisher ausgetragen, aber erst nach dem Wettbewerb und in Absprache mit den Gewinnern endgültig über die Teilnahme Islands am Eurovision Song Contest entschieden. Grund dafür ist die Kritik, die an der Teilnahme Israels an dem Wettbewerb trotz des Krieges in Gaza geäußert wurde. Diese Bedenken wurden der European Broadcasting Association (EBU) zur Kenntnis gebracht.

"Die Teilnehmer*innen] bewerben sich mit dem Ziel, Islands Beitrag zum Eurovision Song Contest zu werden. Es wurde daher beschlossen, keine endgültige Entscheidung über die Teilnahme am Endrundenwettbewerb in Malmö in diesem Frühjahr zu treffen, ohne den Gewinner der Vorentscheidung zu konsultieren. Die Entscheidung soll erst Mitte März erfolgen."

Hera Björk gewinnt nach 2009 zum zweiten Mal die isländische Vorentscheidung. Im Vorfeld hatten sowohl sie als auch der Zweitplatzierte Bashar Murad erklärt, am ESC teilnehmen zu wollen.