Einen schönen guten Morgen aus dem Fanzelt! Auf der Suche nach einem gemütlichen Restaurant mussten wir gestern Abend noch eine ganze Weile herumlaufen. Propppevoll waren die meisten Restaurants. Und das, was wir uns am Vortag ausgesucht hatten, hatte natürlich Ruhetag. Schließlich haben wir dann doch noch eins gefunden und bei Wein, Omelette und Fisch einen lustigen Abend. Zurück im Apartment gab es dann noch einen Absacker und alte portugiesiche ESC-Beiträge von Stephans Playlist. Nach Suzys "Quero Ser Tua" war dann Schluss.

Gleich starten die Proben mit Mazedonien. 

Markus

Einen traumhaften guten Morgen aus dem immer noch etwas herbstlichen Lissabon.

Der heutige Probentag beginnt doch etwas zäh, da störte auch schon gar nicht, dass die Technik im Pressezentrum die Übertragung aus der Arena nicht in den Griff bekam.
Mazedonien schenkt uns ja in diesem Jahr gleich mehrere Lieder in einem, also ein Potpourri des schlechten Geschmacks. Und sie liefern sehr stimmig ab, nämlich mit schauderhaften Outfits, sowohl der Sängerin, als auch der Chormädchen, die über ihren Hosen farbige Feudellappen tragen. Zum Glück mussten wir nur den letzten Probendurchlauf ertragen, bei dem auch stimmlich noch einiges im Argen lag.

Franka aus Kroatien liefert solide Schulterarbeit am Standmikro und bestreitet ihren Auftritt ganz allein. Wahrscheinlich soll man sich ganz auf das Werk konzentrieren – ein Fehler. Zwar ist ihre Bühnenpräsenz gut, auch ihr Kleid ist ein Highlight, die Windmaschine tut ihr erbarmungsloses Werk, stimmlich gibt es nicht auszusetzen, doch der Song zündet bei mir leider gar nicht. Von Probe zu Probe wird sie wilder und schüttelt auch toll ihr Haar, ach ich würde es so gerne mögen.

Zum Glück wird sich der Tag noch deutlich steigern!

Stephan

Alekseev wird vom Moderator angekündigt als der Star des Contests, aha! Und jetzt wissen wir’s, er erzählt in der Performance seine persönliche Geschichte, dass diese auch eine düstere Seite habe, sei ihm nicht aufgefallen. Seine Choreografen würden ihn besser kennen, als er sich selbst kenne. Er bedankt sich bei seinen Designern, die wüssten, wie er sei und ihn dementsprechend in Szene setzen würden. Wie soll man das deuten???

Dann kommen die üblichen Fragen, er ist Fußballfan (Arsenal). Er hat ein paar Jahre in Spanien gelebt, aber habe inzwischen sein Spanisch vergessen. Das spanische Lied gefalle ihm gut.Seine Freundin habe ihn verlassen. Sie habe ihn vor die Wahl gestellt, sie oder die Musik, da habe er sich für die Musik entschieden!  Er singe für Belarus, weil er da sehr viel Unterstützung und sehr viele Fans habe. Und er hat die letztezn beiden ESC verfolgt!

Wir verabschieden für uns für heute, morgen bekommen wir Verstärkung von Benni und Chris.

Habt einen schönen Abend!

Michael

Habe gerade noch den Rest des Meet & Greet von Netta mitbekommen. Sie wurde gefragt, warum sie sich so wenig auf der Bühne bewege. Dazu meinte sie, heute sei es mehr um technische Dinge gegangen, sie werde sich sicher noch ein bisschen mehr bewegen, aber eine Tanzchoreografie sei überhaupt nichts für sie. Wenn sie tanze, dann nach ihrem eigenen Stil. Und was sie am liebsten esse? Käse in jeder Form!

Wir warten jetzt noch auf das Meet & Greet mit Alekseev, mal schauen, was er zu seinem offenen Rücken zu sagen hat. Danach werden wir uns auf den Weg machen, denn wir müssen als Selbstversorger noch etwas einkaufen und haben auch Hunger, denn die kleinen Snacks zwischendurch halten nicht so lange vor. Morgen ist auch noch ein Tag...

Michael

Bulgarien wird ja mal wieder hoch gehandelt. Dieses Mal kann ich es persönlich nicht so ganz nachvollziehen. Das Lied gibt mir nichts und die Performance ist total düster. Sie stehen alle in Schwarz auf einem Podest, es gibt Split-Screens zweier Sänger, reichlich Weißlicht-Effekte im Hintergrund, zwischendurch spielen sie "Bäumchen wechsel dich" auf dem Podest, die Windmaschine weht durch das platinblonde Haupthaar der Sängerin, gesanglich ist das top, aber es berührt mich nicht. 

Michael

Auch oder vielleicht gerade als Opernfan kann ich mit dem estnisch-italienischen Lied nichts anfangen. Aber dieser Kleid-Effekt kommt schon sehr gut. Wobei ich den Eindruck habe, dass man gerade die Effekte, die ich in der VE so beeindruckend fand jetzt ausgetauscht hat gegen mir zu knallbunte-poppige Projektionen. Und ich muss sagen, ich zittere jedesmal, wenn die Töne gegen Ende höher und höher werden, aber sie schafft sie jedesmal...

Michael

So mal eben zwischendurch:

Wir wurden von einer portugiesischen Wissenschaftlerin eines Londoner Institus gebeten, die folgende Fan-Umfrage zu veröffentlichen: 

https://goo.gl/forms/F3z9Hsl1idJulbgJ3 

https://www.facebook.com/ESC.cities/ 

Estland belegt in diesem Jahr in meinem persönlichen Ranking den vorletzten Platz, obwohl ich eigentlich auf so ein Opern-Gedöns mit Popelementen stehe. Nur dieses Stückchen bewegt null Komma nichts in mir. Belanglose italienische Phrasen und eine Melodie, die durch Abwesenheit glänzt. Doch natürlich muss ich auch ganz objektiv zugeben, dass Elina perfekt abliefert. Ihr sündhaft teures Kleid wurde nun doch gesponsert und entfaltet hier auf der Bühne eine Orgie an Ornamenten und Lichteffekten. Ihre Stimme sitzt, nur für mich an der falschen Stelle. Sorry, vielleicht schneidet sie so sensationell ab wie viele Fans dies voraus sagen, bei mir bleibt dieser Act am unteren Tabellenrand.

Stephan

Es kann alles nicht wahr sein. Nun gut, Weißrussland schickt einen Star in der Region, der bisher bei den Wetten durchgereicht wurde. Bereits der Song mutierte zur Herz-Schmerz-Ballade, doch die Inszenierung hier auf der Bühne schießt den Vogel, oder nein, in diesem Fall die Rose ab. Mit selbiger möchte uns Alekseev bereits in der ersten Einstellung vom schwachen Song ablenken. Doch oh weh, nun hat eine Tänzerin, die sich in hysterischem Ausdruckstanz übt, seine Rose in der Hand, die sie dann in eine Armbrust spannt und ihm durch die Hand schießt. Wir dürfen nun in Großaufnahmen die durchschossene Hand, in der die Rose steckt bewundern. Ganz zum Schluss dreht sich Alekseev um und man sieht seinen offenen Rücken, aus dem Rosen wachsen, was allerdings wie eine schlimme offene Fleischwunde aussieht. Hiilllffeee!!!

Stephan

Das hatte man auch noch nicht: Da wird einem Sänger von einer Tänzerin mit einem Bogen eine Rose durch die Hand geschossen und am Schluss hat der Sänger den ganzen Rücken wie aufgeplatz, und es quellen Rosenblätter heraus, so gerade gesehen bei Belarus: Großes Gelächter hier im Fancenter...

Michael