Jetzt bin ich ja mal gespannt. Es folgt San Marino, mit Abstand das scheußlichste Lied dieses Jahres. Schon in Amsterdam fand ich das unterirdisch.

Übrigens: Serbien wird mit jedem Hören und Sehen besser!!!!

Chris

Wenn Chris etwas großartig findet, ist ja meistens bei mir das Gegenteil der Fall ;-)  Dieses Klagelied ist so was von ausgelutscht und so was von altmodisch, aber das kommt bestimmt weiter...

Michael

Irgendein portugiesischer Seefahrer hat bestimmt mal gesagt: „Lissabon ist wie das Leben – es geht auf und ab“.

Das habe ich gestern wieder auf die harte Tour erfahren müssen. Damit dass ich auf dem Berg wohne, dafür aber eine tolle Aussicht über die ganze Stadt habe, habe ich mich schon abgefunden. Damit, dass ich auf dem Weg von meinem Apartment zur gestrigen Partylocation im Trumps nahezu alle sieben Hügel in verwinkelten, karg beleuchteten Straßen im Zickzackkurs überqueren musste, heute noch nicht so richtig – zumindest meine Beinmuskulatur noch nicht. Ich habe mich schon gewundert, dass mir Google Maps für eine Strecke von 2,2 Kilometern eine Wanderzeit von 35 Minuten berechnet hat… Wenn man dachte, die eine schwere Steigung ist besiegt, taucht zwei Straßenecke später der nächste Anstieg auf. Und der Slalomlauf um sämtliche Müllsäcke, die die Einheimischen jeden Abend auf die extrem schmalen Bürgersteige stellen, ist mal noch nicht einberechnet. Aber die zwei Stunden Tanz zu ESC-Musik aufgelegt von DJ Ohrmeister waren es wert… Morgen kommt dann bestimmt der Situationsbericht zu meinem ersten Tritt in einen Hundehaufen... Stay tuned!

Benni

Unter den entsetzten Blicken von Markus und Benni kann ich nur sagen: Serbien ist großartig. Griechische Tragödie par excellence. Natürlich ist "Nova deca" durch und durch inszeniert, da ist nichts echt und natürlich. Jedoch passt wirklich alles zueinander, großes Drama auf der Bühne. 3 Sängerinnen und ein Sänger mit tollen Stimmen, ein Trommler und Sanja Ilicam Bühnenrand mit einer Flöte. Klar,  antiquiert und distinguiert und wie aus einem Sandalenfilm der 50er. Nichtsdestotrotz verursacht das Gänsehaut bei mir. Und zwar nicht vor Ensetzen wie offenbar bei Markus, sondern vor Begeisterung. Für mich ganz klar Finale.

Chris

Hach Serbien, du rettest meinen Morgen! Natürlich werden sich viele angewidert abwenden. Banausen. Ich liebe Dank Zejlkos Pionierarbeit Anno 2004 dieses Balkan-Gedudel und bin so froh, dass uns Serbien in diesem Jahr dieses Kleinod schenkt. Einzig das Intro der Girls ist mir zu lang, aber das sind Kleinigkeiten. Auf der Bühne wird der Song gut umgesetzt – natürlich kitschig, aber passend. Vielleicht müssten diese seltsamen Gebilde, die aussehen wie abgewickelte Lakrizschnecken, an den Kleidern der Frauen nicht zwingend sein. Auch stimmlich gab es nichts auszusetzen, und vielleicht wählen die lieben Nachbarn das Stück ins Finale.

Stephan

Irgendwie muss Rumänien in diesem Jahr auffallen und sie versuchen es mit einer etwas skurrileren Inszenierung. Die anderen haben ja schon reichlich interpretiert, zu interpretieren gibt es auch genug. Zwei männliche Bandmitglieder haben weiße Masken auf dem Hinterkopf und tragen eine Art Maleranzug. Die vielen glänzenden Schaufensterpuppen in Schwarz und Weiß sehen aus wie frisch aus dem Sexshop. Okay, das kann, aber das muss nicht…

Jedoch kommt die Sängerin im violetten Kleid toll rüber. Und die Textzeile „Why don’t you see the beauty that surrounds you everywhere“ ist doch sehr passend, wenn sie in der Mitte des Liedes die Puppen auf der Bühne umkurvt. Und gesanglich – auch beim Zusammenspiel mit dem Chor – stimmt da seit dem ersten Probendurchlauf alles. Wenn man schon nicht zusehen möchte, kann man dann aber doch sehr gut zuhören.

Benni

Und es geht weiter, man versteht mich nicht oder will mich nicht verstehen. Zu meiner Rechten Markus, Stephan, Chris finden Rumänien ganz furchtbar, zu meiner Linken Benni steht "neutral" dazu. Mir gefiel die rumänische Inszenierung mit den Puppen, die weiße Masken tragen (und deshalb die Schönheit der Welt um sie herum nicht sehen, oder wegen Depressionen nicht sehen können, wie es im Text heißt). So verstehe ich es zumindest, und sie setzen das folgerichtig um, gesanglich ist das auch sehr gut, auch wenn das Lied nicht zu meinen Favoriten zählt.

Angelehnt an den norwegischen Titel "That's how you write a song" werde ich übrigens jetzt aufgezogen mit: "That's how you stell a Wecker". 

Grundsätzlich könnte ich aber an dieser Stelle, weil es gerade so schön passt, mal schreiben: ""That's how you read a roundmail". Da glaubt man eigentlich, man hat in der Rundmail alles geschrieben, was es zu schreiben gibt, und doch kommen immer wieder Nachfragen, teilweise ziemlich abstruser Art. 

Also hier nochmal ein eindringlicher Appell an alle, die Rundmails von uns bekommen: Bitte lest sie genau!  Wenn ich z.B. nach getrennten Paaren bei der Wochenpassbestellung fürs Euro Fan Café frage, macht es  überhaupt keinen Sinn, mir zu schreiben, dass der Partner keinen bekommen hat, es sich aber nach stundenlanger vergeblicher Suche  auf den Wochenpass-Listen herausstellt, dass es dort für beide gar keine Anmeldung gab, weil es dem vermeintlich getrennten Paar eigentlich um ESC-Tickets ging, sie aber auf die Wochenpass-Rundmail für getrennte Paare geantwortet haben.. Ich könnte unzählige andere Beispiele nennen, die uns die Arbeit vor Ort nicht gerade erleichtern. Das nur mal so nebenbei, weil ich heute mit dem falschen Fuß aufgestanden bin :-((( 

Michael

Ich befürchte, Alexander Rybak ging es heute Morgen wie unserem Präsidenten. Offentlich ging es sehr (zu) früh aus dem Bett... Bei den Close-ups seiner Probe war nicht zu übersehen, dass seine Augenringe bis unter die Kniekehlen hängen. War da etwa einer zu lange mit Philipp Kirkorov und seiner Entourage unterwegs?!? Aber irgendwie geht es uns doch allen so nach gestern - und es ist erst der dritte Tag. Seine Performance ist im Vergleich zur Vorentscheidung kaum verändert. Gesanglich und performancetechnisch war das alles noch mit angezogener Handbremse - der Rybak ist ein Profi, er weiß genau: Eine Probe ist eine Probe und zum zweiten Semi ist er auf den Punkt da. Wetten?!?

Benni

Was ist das???? Hilfe!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Welcher psychopatische Choreograph hat sich das denn ausgedacht????? Entsetzlich!!!!!!!!! Unmengen in Latex gekleidete Schaufensterpuppen mit Masken über dem Gesicht, eine Sängerin mit offensichtlich herzeigbarer Oberweite in einem lila Kleid und 4 Musiker in weißem Outfit und (zumindest die Gitarristen) mit Maske auf dem Hinterkopf. Das sieht alles sehr sehr ungesund aus. Offenbar war die Therapie des Choreographen bisher völlig erfolglos. Oder er hat sie noch garnicht begonnen??? Dann schnell zum Onkel Doktor. Dem Menschen, der sich das augedacht hat, möchte ich bitte nicht im Dunkeln begegnen. Das Staging kann nur ein Resultat tiegsitzender Störungen und jahrelanger Albträume sein.......unfassbar

Chris

Und das landet ganz weit vorne......

Guten Morgen miteinander,

mein Tag zwei in Lissabon. Heute ist auch hier Feiertag, was für mich die Anreise aus Belem ein wenig mühsam gemacht hat. Wie zuhause fahren Busse und Bahnen auch hier an Sonn- und Feiertagen nicht so oft wie an Werktagen....was zu drängelnden und fluchenden Touristen schon am Morgen führt....

Aber zurück zu Norwegen. Alexander Rybak macht das zweifelsohne prima. Wie im norwegischen Vorentscheid umgeben von 4 Tänzerinnen und Tänzern singt und tanzt er sein Liedchen vor sich hin.....auch mit den bekannten animierten Strichzeichnungen (Mans Zelmerlöw lässt grüßen) werden wir wieder behelligt. Und natürlich dürfen sowohl Geige noch Pyro fehlen.....das ist alles sooooooooooooooooooo kalkuliert und fröhlich und eingängig und jeden Geschmack bedienend, das wird ganz ganz ganz weit vorne landen.......das Lied ist natürlich ein Nichts "Schubidbubidabdab schubidudaaaahhhhh" ist eines ESC-Lieds des Jahres 20218 eigentlich unwürdig, doch wie gesagt: Der Auftritt ist mitreißend, Alexander Rybak strahlt wie üblich vor sich hin und das Lied hat man sofort im Ohr.....Platz 3 mindestens und wenn zum Beispiel Israel seinen Auftritt verhaut hat das hier durchaus Siegchancen

Liebe Grüße Euch zuhause

Chris