Endlich einmal eine ESC - Party in Frankfurt!
Im „Blue Angel“ in der Brönnerstraße war es schon kurz nach Beginn der Party um 22Uhr proppevoll und gefühlte 50 Grad heiß. Doch die ca. 250 tanzwütigen ESC-Fans ließen sich davon nicht abhalten, und während zunächst noch die 3 Präsidiumsmitglieder Martin, Kay und Anke die Tanzfläche für sich hatten (einer muss schließlich den Tanz eröffnen) blickten andere erwartungsvoll in die hintere Ecke, wo schon Jenny (Andorra 2006) auf ihren Auftritt wartete.
Lange ließ man sich nicht bitten, und DJ Ohrmeister sorgte zunächst vor allem mit Titeln aus dem Jahr 2006 für ordentlich Stimmung, so dass Jenny um kurz vor Mitternacht schon bei mindestens 60 Grad auftrat. Sie präsentierte uns natürlich ihren eigenen Titel „Sense tu“, aber mit „Europe´s Living A Celebration“ und „La La La“ auch zwei andere spanische Klassiker. Das Publikum im „Blue Angel“ sang mit, und so manch einer, der draußen vorbei ging, musste annehmen, dass drinnen die Fischerchöre für ihren nächsten Auftritt probten. Leider fiel die Unterhaltung mit Jenny sehr schwer, da sie zwar Englisch versteht, es aber kaum spricht. Doch natürlich ließ sie sich gern mit den Fans fotografieren und schrieb Autogramme.
Nach nur etwa einer halben Stunde Pause (die selbstverständlich mit Tanzen wunderbar überbrückt wurde) trat gegen halb eins und etwa 70 Grad Anžej Dežan (Slowenien 2006) auf. Schon mit seinem ersten Lied „Plan B“ brachte er uns zum Klatschen und Mitsingen. Doch er beschränkte sich nicht nur auf diesen Eurovisionssong, sondern er hatte ein Programm mit 12 Titeln ausgearbeitet, wovon gerade einmal drei nicht beim ESC dabei waren, darunter das Lied, mit dem er nach der Sendung „Pop-Idol“ (er war Zweiter nach Omar Naber) bekannt wurde. „Vroče“ hörte sich trotzdem sehr vertraut an, wurde es doch von den gleichen Autoren wie „Energy“ und auch „Plan B / Mr. Nobody“ geschrieben.
Schnell brodelte die Stimmung auf locker 80 Grad. Anžej ist selbst ein großer ESC-Fan, und so ging für ihn mit diesem Programm ein kleiner Traum in Erfüllung. Für uns auch, denn man konnte ja alles mitsingen, angefangen bei „Dile que la quiero“ über „Save Your Kisses For Me“ und „My Number One“ bis hin zu „Never Let You Go“.
Außerdem sang er mit „Mandoline“ von Šaša Lendero und „Stop“ von Omar Naber auch zwei weitere slowenische Titel. Rufe nach Anke wurden laut, als er „Stop“ ankündigte… wer erinnert sich nicht an Kays und Ankes tolle Parodie vom Clubtreffen im letzten Jahr, und Anžej widmete Anke das Lied. Natürlich wusste er schon von ihr, was es damit auf sich hatte. Einer der Höhepunkte seines Programms war zweifelsfrei „Lejla“, und man sah so manche Träne im Publikum fließen. Es gibt wohl nur wenige Sänger, die die Fähigkeit haben, dieses Lied so zu singen, und Anžej mit seiner Hammerstimme muss sich keinesfalls hinter Hari Mata Hari verstecken.
Zum Abschluss hatte er noch ein Medley aus „Waterloo“, „Take Me To Your Heaven“, „Diva“ und „Energy“ parat. Es müssen an die 90 Grad gewesen sein, als Anke zu Anžej auf die Bühne kletterte und sich im Namen des ECG für seinen mehr als gelungenen Auftritt bedankte. Beide strahlten wie die Honigkuchenpferde, und Anžej sang als Zugabe natürlich noch „Mr Nobody“. Es gab kaum jemanden im „Blue Angel“, der nicht mitsang. Die Stimmung war tatsächlich auf dem Siedepunkt bei 100 Grad angekommen, doch selbstverständlich erfüllte auch Anžej noch reichlich Autogramm- und Fotowünsche, er hatte sogar einen Stapel Autogrammkarten mitgebracht. Danach floss man zurück auf die Tanzfläche. Die Letzten sollen erst im Morgengrauen nach Hause gegangen sein, was nicht verwundert, denn es war einfach ein toller Abend mit grandiosen Stargästen und fantastischer Stimmung.
Am 26.11.2005 veranstaltete der Eurovision Club Germany e.V. sein 6. Clubtreffen, wie schon im Vorjahr im GLORIA-Theater in Köln. Trotz Schneechaos konnten wir über 250 Gäste begrüßen, ein neuer Rekord! Wir eröffneten das fast sechsstündige Bühnenprogramm mit einer Solo-Trommel-Show unserer eigenen „Boonika“. Eric hatte sich bereit erklärt, als moldawische Oma fast während der gesamten Show schweigend auf der Bühne im Schaukelstuhl zu sitzen!
Und nach unserem bewährten Mottolied „Grand Prix ist Trumpf“, dieses Mal von Rainer südamerikanisch arrangiert, ging es los:
Zum Aufwärmen des Publikums brachten Peter, Konstantin und Minouche eine Parodie auf die Zweitplatzierten der spanischen Vorentscheidung 2005 „Las Supremas de Mostoles“ mit ihrem Cybersex-Hit: „Eres un enfermo“, gemixt mit dem spanischen Beitrag „Brujeria“. Dabei schwang Miguel den Zauberstab!
Es gab auch wieder ein paar Mutige für den Karaokewettbewerb. Per Applausometer wurden bei annähernd gleichem Beifall zwei Sieger bestimmt: José und Annika.
Danach wurde es gefährlich! Eine als Domina verkleidete Anke brachte ihrem „Sklaven“ Kay bei, wie „Run & Hide“ zu verstehen ist!
Und weiter ging’s mit Parodie: Andreas und Hilmer zeigten uns, wie schön ein „Sonntag“ mit Mess sein kann.
Unserer beiden „Clubtreffen-bewährten“ Moderatoren Sascha Korf und Heppi Herrlich konnten anschließend den ersten Stargast ankündigen:
Ricky Fleming aus Belgien und seine zwei Tänzerinnen machten Stimmung mit einem ESC-Medley, bei dem jeder mitsingen und mitklatschen konnte.
Schon folgte ein weiteres Highlight: Anke zeigte uns, wie man sich als Backing Voice beschäftigen kann, während der Sänger (Kay als Omar Naber mit "Stop") sich im Vordergrund völlig verausgabt. Da wurde die Thermoskanne herausgeholt, eine SMS geschrieben usw. Riesenapplaus für die beiden!
Da wir alle sehr bedauern, dass Italien sich vom ESC zurückgezogen hat, weckten Peter, Minouche, Reinhard und Michael die Erinnerung an so manchen italienischen ESC-Evergreen. Zum Abschluss präsentierte Peter dann noch einen Titel des diesjährigen Sanremo-Festivals : „Uomo bastardo“ von Marcella Bella.
21 ESC-Titel in 17 Minuten live gesungen: Das war die Aufgabe, der sich die MARS-Singers stellten: Rainer hatte die Titel neu arrangiert, und es sangen: Stephanie, Alix, Rainer und Michael. Das begeisterte Publikum ließ diese Vier dann auch nicht ohne Zugabe von der Bühne!
Nach der Abendessen-Pause eröffnete Heppi Herrlich den 2. Teil des Programms mit einer rasanten Persiflage auf den ungarischen Beitrag 2005 von NOX, und Sascha Korf tanzte kräftig mit.
Der schwedische Beitrag 2005 hatte es Mirko Buljan angetan: Er sang live „Las Vegas“ mit tänzerischer Unterstützung der vier Boys Andreas, Konstantin, Stephan und Hilmer.
Unser Quiz hatte dieses Mal akustische Aufgaben für die drei Finalisten parat. Es galt in drei Runden ESC-Interpreten mit neuen Songs zu erkennen, Siegertitel, die rückwärts gespielt wurden und falsche Titel im ESC-Jahrgang 1980.
Die weißrussische Interpretin Angelica Agurbash hatte die Presse in Kiew mit Promo-Material zugeschüttet, darunter unter anderem ein herzzerreißender Lebenslauf der Dame. Da konnten wir uns nicht verkneifen, diesen dem geneigten Publikum zu Gehör zu bringen. Reinhard las ihn in Deutsch und Anke übersetzte ins Englische, mit typisch russischem Akzent, versteht sich!
Angelica Agurbash behauptet in diesem Lebenslauf, sie sei Cinderella. Das ließ Michael Sonneck nicht ruhen, und er schrieb in guter alter Clubtreffen-Tradition nach zweijähriger Pause einmal wieder ein Mini-Musical mit dem Titel: „Tom Pillibi & Cinderella“, um zu beweisen, dass die Agurbash nicht Cinderella ist, sondern allenfalls die böse Stiefschwester!
Zur Einstimmung sang ein „Kinderchor“ (Jörg, Erwin, Martin, Dirk, Hilmer, Andreas, als Lehrerin Konstantin und als Dirigent Rainer) eine entzückende Chorversion von „Tom Pillibi“. Und dann nahm die Cinderella-Story ihren dramatische Lauf...
Da der Prinz (Michael Sonneck) vor Liebeskummer vergeht, versucht seine Mutter (Bernd) ihn mit einem Showprogramm aufzuheitern: Michael, Markus und Rafael als Fredi & Friends mit „Pump pump“ können zwar das Publikum begeistern, nicht aber den Prinzen. Da hat seine Mutter die rettende Idee... „Wir geben ´ne Party!“
Inzwischen wird die arme Cinderella (Anke) von ihren bösen Stiefschwestern (Peter und Minouche) zu den Klängen von „Avundsjuk“ geknechtet, und die Schwestern gehen ohne sie auf den Ball des Prinzen.
Doch eine gute Fee (Bastian) überreicht ihr zur Musik von „Fantasiaa“ ein Ballkleid, und so wird ein Traum wird wahr für Cinderella, ihr „Impossible Dream“!
Auf dem Ball erscheint Frau Agurbash!!! (grandios: Peter) und macht mit „Love Me Tonight“ den Prinzen an, aber der will von ihr nichts wissen und verliebt sich sofort in die maskiert erscheinende Cinderella.
Doch: „Die Zeiger der Uhr...“ mahnt die Fee, und Cinderella muss den Ball verlassen, zurück bleibt ein Schuh. Da fragt der Prinz sich doch zu Recht: „Mysterious woman...? und macht sich auf die Suche nach seiner Angebeteten.
Zur Schuhanprobe erscheinen die beiden Schwestern, der ersten passt der Schuh nicht, und auch die zweite probiert es vergeblich: „It Hurts“ schreit sie schmerzverzerrt.
“Let Me Try” ruft da Cinderella, und der Schuh passt so gut, dass der Prinz nur sagen kann: „You Are The Only One”!
Da sind dann schließlich alle glücklich, bis auf die beiden Schwestern, versteht sich. Sie werden mit „Shame On You“ und „Run And Hide“ von der Bühne gejagt. Das Publikum schien auch ganz glücklich, das zeigte der überwältigende Applaus und Standing Ovations für alle Mitwirkenden.
Heppi brachte uns anschließend als Willeke Alberti eine besondere Version von „Waar is de zon“.
Bastian als Tajci ließ das Original ebenso völlig vergessen!
Zur großen Begeisterung aller konnte Michael Sonneck dann Sascha Korf überreden, sein Glanzstück noch einmal zu präsentieren: „Ein bisschen Frieden“ in Gebärdensprache, und der Saal tobte erneut.
Sascha Korf kündigte sie als Vorgruppe von Selma an. Aber das wäre arg untertrieben! Monatelang haben sie die Choreografie einstudiert, um sie schließlich perfekt auf die Bühne zu bringen! Konstantin, Andreas, Stephan, Hilmer und Dirk mit „My Number One“. Das war absolute Spitzenklasse und „besser als das Original“, wie aus dem Publikum zu hören war.
Und dann war es endlich soweit:
Unser Stargast Selma betrat die Bühne und nahm uns sofort gefangen mit ihrem Charme.
Extra für unser Clubtreffen hatte sie ein besonderes Programm vorbereitet mit einigen Musicalnummern („Good morning starshine“ aus „Hair“ in Isländisch, „Hopelessly devoted to you“ aus „Grease“, zwei eigenen Titeln und natürlich ihren beiden ESC-Beiträgen „If I had your love“ und „All out of luck“.
Nach einem kleinen Interview, das Bernd führte, begann dann der Eurovisionsteil ihres Programms!
Zu „Talking To You“ wurden die „griechischen Tänzer“ noch einmal auf die Bühne geholt, und auch zu „Wild Dances“ tanzten sie kräftig mit.
“Take Me To Your Heaven“, „Diva” und als absolutes Highlight ”Neka mi ne svane”, da hielt es uns ESC-Fans nicht mehr auf den Sitzen und die Begeisterung und der Applaus kannten keine Grenzen mehr und erzwangen natürlich von Selma eine Zugabe:„Minn hinsti dans“ begeisterte dann noch einmal den ganzen Saal.
Sichtlich gerührt verließ Selma schließlich die Bühne, um sich anschließend noch all ihren Fans zur Autogramm- und Fotosession zur Verfügung zu stellen, und auch bei der anschließenden EURO-Disco mit DJ Ohrmeister tanzte sie noch mit!
Hier einige Backstage-Fotos
(Text: Michael Sonneck / Fotos: Christine van Meerbeeck, Konstantin Ohr)
Am Samstag, dem 4.12.2004, präsentierte der ECG e.V. sein 5. großes Clubtreffen seit Vereinsgründung. Im berühmten Kölner GLORIA-Theater begann das Programm am Nachmittag mit einer Plattenbörse, und um 17.00 Uhr öffnete sich dann der Vorhang zum abwechslungsreichen Bühnenprogramm, angesagt per Videoeinspielung von „Carmen Tutze-Chlodwig“!
Zur Eröffnung präsentierten wir getreu dem Clubtreffen - Motto „Grand Prix ist Trumpf“ eine „atemberaubende Tanz-Akrobatik“. Rainer Nurtsch hatte die altbekannte Melodie des TV-Show-Klassikers „Musik ist Trumpf“ für uns neu arrangiert und Andreas Braemer die Choreografie einstudiert. Den neuen Text: „Grand Prix ist Trumpf“ sangen Michael Blesser, Stephanie Remberger, Rainer Nurtsch und Konstantin Ohr live und Martin Backhaus, Andreas Braemer, Hilmer Tasto und Michael Sonneck tanzten mit unserer „Moderatorin“ Heppi Herrlich dazu.
Danach blieb kaum Zeit zum Umziehen, denn Martin, Hilmer und Michael waren auch für die nächste Nummer, „Lane moje“, vorgesehen. In Ermangelung der Originalinstrumente tat es hier auch eine Gummi-Gitarre, die als Geige herhalten musste. Anke Jonschker blies die Trompete, Andreas Braemer schlug die Trommel und Hilmer Tasto spielte Gitarre, während Michael sich bemühte, den nicht ganz leichten serbischen Text möglichst lippensynchron zu bringen.
Peter Bergener und Minouche hatten im Anschluss ein Medley vorbereitet mit verschiedenen ESC-Titeln in fremdsprachigen Versionen. Flotte Kostümwechsel und immer neue schrille Outfits sind ihr Markenzeichen. Das kennen wir schon aus den letzten Jahren, und auch dieses Mal war ihre Auswahl an Kleidung und Titeln wieder außergewöhnlich.
Ein nostalgischer Rückblick brachte uns die Rosy-Singers in Erinnerung, die das Pausenmedley der deutschen VE 1971 stilsicher und mit reichlich Körpereinsatz auf die Bühne brachten. Hier glänzten Reinhard Fimmers, Andreas Braemer, Konstantin Ohr, Hilmer Tasto und Sören Wilkening. Doch sie wurden jäh unterbrochen von jemandem, der incognito auftrat und in seinem gereimten Vortrag eine Lanze brach für all diejenigen, die unter der Beziehung zu einem echten ESC - Fan zu leiden haben. Den „Verein Grand-Prix-geschädigter Männer“ hatte Michael Sonneck gegründet und dem Publikum im GLORIA sein Leid geklagt.
Mit reichlich Applaus bedacht wurde unser Moderator Sascha Korf für seine Präsentation von „Ein bisschen Frieden“ in Gebärdensprache. Sascha moderierte erneut gemeinsam mit Heppi Herrlich den Abend.
Zu einer TV-Show gehören natürlich Werbepausen. Zeit, um z.B. auf der Bühne sauber zu machen. Anke Jonschker und Kay nahmen sich dieser Aufgabe an. Natürlich wurde Kay von dem Anblick Ankes auf der Leiter inspiriert, den französischen Beitrag von 2004 „A chaque pas“ zu singen.In einer weiteren „Werbepause“ gestanden sich Anke und Kay später: „Du bist“... und „Merci, dass es dich gibt“. Und später nutzten sie einen „Stromausfall“, um uns mit Taschenlampen heimzuleuchten unter dem Motte „On again…off again!“
Eine „Live-Schaltung“ in eine Bar auf Mallorca brachte uns ein Ehedrama auf die Bühne, bei dem ein Ehepaar (Peter Bergener und Michael Sonneck) sich verzweifelt fragte: „What’s happened to your love?“ und der Ehemann einer feurigen Spanierin (Minouche) verfiel.
Der Karaokewettbewerb war dieses Mal international besetzt mit Teilnehmern aus Frankreich, Schweden, Belgien und Deutschland. Das „Applausometer“ bestimmte Raf von Bedts aus Belgien zum eindeutigen Sieger mit seiner tollen Interpretation von „Sti fotia“.
ABBA gibt es doch noch! Ein Medley ihrer schönsten Songs in Originalkostümen (alle selbstgenäht!) brachten Stephanie Remberger, Konstantin Ohr, Bernd Ochs und Stefan Buchholz auf die Bühne, und später gaben sie nach einem Kostümwechsel auch noch „Waterloo“ live gesungen zum Besten.
Und was wäre ein ECG-Clubtreffen ohne den aktuellen ESC - Siegertitel? Wir hatten allerdings nicht Ruslana selbst auf der Bühne – an die Originalchoreografie hatte sich keiner so recht herangetraut - sondern „Rosel aus Lana“ mit einer äußerst eigenwilligen Fassung des Siegertitels. Bei uns hieß der Song „Wuilder Danz“ , als bayerische Polka arrangiert von Rainer Nurtsch und mit einem bayerischen Text versehen von Stephanie Remberger und Andreas Braemer.
Die ersten Stargäste des Abends, der Kölner schwule Männerchor „Die Zauberflöten“, brachten uns Ausschnitte aus ihrem aktuellen Programm „Willkommen in Neurosia“ (wie passend zum Clubtreffen!). Da fehlten natürlich auch ESC-Titel wie „Aufrecht geh’n“ nicht. Ein besonderes Highlight des Auftritts war sicherlich „Den vilda“ in einer Esotherik-Fassung: „Ommm...“, nein natürlich auf Schwedisch: „Ömmm...!“
Es wurde immer dramatischer: Peter Bergener und Minouche hatten tief in der „Drama-Kiste“ der ESC - Songs gekramt und so manch beeindruckendes Stück hervorgezaubert. Da konnte man z.B. polnische Geburtswehen („To nie ja“) erleben, und an Youddiphs Kampf mit ihrem Kleid erinnerte man sich auch wieder gern!
Kein Clubtreffen ohne Quiz! Aus der Vorrunde hatten es drei Teilnehmer ins Finale geschafft. Hier galt es, sich Fragen aus vier verschiedenen Kategorien (Wissen, Choreografien, Instrumentalversionen, Endstücke von Titeln) an einer „Multivisionswand“ auszusuchen und für eine bestimmte Punktzahl richtig zu beantworten, von Heppi als „Zufallsgenerator“ und Sascha grandios moderiert. Deutlicher Sieger wurde Andreas Schmutz aus der Schweiz.
Einen Riesenerfolg hatten Andreas Braemer, Konstantin Ohr und Hilmer Tasto mit ihrem Medley aus Titeln des ESC 1983. Der Saal tobte und lachte Tränen bei der Originalchoreografie von „Dzuli“, „Kloden drejer“, „Hurricane“ und schließlich „I’m Never Giving Up“, und dazu noch mit den Original-Barhockern!!! Das verlangte nach einer Zugabe!
Um das Publikum für unseren Stargast so richtig aufzuheizen, tobten Anke und Kay mit „For Real“ auf die Bühne. Und da war sie endlich: unser Stargast Marie Myriam. Sie bot ein Programm mit flotten südamerikanischen Rhythmen, das sicher so manchen überrascht hat. Natürlich fehlten auch einige französische Chansons nicht und ihr Siegertitel von 1977 „L’oiseau et l’ enfant“.
Kurz vor Mitternacht dann unser großes Finale: Zu den Klängen von „Lass die Sonne in dein Herz“ kamen alle Aktiven noch einmal auf die Bühne, und unser Präsident Michael durfte nach allen Danksagungen dann die Eurovisions-Disco ankündigen, bei der sich viele noch bis in den frühen Morgen zur Musik von DJ Ohrmeister die Seele aus dem Leib getanzt haben.
Fazit: Es war ein tolles Clubtreffen im GLORIA, die begeisterten Reaktionen unseres Publikums im Saal und später auf unserer Homepage haben das bewiesen. Da konnte auch unsere Moderatorin Heppi nur noch sagen: „Herrlich, herrlich, herrlich“! und „Auf Wiedersehen im nächsten Jahr“!
(Text: Michael Sonneck / Fotos: Lothar Tucholka)
Für das Clubtreffen am 29.11.2003 hatte sich das Präsidium nach langer Suche für die "Essigfabrik" in Köln-Deutz entschieden. Mit Beginn der alljährlich beliebten Plattenbörse füllte sich schnell das Foyer der Halle. Schließlich hatten wir mit 250 Anmeldungen einen neuen Rekord zu verzeichnen!
Eröffnet wurde das Programm mit einem Schnelldurchlauf aller 26 Titel aus dem Jahr 2003, die sofort von allen gefeiert oder bemitleidet wurden, vereinzelt wurde sogar gebuht! Nach der Eurovisionsfanfare stürmte Heppi Herrlich mit „Welcome Europe“ in einem wunderschönen Hochzeitskleid die Bühne und sang im Duett mit Michael Sonneck zunächst den Werbepausenfüller von Tallinn „A Little Story In The Music“. Dann ließen sie das Publikum begrüßen, und zwar durch die Eurovisionsteilnehmer selbst. Bernd Ochs hatte in Riga möglichst viele Sängerinnen und Sänger vor die Kamera geholt, damit sie uns mit ein paar Sätzen Grußbotschaften zum Clubtreffen übermittelten. Als Letzte wurde Sertab gezeigt, und plötzlich stand sie inmitten ihrer Tänzerinnen leibhaftig auf unserer Bühne, na gut, es waren eigentlich Heppi als Sertab und Michael Blesser, Bernd Ochs, Konstantin Ohr und Andreas Braemer als Tänzer(innen). Doch den Unterschied hat kaum jemand gemerkt, zumindest nach dem Beifall zu schließen.
Jetzt war es für Sascha Korf an der Zeit, die Bühne zu betreten und mit Heppi zusammen die Moderation zu übernehmen. Es ging auch fast sofort mit dem Karaoke-Wettbewerb weiter. In diesem Jahr stellten sich zehn mutige Sänger dem Urteil der Publikumsjury. Heppi überbrückte die Wertungspause mit einer Parodie auf Gina G. und "Ooh Aah Just A Little Bit" - natürlich auf seine ganz eigene Art. Und wieder einmal schaffte er es, das Publikum von den Bänken zu holen und mitzureißen.
Danach war es erst einmal an der Zeit, auf der Bühne ein wenig Ordnung zu schaffen und zu kehren. Michael Sonneck rollte zu den ersten Tönen von "De eerste keer" eine Mülltonne auf die Bühne, standesgemäß im Outfit eines Müllmanns. Nach ein paar Zeilen wurde die Mülltonne aufgeklappt und heraus kam Minouche als perfekte „Müllfrau“ mit Staubwedel. Die beiden gemeinsam sorgten für Ordnung auf der Bühne. Anschließend unterhielt uns Peter Bergener als in Schwarz gekleidete Brigitte B. mit "Bitte, bitte", einem Song für alle, die sich schon einmal getrennt haben und dem Ex-Partner am liebsten nur Schlechtes mit auf den Weg gegeben hätten. Schwarz wie sein Outfit war auch der Humor dieses Liedes, das ursprünglich von dem Duo „Queen B.“ stammt.
Doch nun wurde es Zeit für die Wertung des Karaoke-Wettbewerbs. Heppi und Sascha riefen dazu Jurysprecher aus sieben verschiedenen Ländern auf, die die Punkte der entsprechenden Ländergruppen auf der Bühne verlasen. Ronny Glaser (Präsident Eurovision Club Switzerland), Louis int’Zandt (Eurovision Artists Niederlande), Stéphane Chiffre (Präsident Eurofans France), Ivor Lyttle (ESN), Klaus Woryna ( Präsident OGAE Germany e.V.), Jan Feddersen und schließlich unser Präsident Michael Sonneck verlasen die Punkte des Publikums für das von Michael Blesser entwickelte Scoreboard. Fast alle Jurys (bis auf die französische) gaben Miguel Blanco die 12 Punkte, so dass er schnell als Sieger mit "Dile que la quiero" feststand.
Nach offizieller Bekanntgabe des Siegertitels kam Miguel natürlich noch einmal auf die Bühne, um seinen Titel zu singen, und wurde von allen gefeiert. Fast konnte sich seine Stimme nicht mehr durchsetzen, denn die Essigfabrik stand geradezu kopf und sang mit. Im Anschluss daran folgte die erste längere Pause, die intensiv zum Essen und Klönen genutzt wurde.
Nach der Pause läutete Sascha den nächsten Teil des Clubtreffens ein, indem er auf seine unvergleichliche Art mit dem Publikum spielte. Da wollte Heppi natürlich noch eins draufsetzen, schnappte sich drei Jungs (Andreas, Bernd, Konstantin) in schwarzem Lack-Outfit und einen Stuhl und brachte eine wunderbare Paul-Oscar-Parodie auf die Bühne. Tosender Applaus war der Lohn.
Nun war die Zeit für unseren ersten Stargast Isgaard gekommen. Zunächst erkannte man lediglich eine große Papierwand. Als nächstes ging dahinter ein großer Scheinwerfer an und Isgaards Silhouette war zu sehen. Mit den Klängen ihres ersten Titel durchbrach sie unter Beifall die Wand und begann mit ihrer Show. Während sie sang, waren hinter ihr auf einer großen Leinwand faszinierende Landschaftsaufnahmen zu sehen, alles in allem rundete dies ihren Auftritt glanzvoll ab. Natürlich sang sie auch "Golden Key" und nicht wenige wünschten sich wohl, die Zeit zurückzudrehen und Isgaard nach Riga schicken zu können. Auch der "Earth Song" kam in Isgaards besonderer Fassung völlig anders zur Geltung.
Inzwischen schon fast so etwas wie eine Tradition, warteten sicher nicht Wenige auf den Programmpunkt „Mini-Musical“. In diesem Jahr stammte die Idee von Bernd Ochs. Er hatte sich die diversen Castingshows vorgeknöpft.
Die Jury (Michael Sonneck, Sascha und Heppi) durften (oder mussten) sich durch eine Reihe von guten und eher weniger begabten Teilnehmer hören. Darunter z.B. die Gruppe Pan (Andreas mit den beiden "Damen" Bernd und Konstantin, man hätte die drei sofort auf jede Eurovisionsbühne schicken können).
Peter Bergener als täuschend echte Maggie Mae und als Landpomeranze mit einer eigenwilligen deutschen Version von „Une petite française“, die Cora Frost eingesungen hat, Sören Wilkening als formidable Cliff-Richard-Kopie, Michael Blesser mit "Do Re Mi" und Backgroundsängerinnen (die schon angesprochenen "Damen"), Peter Bergener und Minouche als t.A.T.u. (weit besser als das Original) oder noch einmal Minouche mit einem Tanz auf und im Kochtopf zu "Un peu de poivre".
Paola gab es gleich in doppelter Ausführung (Konstantin Ohr und Bernd Ochs). Ihren Streit, wer denn singen dürfte, musste Heppi mit "Ein bisschen Frieden" schlichten. Nicht zu vergessen Reinhard Fimmers, der es als Bianca Shomburg immer wieder schaffte, sich in das Casting zu mogeln und grundsätzlich von Heppi mit dem Titel "Die Zeiger der Uhr" verscheucht wurde. Doch schließlich (bzw. leider) wurde bald eine Siegerin gefunden, Peter Bergener wurde mit der Disco- Version von „Seninle bir dakika“ von der ECG-Jury zum Superstar gekürt.
Der Höhepunkt des Abends rückte aber unaufhaltsam näher, die Zeit für F.L.Y. aus Lettland war gekommen. Die drei (Lauris Reiniks, Yana Kay und Martins Freimanis) sind in ihrer Heimat schon als Solokünstler echte Superstars, in Deutschland vergleichbar mit Künstlern wie Sasha oder Sarah Connor. Zusammen als F.L.Y. sind sie leider beim ESC gescheitert und konnten trotz hoher Wetten leider nur den 24. Platz belegen. Doch ihrer Popularität tat dies keinen Abbruch. Und so hatten sie auch unser ECG-Publikum bald schon überzeugt. Anfangs wurde noch wenig mitgemacht, doch nach wenigen Titeln standen fast alle vorne an der Bühne, klatschten und tanzten begeistert mit. Am meisten gefeiert wurde natürlich ihr Titel "Hello From Mars", den sie gleich zweimal sangen, zunächst in der Originalfassung, danach in der Version, die (eigenen Angaben zufolge) eher der Stimmung am Tag nach dem ESC entsprach. Auch F.L.Y. wurden nicht ohne Zugaben von der Bühne gelassen.
Im Finale trat zu den Klängen von „Lumen, dem Pausenact von 1995, eine Gruppe mit hellen Tüchern vermummt auf die Bühne. Plötzlich erklang der Refrain von "Light A Candle", und Heppi erschien als „Weihnachtsfrau" mit einer brennenden Kerze, woraufhin alle Vermummten ihre Tücher fallen ließen und sich jetzt in voller Pracht zeigten: Es waren alle Teilnehmer des Showprogramms mit Nikolausmütze, schließlich feierte man in wenigen Minuten den ersten Advent. Als Schlusslied wurde in diesem Jahr "Hallelujah" ausgesucht, und das gesamte Publikum sang mit und belohnte die Aktiven noch einmal mit Applaus für ihre Darbietungen.
Danach begann der große Aufbruch. Doch viele blieben auch und zappelten noch stundenlang zu DJ Ohrmeisters (Konstantin Ohr) Musik. Klassiker aus allen Jahren wurden mitgesungen und der Boden der Essigfabrik noch platter getanzt. Heppi, Andreas, Michael Blesser, Konstantin und Bernd ließen es sich nicht nehmen, zu vorgerückter Stunde noch einmal Sertab zu präsentieren. Leider war gegen halb vier schon Feierabend, "Die weißen Tauben sind müde", hätten aber gerne noch weiter gemacht.
(Text: Anke Jonschker / Fotos: Lothar Tucholka, Ivor Lyttle, Konstantin Ohr)
Zu seinem dritten großen Clubtreffen in Folge lud der Eurovision Club Germany seine Mitglieder und alle Freunde der Eurovision dieses Jahr am 9. November nach Frechen bei Köln ein. Nach der immer wieder beliebten und dieses Mal besonders reichhaltigen Plattenbörse ab 15:00 Uhr mit Kaffee & Kuchen öffneten sich endlich die Türen zum Stadtsaal Frechen zum bunten Programm des Abends.
Zum ersten Mal nun also ein richtiger Saal mit gepolsterten Stühlen und einer richtigen professionellen Bühne, bunt geschmückt in den Nationalfarben des Stargastes blau, weiß und rot und mit ausreichend Platz für die rund 230 Gäste.
Schon erklang die allseits bekannte Eurovisionhymne und eine "opernhafte" weibliche Stimme (die kannte man doch irgendwoher?) eröffnete das Clubtreffen offiziell: "The third annual convention of the Eurovision Club Germany is about to begiiiiiiin!"
Der Vorhang ging auf, und es begrüßten uns zwei „Damen“, die mit „“grazilen“ Bewegungen à la Kessler Zwillinge das Publikum aufforderten: „Heute abend woll’n wir tanzen geh’n“.
Eine der "Damen" begann dann mit einer Showeinlage, nennen wir es einmal „I wanna... auf links“. Hatte sich Marie N von einem Mann zu einer Frau verwandelt, so zeigte uns unser Clubpräsident Michael Sonneck, dass man sich mindestens genauso eindrucksvoll von einer (zugegeben recht seltsamen) Frau in einen Mann verwandeln kann. Frenetischer Beifall für die witzige Idee war die Folge.
Dann stürmten die Hauptmoderatoren des Abends die Bühne: Wie schon in den vergangenen Jahren war dies zu unser aller Freude Heppi Herrlich und erstmals mit dabei und nicht weniger wunderbar) Sascha Korf, Schauspieler, Moderator und Mitglied des Improvisationstheaters "Frizzles".
Das erste große Ereignis des Clubtreffens war nun der Karaokewettbewerb, auch in diesem Jahr wieder moderiert von Heppi. Zehn mutige Interpreten brachten uns sieben Beiträge zu Gehör.
Wie schon im letzten Jahr sollte auch dieses Mal die Wertung als „Ländersache“ stattfinden. Dem Saalpublikum wurde das Warten auf die Wertung durch zwei „Kult-Pausenacts“ verkürzt, die es wirklich in sich hatten. Heppi brachte eine besondere Interpretation von „Riverdance“ (man hatte zum Schluss wirklich Angst, dass ihm die Luft wegblieb!) und Bernd Ochs und Julia ließen das „Ehepaar Trautz“ wieder auferstehen, die 1969 & 1973 als VE-Pausenfüller fungierten.
Zur Wertung verwandelten sich die beiden Moderatoren blitzschnell in bereits zum Kult gewordene „Punktedurchsager“ der einzelnen Länder, wie z.B. Colin Berry aus dem Vereinigten Königreich, Nena im Vollrausch und Blondie Belen aus Spanien. Ihre unglaubliche Treffsicherheit wurde mit Gejubel und Gelächter belohnt.
Fast gingen dabei die einzelnen Wertungen unter, aber am Ende standen „Die Flotten Drei“ alias Mirko & Patrick Buljan mit Jasmin Mohm und "Samo ljubezen" als Sieger fest.
Nach der Pause mit dem Abendessen leitete Heppi das Abendprogramm ein mit „Das tut unheimlich weh“, stimmsicherer und besser als das Original. Das Ehrenmitglied des ECG, Herr Dr. Jürgen Meier-Beer, gab anschließend einige sehr interessante Informationen zur kommenden Vorentscheidung 2003 in Kiel.
Es sollte nun ein weiterer Höhepunkt des Programms folgen. Nach einer Idee von Rainer Nurtsch hatte Michael Sonneck sich wieder einmal ein kleines Musical ausgedacht, welches diesmal den verheißungsvollen Titel „Dinle oder Wunder gibt es immer wieder“ trug.
Die Geschichte beginnt in einer zwar durchaus bemühten, aber doch den allgemeinen Kostenrahmen sprengenden Arztpraxis. Kurz vor der drohenden Schließung bringt eine gute Fee (Heppi) dem Arzt (Michael Sonneck) und seiner Sprechstundenhilfe (Michael Blesser) ein Wundermittel namens „Dinle“.
Mit dieser Wunderspritze geschehen dann auch einige Wunder – die Patienten (allesamt schwerstens ESC-geschädigt) strömen ab sofort in die Praxis, um sich durch „Dinle“ von ihren Leiden erlösen zu lassen. Da kann der kleine Johnny Blue (großartig Heppi) plötzlich wieder sehen, sehr zur Freude seiner Mutter (Bernd Ochs), die zuvor tränenreich das Schicksal ihres geliebten Kindes beklagt hat („Er wuchs auf ohne Freunde....“). Die Herzkrankheit von Lulu alias Minouche („Komm näher, mein Herz hat bestimmt einen Fehler“) kann ebenso durch „Dinle“ geheilt werden wie die Trunksucht von Alla Pugacheva (grandios Peter Bergener), die durch „Dinle“ wieder „Energy“ bekommt.
Selbst die Bauchschmerzen von Cleopatra („Olou tou kosmou i elpida“) bekommt der Doktor nach gründlicher Untersuchung durch „Dinle“ in den Griff, eine Untersuchung, von der die Dame (Bernd Ochs) gar nicht genug bekommen kann („Ooh,aah, just a little bit more!“). Durch die Wunderspritze verwandelt sie sich gar in Ireen Sheer (Minouche), die uns allen aus einer riesigen Streichholzschachtel „Feuer“ gibt. Der Rubel rollt, und die Praxis ist gerettet ! Ja, es reicht sogar noch für einen tollen Urlaub. Aber wohin soll es gehen? „Venedig im Regen“ und „Colorado“ finden nicht so den rechten Anklang. Da führt den Doktor und seine Sprechstundenhilfe eine finnische Tourismusexpertin auf den rechten Weg. „Fahr doch mal nach Lapponia“ meint Peter Bergener und schließt noch einen gekonnten Mix aus „Tom,Tom,Tom“, „Katsoen sineen taivaan“ und „La dolce vita“ an. Wer kann da noch nein sagen! Und unter den Klängen von „Fly On The Wings Of Love“ macht man sich auf die Reise.
Donnernder Applaus belohnte die Mitwirkenden dieses Musicals. Der Saal tobte und verlangte lautstark nach einer Zugabe. Aber es wurde Zeit für den Auftritt zweier Interpreten des Europride Song Contest 2002, Juval und Cem. Juval interpretierte eine wunderschöne, eigenwillige Ballade auf Hebräisch und Cem sang zwei Up-Tempo-Titel auf Türkisch.
Und schon drängten die nächsten auf die Bühne! Es war die erste schwule Boygroup „Marilyn´s Boys“, die erst im August gecastet worden waren. Bei uns stellten sie ihre erste Single „I Give You The Stars“ vor, zunächst in der Singleversion, später dann in einer Live-Version, begleitet von Jeremy am Flügel. Dann präsentierten sie noch eine Live-Piano-Version von Abba's "The Winner Takes It All"!
Was wäre ein Clubtreffen ohne Quiz? Dieses Mal wurde allerdings mal kein Spezialwissen abgefragt, sondern Sascha Korf suchte sich internationale Teilnehmer aus dem Publikum, die bekannte ESC-Titel pantomimisch nachstellen mussten, was einige Heiterkeit im Saal erzeugte. Der Sieger konnte schließlich als Preis eine T.O.M. mit den Autogrammen aller Tallinn-Teilnehmer in Empfang nehmen. Da wird wohl mancher ganz neidisch geworden sein!
Wozu hat man ein solch geniales Moderatorenpaar wie Heppi und Sascha Korf, wenn man diesen nicht auch noch Gelegenheit gibt, selbst ein Highlight des Programms zu bieten? Es folgte nämlich eine sogenannte Improvisation: Ausgehend von der Basissituation „Kroatische Sängerin soll beim ESC nach dem Wunsch des Komponisten in ein grünes Spannbetttuch springen“, stellten die beiden nun diese Situation auf Zuruf des Publikums in verschiedenen Emotionen dar:
Wut, Trauer, Geilheit, Kleptomanie, Schizophrenie ( "Ich bin's, die Gruppe Wind") wurden u.a. vom Publikum gefordert, und wie die beiden das jeweils umsetzen, da blieb im Saal kein Auge trocken!
Doch dann endlich war die Zeit für DEN Stargast des Abends gekommen, niemand geringeren als Nicki French, die sich zuvor schon eine Zeit als Zuschauerin im Saal aufgehalten hatte. Sie ist großer Fan des ESC und war die britsche Vertreterin 2000 in Stockholm mit „Don´t Play That Song Again“. Die Bühne stürmte sie mit „Is Anybody Out There“, und sofort sprangen viele auf und machten begeistert mit. Danach sang sie ihren größten Charterfolg „Total Eclipse Of The Heart“ und ließ auch „It´s Raining Men“ nicht aus. Ein Höhepunkt ihres Auftritts war sicher das ESC-Medley (absolut genial) und ihr Lied vom ESC 2000. Als letzten Song präsentierte Nicki „That´s What Friends Are For“, und so manches Auge wurde feucht. Dazu lud sie fast das halbe Saalpublikum zu sich auf die Bühne ein. Wir ließen sie natürlich nicht gehen, ohne nach weiteren Zugaben noch einmal „Total Eclipse Of The Heart“ gehört und mitgetanzt zu haben.
Nach diesem grandiosen Auftritt blieb unserem Präsidenten Michael nur noch übrig, sich bei allen zu bedanken, die am Zustandekommen des Clubtreffens beteiligt waren. Viel zu schnell fand das ECG-Clubtreffen ein offizielles Ende, deutlich gemacht mit „Europe´s Living A Celebration“, gesungen von allen Mitwirkenden und dem gesamten Publikum. Weitergesungen und getanzt wurde auf der anschließenden Eurodisco bis... ziemlich früh. Selbst hier hielt Nicki noch mit und war am Ende kaum von der Tanzfläche zu bekommen. Jeder, wirklich jeder war begeistert von dem einzigartigen Programm und manche hätten sich am liebsten sofort wieder für das nächste Jahr angemeldet.
(Text: Anke Jonschker / Fotos: Ivor Lytte - EuroSongNews)
Wieder war am 3.11.2001 das Restaurant “Die Zeit der Kirschen” in Köln “Austragungsort“ des ECG-Clubtreffens. Begrüßt wurden wir von zwei Volksmusikanten (Rainer und Michael) mit „Servus, Gruezi und Hallo“, die sich offensichtlich in der Veranstaltung geirrt hatten und von Michael Sonneck aufgeklärt wurden, dass es sich nicht um den Grand Prix der Volksmusik handelte, sondern um das ECG-Clubtreffen.
Wie auch letztes Jahr vergaß Michael Sonneck zunächst, sich vorzustellen, aber muss er das eigentlich noch? An unserem Tisch stellten wir dann gemeinsam fest, dass die Wertungsbögen für das Karaoke verschiedene Farben hatten. Auch hatte fast jeder ein anderes Land als Jury auf seinem Zettel. Das versprach spannend zu werden. Aber zunächst wurde kräftigst gesungen, und Heppi Herrlich übernahm die Moderation des Wettbewerbs.
Die nächste Stunde war gekennzeichnet von Unterhaltungen wie z.B: „Das gibt diplomatische fünf Punkte“ oder „Die zehn Punkte haben sie sich redlich verdient“ bis zu „Ich bin halt zu gutmütig, um nur einen Punkt zu vergeben“.
In der Wertungspause stellte Michael seine beste Freundin, die Sopranistin Isolde vor. Sie sang ESC--Lieder einmal anders, und zwar lediglich begleitet von José am Klavier. Doch das, was wir hören konnten (u.a. „Evighet“ und „All Kinds Of Everything“) war einmalig schön. Auch das Publikum im Saal war begeistert.
Während die einzelnen Länderjurys die Karaokepunkte zählten, boten uns Jörg, Alexander, Jarohn, Oliver und Theo Topps und Flopps aus deutschen Vorentscheidungen, angefangen von „E-Rotic“, umhüllt von einem sagenhaften rosa Flokati (oder sollte es ein Pelzmantel gewesen sein?“, ging es über die „Mannequins“ weiter zu „All About Angels“ und schließlich zu unserer Michelle, grandios dargeboten von Alexander.
Danach dann die Wertung des Karaokewettbewerbs, ebenfalls moderiert von Heppi. Wie schon abzusehen, hatten sich Jurys gebildet, die z.B. als Dänemark, Griechenland oder die Schweiz ihre Punkte vergaben. Schnell kristallisierten sich drei Favoriten heraus, und gewonnen haben dann eindeutig Michael und Jörg mit „Power Of Trust“
Wie auch im letzten Jahr hatten wir einen hochrangigen Gast: Es war Herr Dr. Jürgen Meier-Beer vom NDR; er hat es geschafft, den ESC in Deutschland wieder populär zu machen. Dafür wurde ihm die Ehrenmitgliedschaft im EC Germany verliehen.
Bald schon gab es den nächsten Programm-Höhepunkt: die Mannfrett-Singers. Mit ihrem kurzweiligen à-capella- Repertoire, zu welchem auch ESC-Lieder wie z.B. „Eres tu“ gehören, unterhielten sie das Publikum großartig.
Nach dem Abendessen übernahm Wanda Rumor die Bühne und machte so ihre eigenen Vorschläge für die nächste Vorentscheidung, z.B. Klaus Wowerweit mit „I Am What I Am And That Is Good So“ oder Angela Merkel mit „Man will mich nicht sehen“.
Und dann ging es auch schon los mit „Wer wird Millionär“ im ESC-Style. Wanda Jauch bzw. Rumor stellte die Fragen, und es gab maximal 1 Million Punkte zu ergattern. Sowohl bei den Finalkandidaten als auch im Publikum begann das große Rätselraten. Den berühmten finnischen Dirigenten aus den Alternativen „Nordi Runne, Südi Runne, Wessi Runne und Ossi Runne“ herauszufinden, war nicht so schwierig, aber wie hieß die Sängerin der Gruppe Riva? Natürlich Emilia Kokic. Was verlor Lill Lindfors auf der Bühne? Ihren Rock? Auf jeden Fall. Ihren Slip? Zum Glück nicht. Ihre Unschuld? Möglich... Ihren Verstand? Wohl kaum!
Nach einem erneuten Auftritt der Mannfrett-Singers kündigte „Troubadour“ Michael Sonneck sein ESC-Musical „Romeo & Julia“ an, und schon waren wir gefangen von der witzigen Umsetzung der allgemein bekannten Lieder. Da wurde die arme Julia (Michael B.) von ihrer Chefin Mariana (Apostolos) zu den Klängen von „Bana, Bana“, dem neuesten Allzweck-Reiniger, aufs Schlimmste beschimpft und „verprügelt“ und schließlich von der bösen Stiefmutter (einmalig: Heppi) mit einem Apfel vergiftet. Als Julia zum Stöhngesang von „Olou tou kosmou i elpida“ in einen hundertjährigen Schlaf versank und hernieder sinkend fragte „Why Me?“, da gab es im Publikum kein Halten mehr, und der Saal stand Kopf. Natürlich wurde Julia von ihrem Romeo durch einen Kuss wieder erweckt, und freudig begrüßte sie den „Jungen Tag“. Die Stiefmutter verfiel daraufhin dem Wahnsinn, und zu den Klängen von „Lass die Sonne in dein Herz“ und „Die For You“ gab es natürlich ein Happy-End.
Und dann war es endlich so weit: Nuša Derenda, die sehr geduldig auf ihren bei der Fülle des Programms doch ziemlich späten Auftritt gewartet hatte, erstürmte die Bühne mit „Ne ni res“, der slowenischen Version ihres ESC-Beitrags „Energy“.
Dank „Romeo und Julia“ zuvor waren unsere Stimmbänder schon gut geölt, so dass wir jetzt alle mitbrüllen konnten. Bereits nach den ersten Takten hatte auch ich mich von meiner Sitzgelegenheit erhoben und war begeistert. Live hat sie eine noch bessere Stimme als auf CD! Ihr Programm beinhaltete nicht nur Songs aus ihrer aktuellen CD, sondern auch Superhits wie „I Will Survive“, „New York, New York“ oder „I Will Always Love You“. Unnötig zu bemerken, dass ich am nächsten Tag heiser war. Nicht nur der Saal kochte, auch Nuša hatte sichtlich Spaß an ihrem Auftritt. Einige machten sogar ihre nähere Bekanntschaft, als sie von der Bühne auf den ein oder anderen Tisch stieg und dort weitersang.
Bei den langsamen Liedern wurden die Feuerzeuge gezückt. In Anspielung auf verschiedene slowenisch/kroatische Texte meinte mein Nachbar „bestimmt ljubamt sie gleich wieder“. Nein, tat sie nicht. Übrigens spricht Nuša gut deutsch, jodelt und hat Lieder wie z.B. das „Kufstein-Lied“ oder „An der Nordseeküste“ drauf. Wir natürlich auch... Wir ließen sie natürlich nicht von der Bühne, ohne „Energy“ noch einmal gehört zu haben. Was heißt hören – Nuša und der Rest des Saales gaben alles und Michael und Martin ließen es sich nicht nehmen, Nuša während des Klaviersolos in den Himmel zu heben. Auch ihr Auftritt war viel zu schnell vorbei. Sie zog sich kurz um und kam zurück, um Autogramme zu verteilen.
In der Zwischenzeit wurden im Saal die Tische zusammengerückt, und die Eurodisco begann. Es wurde noch eine sehr lange Partynacht!
(Text: Anke Jonschker / Fotos: Ivor Lyttle - EuroSongNews, Reimund Ossé)
Am 4.11.2000 fand es nun statt, das erste Clubtreffen des Eurovision Club Germany. Der Saal im Lokal „Die Zeit der Kirschen“ wirkte relativ klein, war aber recht hübsch dekoriert mit Maribelle-Postern überall und plüschigen Vorhängen, irgendwie heimelig. Und doch konnte man bereits die Enge ahnen, wenn alle ca. 200 Leute sich niedergelassen hätten.
Um kurz nach 16 Uhr geht es dann auch los: Mit einem Medley aus den verschiedensten ESC-Liedern und Begrüßungstexten kommen drei Damen und zwei Herren auf die Bühne. Ja, wow, tolle Damen, besonders die Dame links außen, erinnert mich an den alten Bibel-Witz: „Jesus ging in die Wüste und eine lange Dürre folgte ihm“. Aber die Dürre ist in Mimik und Gestik einmalig – die anderen sind auch verdammt gut, und meine Laune steigt erheblich.
Nun zeigt sich der neue Präsident und spricht ein paar einleitende Worte. Aha, das ist er also, macht einen ganz sympathischen Eindruck, sagt „Ich möchte mich vorstellen“ und vergisst dann, seinen Namen zu nennen – na ja, auch egal, alle Anwesenden wissen ja, wie er heißt, von mannigfachen Rundschreiben. Danach geht es los mit dem Quiz, vorher wird aber die Moderation noch an Mieke van den Dogt abgegeben. Auch sympathisch!
Die bringt uns auch das Motto des Abends „Een beetje net als toen“ näher und erläutert uns kurz den weiteren Programmablauf.
Dann bringen Mieke und der Präsident uns den schwedischen Beitrag von 1994 "Stjärnona" in der niederländischen Version von Ruth Jacott & Paul de Leeuw "Kijk niet uit".
Nach ein paar charmanten Anzüglichkeiten, die schon für die ersten „Schenkelklopfer“ sorgen, wird das Quiz angekündigt. Täusche ich mich, oder ist schon zu diesem Zeitpunkt eine tolle Stimmung im Saal?
Das Quiz soll folgendermaßen laufen: Man spielt uns ESC-Titel ganz kurz an, und wir alle sollen erkennen, um welches Lied es sich handelt. Die Anfangsbuchstaben der Interpretennamen sollen dann ein Lösungswort ergeben. Damit es leichter wird, werden uns Hilfen angeboten. Da hat man sich manch witzigen pantomimischen Hinweis ausgedacht, an „Hemel en aarde“ mit Pappewölkchen und Blumenerde kommt man nicht vorbei, das ist eindeutig, aber das Rudel Menschen auf der Bühne, was andauernd aufeinander zeigt, verstehe ich erst nach der Auflösung :„Toi“ – ach so, and finally it all makes sense. Zur Darstellung des Titels „Playboy“ von Ann-Christine Nyström aus Finnland hat man sogar extra ein entsprechendes Magazin gekauft, denn dass das jemand zuhause vorrätig hat, natürlich nur wegen der tollen Berichte und Reportagen, glaube ich nicht ganz, aber das ist meine eigene Meinung.
Was soll ich sagen, an unserem Tisch fängt ein großes Gerätsel an, und zum allerersten Mal kommen wir einander näher. Ein Eifer bricht aus, den ich nicht für möglich gehalten hätte. Alle Mann im Rätselfieber. Als Lösungswort kam dann der estnische Titel von „Diamond of the night“ heraus, den hatte ich mein Lebtag noch nicht gehört. War eine Lösung für ganz ausgebuffte ESC-Fans.
Nach einer weiteren netten Conference geht es dann zum Karaoke-Singen. Apostolos (irgendwie blassgrau geschminkt, wie sein Anzug) und Kay André im Marlène-Charell-Kostüm machen die Moderation. Wir erfahren, dass Marlene eine Laufmasche hat, dass das Kleid etwas eng sitzt und alles wichtigen Details (Hobby, Beruf, Alter etc.) über die Interpreten. Jemand vergisst kurz seinen Text, aber „shit happens“, und er erhält für dieses menschliche Problemchen einen Sonderapplaus. Wir Zuschauer sollen dann bewerten, und das wird wirklich schwierig, nimmt man den Titel mit der tollen Show oder den, der am besten gesungen wurde? Mirko Buljans Version von „No Goodbyes“ (mit Requisiten, hervorragender Choreografie, einem extravaganten Bühnenoutfit und am Ende etwas nacktem Fleisch) gewinnt schließlich den Wettbewerb.
Gabi Lang vom WDR ist da, wird vorgestellt, kurz interviewt und zum Ehrenmitglied des Clubs ernannt. Es scheint, als fühle sie sich wirklich geschmeichelt. Für den verhinderten Horst Senker nimmt sie die Auszeichnung stellvertretend entgegen. Gabi Lang ist übrigens ein zierliches Persönchen mit einer mächtigen Stimme – bei den Einspielern von O-Tönen gefällt mir besonders gut der Hinweis, dass der „Grand Prix in seiner Vielsprachigkeit nur noch mit dem päpstlichen Segen Urbi et Orbi vergleichbar ist“. Leider stimmt dieser Satz ja heute nur noch eingeschränkt.
Die Stimmung im Saal ist immer noch klasse, was nicht zuletzt den tollen Darbietungen und den wirklich charmanten Moderationen zuzuschreiben ist.
Nach der Abendessen-Pause betritt wieder Mieke die Bühne, und – siehe da – Wanda Rumor ist auch da. Die kennt man aus dem Fernsehen, als Außenreporterin beim Kölner CSD oder von der Rosa Sitzung. Ich mochte sie schon im Fernsehen gerne, aber live ist die Frau einmalig! Um nicht zu sagen: ein Erlebnis – ein Gag jagt den nächsten, und wir sitzen alle mit (gelachten) tränenfeuchten Augen im Saal, sie schäkert mit Maribelle und erläutert umfangreich ihre heutige Kleiderauswahl (Chanel No. 22 – B-League – wohl eher Gay-League) und gibt uns schließlich „Wanda gibt es immer wieder“ zum Besten.
Danach geht es in das Finale vom Quiz. Mieke, Wanda, die Dürre, Heppi und Jörg spielen uns eine Szene vor der Damentoilette in der Globen Arena vor, wo Ado Schlier auf Sandra Reemer und Katja Ebstein trifft, und die vier Finalkandidaten sollen die Fehler im Text erkennen. Das Ganze wird leicht chaotisch – Wanda sagt schließlich: „Es entgleitet uns“ – aber doch gut präsentiert. Eine nette Idee, das Quizfinale so zu verpacken. Spaß macht es jedenfalls, sowohl das Mitmachen als auch das Zuschauen.
Nun liegt es beim Präsidenten selbst, eine Nummer aufzuführen. Er gibt dem andächtig lauschenden Publikum den „Troubadour“, entsprechend kostümiert, und erzählt uns im Stile einer Büttenrede des Kölner Karnevals von den deutschen Beiträgen der vergangenen Jahre und ihrer meist mäßigen Ausbeute im internationalen Vergleich. Das Ganze ist gewürzt mit Parodien und Musikeinspielungen, so sehen wir Margot Hielscher als "Miss Juke Box" wieder, musikalisch wird an Joy, Gitte und Mary erinnert, und der Saal grölt jede einzelne Zeile mit. Wanda, Heppi und die Dürre bieten uns „Telegram“ in der Originalchoreografie, was für den größten Applaus im Saal sorgt.
Kay André erinnt lippensynchron und mit dem passenden Gesicht an die besten Versprecher der Marlène Charell, und Wanda gibt uns eine neue Version von Siegels Megakracher „Zeit“ zum Besten. Bei ihr wird daraus „Haar“, und sie beklagt sich bitterlich fast mit tränenerstickter Stimme über das langsam verschwindende Körpergewächs, was dann allerdings in der Aussage gipfelt „Wozu brauch ich Haar?“, und wir dürfen sehen, dass Wanda unter der Perücke tatsächlich nur wenig eigenes Haar trägt. Diese gesamte Nummer, der gereimte Text inklusive der Parodien, war definitiv einer der Höhepunkte des Abends. (Wortlaut des Vortrags hier)
Und schließlich steht sie leibhaftig auf der Bühne, der Gaststar des Abends, Maribelle, und gibt uns einige Songs zum Besten, darunter natürlich „Ik hou van jou“ und „Marionette“ aus der niederl. VE 1981, außerdem viele Evergreens wie z.B. „Fernando“, „I Have A Dream“ oder „Everybody Needs Somebody”, “La Bamba”, “I Got The Music In Me” etc. Die Frau ist toll, sie hat eine tolle Stimme, eine tolle Ausstrahlung und hat offensichtlich eine riesengroße Freude an ihrem Auftritt. Das merkt man, der Funke springt über, und der Saal tobt und kocht fast über. Zur deutschen Version „Du fehlst mir so“ soll der ganze Saal mitsingen. Das Ganze geht zu Herzen, und man wird in romantische Stimmung versetzt. Toller Auftritt – sensationell!
Und schon kommt der letzte Programmpunkt: die Parodien. Sören gibt uns die Gigliola Cinquetti unter der Verwendung von „ja“-Produkten und Verteilung von Giveaways. Wir bekommen Mieke mit einem niederl. VE-Titel: „Alsof je bij me bent“ zu sehen und von Rainer und Michael eine abgefahrene Version von Dänemark 1957, neu arrangiert unter Verwendung von Titeln wie „Save your kisses for me“, „Puppet on a string“ und „La det swinge“, und Jörg präsentiert Lisa del Bo.
Zum großen Finale wird uns dann noch ein niederländischer VE-Titel geboten, „Ze kwamen overzee“ von Nubia, den ich nicht kannte, aber klasse fand, vor allem die Choreografie mit den Ruderbewegungen. Zum Schluss gibt es dann die große Eurodisco, und ich bin überrascht, wie viele Titel des ESC tanzbar sind.
Alles in allem war es ein ganz hervorragendes Clubtreffen, besonders, wenn man bedenkt, dass es unter enormem Zeitdruck organisiert werden musste. Die Stimmung war einmalig, was vielleicht auch an der Enge des Raumes gelegen haben mag. Maribelle, Wanda, Mieke, Heppi und wie sie alle heißen haben unheimlich viel Freude an ihren Auftritten gehabt, und das ist rübergekommen. Es war toll!!!
(Text: Bernd Prähler / Fotos: Ivor Lyttle - EuroSongNews, Reimund Ossé)
Auch wenn in diesem Jahr der ESC und viele ESC-Veranstaltungen ausfallen mussten, das Eurovision Weekend verband am geplantem Termin der Gala dennoch Fans aus ganz Europa – mit der Eurovision Weekend Tribute Night.
Die Berliner Erfinder des Eurovision Weekend trugen in einer Tribute-Show Erinnerungen an die vergangenen acht Ausgaben zusammen und zeigten darin auch, was Fans in diesem Jahr in Stuttgart erwartet hätte. Die Show wurde genau zu der Zeit ausgestrahlt, als Fans eigentlich in Stuttgart die Eurovision-Weekend-Gala erlebt hätten, und so schnupperten viele Fans doch ein bißchen Eurovision-Weekend-Atmosphäre.
Direkt im Anschluss an die Show gab es dann eine live gestreamte After-Party mit Eurovision-Weekend-Resident DJ Jay-T (https://www.facebook.com/DJJayTESC/), an der über Zoom und YouTube rund 250 Fans teilnahmen.
Sowohl in Berlin, wo die Erfinder des ESC-Sommer-Events die Party aus der Geburtsstätte des Eurovision Weekend, dem Haus 13 im Pfefferberg, streamten, sondern vor allem auch in Stuttgart, der eigentlichen Ausrichterstadt 2020.
Dort feierte mit dem Stammtisch Stuttgart auch Vorjahressieger Mirko Buljan, der das Eurovision Weekend mit seinem Sieg beim FANvision erst nach Stuttgart geholt hatte und der wegen des verschobenen Fan-Wettbewerbs nun seine Trophäe für ein weiteres Jahr behalten darf.
Und mit vielen weiteren Partys an den verschiedensten anderen Orten in ganz Europa verband für einen Abend die Liebe zur Eurovision Fans aus aller Welt - zumindest virtuell.
Die Tribute Show bleibt im Eurovision Weekend YouTube-Kanal verfügbar: https://youtu.be/x0_swhUxTq8
Impressionen der Tribute Night und Infos zum Eurovision Weekend 2021 in Stuttgart mit dem FANvision Song Contest gibt es bei Facebook (https://www.facebook.com/eurovision.weekend/) oder auf Instagram im eigens für das Eurovision Weekend 2020/ 21 angelegten Account (www.instagram.com/eurovisionweekend) oder im allgemeinen Eurovision-Weekend-Account, der alle Jahrgänge umfasst und über 2021 weiterbesteht (www.instagram.com/eurovision.weekend).
ProSieben wird am 16. Mai 2020 den "Free European Song Contest" ausstrahlen, der von Stefan Raab produziert wird. Wie das Medienportal DWDL berichtet, werden bei dem Wettbewerb internationale prominente Musiker im Kölner ProSieben-Studio für ihr Land antreten unter Einhaltung aller Corona-Auflagen. Am Ende wird es ein Zuschauer-Voting geben. Die Show wird moderiert von Conchita und Steven Gätjen. ProSieben verspricht "Glamour und Gala auf der großen internationalen Bühne".
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