Der Este verspielt sein 'Play' leider durch komplette Sympathie-Abstinenz. Der Grat zwischen cool und arrogant wirkend ist halt ein sehr schmaler.

Aserbaidschan? Wenn sogar der darauf folgende, verstörende Auftritt Montenegros von mir als wohltuend empfunden wird, sagt das eigentlich schon alles. Samra verschrebbelt ihr 'Miracle' völlig. Da muss bis zur Show noch ein Wunder geschehen. Es tut regelrecht weh, ihr zuzuören. Da ist man aus Aserbaidschan Besseres gewohnt und es könnte zum ersten Mal knapp werden mit dem Finaleinzug. Ihr stylischer Gold-Catsuit kann da auch nichts mehr retten. 

Markus

Gerade hat der Este Jüri geprobt. Der Song ist für mich immer noch einer der besten Songs des diesjährigen ESC. Er spielt weiterhin Agent 08-15 im Casino Royal. Der Gimmick mit der Spielkarte erweist sich als Kartentrick, der recht gelungen über den Bildschirm kommt. Jüri versucht weiterhin, cool zu spielen und wirkt aber sehr unsympathisch. Anstatt eines verführerischen Agenten erinnert er mehr an einen Anführer einer Internats-Schulklasse, der seine Mitschüler traktiert. Sehr sehr schade...dabei ist er in der Pressekonferenz doch ein ganz netter Typ, der übrigens fliessend Dänisch spricht, da er ein Jahr als Austauschstudent in Dänemark gelebt hat. Hoffentlich vermasselt er sich nicht den Finalplatz mit dem Gesichtsausdruck. Wenn die Televoter sagen "Rien ne va plus" wäre das sehr schade um den tollen Song!!!!         

Ach ja.....Aserbaidschan hofft immer noch auf ein Wunder, zum Leidwesen unserer Ohren!      Peter                           

Über die Brücke mit der ESC-Song-Beschallung hatte Michael ja schon berichtet. Hier noch ein paar Bilder und eine kleine Hilfe zur Orientierung :-)

Markus

ESC-Brücke von der Tunnelbanan aus

ESC-Brücke zum Globen

Globen im Frühling

Lageplan

Österreich ist garantiert nicht für Diabetiker geeignet. Bei den Farben hat man nochmal eine Schüppe draufgelegt. Jetzt hört sich der Song nicht nur zuckersüß an, sondern schaut auch noch wie eine große, bunte Tüte Bonbons mit sämtlichen verbotenen Farbzusatzstoffen aus. Nein, ich glaube der Fanfavoriten-Drops ist gelutscht.

Markus

Es ist schon faszinierend , im Globen vor der Bühne zu stehen und die Spezialeffekte des Russen aus der Nähe zu betrachten. Ein wahres Wunderwerk der Technik. Sergej steht vor einer ganz normalen weissen Wand, die dann plötzlich ein Eigenleben bekommt. Da werden Stufen und Podeste durch die Wand gedrückt , auf denen der Sänger dann zum Erfolg hinaufkletter oder verweilen kann, während die Bildschirmanimationen sämtlicke Illusionen vermitteln. Das ist Weltrekord an Timing und Perfektion. Wegen der ganzen Spezialeffekte lässt die Nummer einiges an Wärme und Charme vermissen. Die Peformance ist  besser als Präsentation an einer technischen Hochschule geeignet als beim ESC. Bei diesem feuchten Traum aller Hightech-Freaks kommt die Persönlichkeit des ansonsten äussest sympathischen und bescheidenen Sängers leider nicht zur Geltung.  Peter 

Sergey meint, sie haben noch einige Details zu verbessern, es müsse noch perfekter werden bzgl. Licht und Kameraeinstellungen. Sie hätten noch das große Problem, das alles zu dunkel sei. Man arbeite daran aber sei zuversichtlich.  Heute habe man vielleicht 50% des endgültigen Stagings gesehen... (da fragt man sich, was soll da noch mehr kommen???) Die Flügel seien sein Symbol, er habe auch entsprechende Tattoos an beiden Armen, und durch diese Flügel könne er fliegen und sich schwebend oben halten während der Performance. Er kenne die Griechen in seinem Team schon sehr lange und sie hätten schon viel zusammen gearbeitet. Er sei sehr glücklich, Teil dieses internationalen Teams zu sein. Kirkorov habe Sergey mindestens 8 Jahre lang bearbeitet, dass er mal am ESC teilnimmt. Er sei ja ein Superstar in Russland, erkenne ihn schon seit 15 Jahren, er habe in der Jury gegessen, als Sergey das Jurmala-Festival gewonnen habe. Sergey habe immer andere Ausreden gefunden, aber der Song jetzt habe ihn dann endlich überzeugt. Er habe aber bisher auch immer andere Projekte gehabt, die schon weit im voraus geplant gewesen seien, und das Problem sei  auch gewesen, den richtigen Song  und das richtige Team zu finden. Er sei hier, um zu arbeiten, nicht um Ferien zu machen, er habe den ganzen Tag zu arbeiten, viele Interviews, er habe noch nichts gesehen von Stockholm. Das Video beschreibe eine intergalaktische Reise, die jedes Indivisium mache, um schließlich das Licht zu finden. Dabei stolpere man manchmal zwischenzeitlich und falle hin, aber schließlich gelange man ans Ziel der einzigen großen Liebe.

Tja, man kann es nicht anders sagen, er macht wirklichen einen sehr sympathischen Eindruck, was man von bisherigen russischen Vertreterin nicht in jedem Fall sagen konnte.

Michael

God morgon auch vom kölschen Schweden Peter. Bin bei der moldawischen Probe im Globen angekommen. Meine Befürchtungen haben sich nicht bewahrheitet. Moldau präsentiert sich im schwarzen Cocktailkleidchen mit blauen Glas-oder Plexiapplikationen, das gut zu dem weltallblauen Hintergrund passt. Der silberne Astronaut macht dazu auch eine gute Figur. Im Grossen und Ganzen eine nette Performance, ein nettes Lied, ein nettes Mädel aber mehr auch nicht. Kroatien wirkt zumindest live sehr bombastisch. Nina entledigt sich nach der ersten Strophe ihres 18kg schweren metallischen Kimonos, und entblösst ein weisses Kleid mit riesigen Federn und silbernen Metallapplikationen, die von den Armen herunterhängen und passend zum Lied das Licht reflektieren. Scheinwerfer verkörpen die Lichtblitze eines Leuchtturms , und zum Schluss geht auf der in kaltem Blau gehaltenen Bühne die orange Sonne auf. Grosses Kino und sehr effektvoll. Live gefällt mir der Song wesentlich besser als auf CD, und die bombastische Inszenierung lenkt mich ein wenig vom Gewimmere der Sängerin ab, die bei der Pressekonferenz sehr sympathisch erschien. Armenien fand ich ja bei der Probe am Montag super. Die Inszenierung ist weiterhin perfekt, die Stimme grossartig, die Effekte sind sehr wirkungsvoll. Aber für mich völlig unerklärlich wirkt Iveta etwas billig in ihrem Badeanzug mit hohem Beinausschnitt und dem ewigen Streicheln der Oberschenkel, die fast genauso oft im Bild erscheinen wie das Gesicht. Oder geilt sich da der Bildproduzent etwas auf? Das Mädel hat das überhaupt nicht nötig. Wie sagte sie schon beim Meet & Greet. "Es ist wichtig, dass die Leute mein Talent, meine Stimme, meinen Song bewerten und nicht nur auf meine Beine schauen....naja ,ich würde mir an ihrer Stelle erstmal was passendes anziehen. Der Song ist so sophisticated, da gibt es keinen Grund ins Vulgäre abzusacken.

...weiter geht es mit Bildern von Dienstag aus den Press Meet & Greets mit der zweiten Hälfte des ersten Semi-Finals. Als persönliche Highlights wären unsere Nachbarn Österreich zu erwähnen. Zoe begeisterte die anwesenden Pressevertreter mit ihrem Charme und sang eine akustische Version ihres Beitrages, bezaubernd ganz bezaubernd :) Ansonsten war ich sehr überrascht von den Jungs aus Montenegro. Ihr Beitrag "The Real Thing" löst in mir so gar nichts aus, allerdings haben die Jungs in der PK ebenfalls eine akustische Version nur mit Gitarre gesungen und ich muss sagen, die Version ist kein Vergleich zum Original. An dieser Stelle frägt man sich, warum nach den ersten Reaktionen zu dem Beitrag in Montenegro nicht ebenso, wie in San Marino, die Reißleine gezogen wurde und kuzrfristig die Version des Liedes ausgetrauscht wurde!? Damit könnten sie sicherlich deutlich mehr PUnkten.. Über Estland brauchen wir uns nicht weiter unterhalten, der Typ hat einen tollen Beitrag, aber ansosnten schon sehr langweilig... Überraschen war die Reaktion von Greta Salome, als sie gefragt wurde, wie zufrieden sie denn mit ihren Proben war - aus ihrer Sicht lief alles super. Im Presszentrum und der Fan Zone hörte sich das ganz anders an. Stimmlich kaum ein Ton an der richtige Stelle und die Special Effects sind - zumindest aus meiner Sicht - auch noch nicht richtig eingestellt gewesen. Sehr interessant war hingegen auch was die Bosnier zu ihrem Lied und die damit verbundene Botschaft auf der Bühne zu sagen hatten. Insgesamt eine Kombination wo man den Eindruck hat Freunde gehen gemeinsam auf die Bühne und machen, was ihnen Spaß macht. Auch so kann es funktionieren.. Ira Losco aus Malta war ebenfalls sehr unterhaltsam, jedoch merkte man ihr deutlich an wie angespannt sie war. Den Abschluss des Dienstags machte der schwedische Teilnehmer Frans, der am gleichen Abend wieder nach Hause fliegen musste. Mehr gibt es zu ihm auch nicht zu erwähnen, tödlich langweilig... Hier nun die Bilder von Dienstag. Frank 

10 - Czech Republic - Gabirela "I Stand"

11 - Zypern - Minus One "Alter Ego"

12 - Österreich - Zoe "Loin dici"

13 - Estland - Jüri Pootsmann "Play"

15 - Montenegro - Highway "The Real Thing"

17 - Bosnien und Herzegovina - Dalal & Deen feat. Ana Rucner & Jala "Ljubav Je"

18 - Malta - Ira Losco "Walk On Water"

Schweden - Frans - "If I Were Sorry"

Fotos: Frank

Russland empfinde ich weiterhin als sehr anstrengend. Klar, man bringt das volle Video-Programm, aber es wirkt eben auf dem TV auch wie ein Musikvideo, mich erschlagen die vielen visuellen Effekte, und ich muss immer suchen, wo Sergey überhaupt gerade ist. Wenn das die Zukunft ist, dann kann man ja gleich einen Videocontest aus dem ESC machen... Da lobe ich mir doch all die anderen, die noch Kontakt zum Bühnenboden haben.

Michael

Seine silbernen Hupfdohlen (wieviel Silberfische mussten dafür ihr Leben lassen?) scharwenzeln um den sich kaum bewegenden Serhat herum. Immerhin ist jetzt mehr Disco! Die rein san marinesische weiß-blauen LED-Animationen wurden um rote Farbtupfer zu Beginn (Achtung, UK möchte ihr Bühnenbild zurück ;-) ) und einer Menge warmen gold-orange-Tönen samt Discokugeln ergänzt. 

Markus