Also ausschließen kann man einen ungarischen Sieg wohl nicht mehr. Auch wenn ihr jetzt denkt, dass ich komplett unzurechnungsfähig bin. AWS liefern eine geniale Show, bei der fast die Halle abgefackelt wird. Ungarn kommt fast am authentischsten in diesem Jahrgang rüber, auch wenn natürlich dieser Act spalten wird wie kaum ein anderer. Vor den Proben war dieses Geschrei klar mein Platz 43. Wenn ich mir aber einen TV Zuschauer vorstelle, der irgendwie fast alles skurril findet, könnte bei diesem Kontrapunkt zum Hörer greifen.
Stephan
Auch auf die Gefahr der Wiederholung hin: IRIAO aus Georgien erreichen mein Herz ganz tief drinnen. Genauso wie das im vergangenen jahr Salvador Sobral gelungen ist. Bei ihrer Acapella-Version von "Amor pelos dois" eben während der Pressekonferenz war ich wieder in Tränen aufgelöst. Das schaffen diesmal nur die Georgier. Authentizität, wunderbare Stimmen und das Gefühl, sie öffnen durch ihren Gesang ihr Inneres und zeigen ihre Seelen. Ganz wunderbar und ich werde alle Dumen drücken, dass sie ins Finale kommen.
Chris
Offenbar nicht(!) im Fanzelt. Nachdem jemand gestern nochmal nach Stromversorgung für Laptops und Handys gefragt uwrde, hieß es, dass es keine gebe, da das Zelt im dem wir sitzen, nicht das Fanzelt, sondern das Catering-Zelt ist! Komisch, da doch auch der Fan-Desk hier ist. Der Fanbereich sei der Bereich zwischen Pigeon-Holes und Pressebereich. Na prima. Wir bleiben trotzdem hier. Immerhin gibt es hier zwei große TVs und nicht die beiden Mini-TVs an den Pigeon-Holes vor denen immer jemand rumläuft.
Markus
Hilfe, Polen gefällt mir jetzt richtig gut. Geht das jetzt schon los, dass man irgendwann alles schön findet? Gut, die Grinsekatze am Mischpult finde ich immer noch etwas gewöhnungsbedürftig, aber der Song ist gut umgesetzt. Kameraführung, Schnitte, Licht... da stimmt jetzt alles. Mir gefällt's und es macht gute Stimmung.
Markus
Ich tue mich mit Einschätzungen für den deutschen Beitrag immer sehr schwer. Die direkten Reaktionen hier im Pressezentrum waren ja schon sehr positiv. Werfen wir mal einen Blick auf die Fanmedien. Da findet sich überwiegend Positives. Bei den Wetten gab es einen Aufstieg von 19. am vergangenen Freitag auf 15. am heutigen Tag. Allerdings ist das keine direkter Tipp, sondern immer das Resultat aus den Wetten auf den ersten Platz.
escxtra.com:
"Overall, a really really good performance with very little things wrong."
esctoday.com:
"Michael’s performance is touching from start to finish. (…) Touching and tear-jerking lyrics also feature during the performance, key lyrics which encompass the message of the song as a whole, the lyrics of which have a deep and meaningful message to the singer himself. It’s a beautiful performance from Germany at this year’s competition which is sure to relate with viewers across the continent and beyond."
wiwibloggs.com:
"Many acts strive for a sense of authenticity and sincerity, but end up coming off as sterile or forced. This bucks the trend. It really seems to come straight from Michael’s heart. My clear winner of the day."
escbubble.com:
"Overall a good song, performed well, although for me this does sound just like an Ed Sheehan song. I think this'll do better than how Germany did last year, possibly coming around 19th/20th"
Markus
Guten Tag (Morgen ist ja schon vorbei) auch von mir. Nachdem es gestern im Trumps für meine Begriffe mit 2.45 doch wieder etwas spät geworden war, haben Markus und ich heute mal etwas länger geschlafen, irgendie war das Bett doch näher als die Vorstellung, übermüdet die Russin auf ihrem Eisberg sitzen zu sehen. Um Moldau tat es mir Leid, aber das bekommen wir ja auch nächste Woche noch mehrfach geboten, und der Rest ist für mich heute eh wieder Schweigen... (erwähnte ich schon, wie furchtbar ich das 2. Semi finde?).
Wie dem auch sei, wir machten uns dann relativ frohgemut bei dem herrlichen Sonnenschein auf zu unserer üblichen Metrofahrt zur Halle mit 1x Umsteigen. Und das war heute das Problem... denn nach dem Bahnsteigwechsel schwante uns schon Schlimmes, denn der war überfüllt und die Anzeige, wann der nächste Zug einfährt, stand still. Aber es lief wieder ein Laufband auf Portugiesisch, das ich so interpretierte, dass es auf der Roten Metrolinie zu einer Betriebsunterbrechung gekommen war und man noch nicht absehen können, wie lange diese dauere. Man bat, die Unannehmlichkeiten zu entschuldigen. Glücklicherweise glaubte Markus mir das (und Stephan, der ewige Zweifler an meinen Sprachkenntnissen war ja nicht dabei ;-)). Wir also hoch auf die Straße, zusammen mit Leuten, die unbedingt zum Flughafen mussten und dann nach Taxen Ausschau hielten. Aber zum Glück hatte ich ja unseren Experten für ÖPNV, Markus, an meiner Seite, der uns zielsicher zur Buslinie 708 führte, die zum Bahnhof Oriente an der Halle fährt, dafür allerding knapp 45 Min. braucht. So sind wir also jetzt endlich angekommen. Gerade probt Polen.
Zu gestern Abend noch: Die Disco war, wie Benni schon schrieb, proppenvoll, die Thekenkräfte waren ziemlich überfordert, zumal sie teilweise mehr untereinander diskutierten als zu bedienen. Als ich mal vor die Tür wollte, fragte ich nach einem Stempel, den es am Montag gegeben hatte, gab es aber nicht, ich könne so rausgehen, allerdings nicht mit meiner Flasche Cidre, den musste ich in einen Plastikbecher umfüllen. Das tat ich dann natürlich, doch als ich dann mit dem Becher wieder hinein wollte, durfte ich das nicht, ich musste den Becher erst leertrinken. Ich wollte dann an dem Türsteher vorbei wieder hinein, aber er fragte, ob ich dort auch hinausgegangen sei, nein, sagte ich, an der anderen Tür! Dann müsse ich dort auch wieder hineingehen, was ich natürlich dann machte, wobei an der Tür jetzt einer stand, der mich gar nicht hatte rausgehen sehen. Na ja,so hat man wieder was zu erzählen...
Als ich draußen stand (Eingeweihte wissen wahrscheinlich warum, obwohl man im 2. Raum der Disco später auch rauchen durfte), unterhielt ich mich mit Finnen und Engländern, de ein Loblied auf Michael Schulte und den deutschen Beitrag sangen!
Drinnen wurde dann der 2. Raum geöffnet, der eine kleine Bühne hat, auf der Eleni Foureira auftrat. Da Raucherraum,war die Luft hier bald zum Schneiden, was sicher für eine Sängerin einen Zumutung ist. Die Eleni ist ja ein Ausbund an Temperament ohnegleichen, sie hatte 2 Tänzerinnen dabei und sang dann natürlich ihr "Fuego" , dann 3 eigene Titel, wobei hier der Wert wohl mehr aufs Tanzen gelegt wurde als auf eine besondere Melodie, die hörten sich für mich auf alle Fälle ziemlich ähnlich an, aber Stimmung hat sie gebracht. dann folgte noch ihre griechische Hit-Version von "Golden Boy". Ich hatte eigentlich gehofft, sie würde auch noch "La la love" singen, das ja auch von ihrem Komponisten Alex P. stammt.
ZUrück haben wir uns dann ein Taxi gegönnt, die sind hier wirklich billig im Vgl. zu Deutschland, ich sagte, wohin wir wollten, und der Fahrer daraufhin: "Very good, no accent", dabei kann ich kein Portugiesisch, mir aber vieles herleiten. Das nur, weil das inzwischen unter uns ein Running Gag geworden ist ;-)
Michael
Und es ward Sommer. Wunderschöner Sonnenschein umspielt den Tejo um die Halle, und nun zeigt sich der wirkliche Wahnsinn des ESC-Fans, der bei diesem schönen Wetter lieber in einer dunklen, zugigen Halle sitzt und einer Russin auf einem Eisberg zuschaut.
Russland ist unverändert langweilig, aber wie will man auch diesen Act auf der Bühne umsetzen. Tänzer lenken etwas vom Eisberg/Vulkan ab, auf dem Julia thront, machen es aber auch nicht besser.
Moldau bietet für mich die witzigste Show des Jahrgangs und wird viele über den schlichten Song hinwegtrösten.
So schlimm wie viele die Show des Niederländers Waylon beschrieben haben, finde ich sie nicht. Für mich ist eher der Song das Problem.
Ich mag einfach den Song aus Australien und ich finde auch, dass Jessica sehr sympathisch über den Schirm kommt. Nur leider zündet die reduzierte Show nicht richtig, aber abschreiben würde ich es trotzdem nicht.
Stephan
Aktuell laufen die nächsten Proben. Während Papa nur Russland geschlabbert hat, liegt der Rest des Partytrios anscheinend noch in der Koje… Moldau überzeugt mit seiner Performance weiter auf ganzer Linie, auch wenn der Song weiter nervig ist für mich. Die Niederlande finde ich von der Performance gar nicht so schlecht, wie von manchen zuletzt geschrieben. Australien zeigt stimmlich teilweise ungewohnte Schwächen. Ist Jessica Mauboy erkältet? Das ist in den Höhen sehr, sehr wacklig.
Benni
Autsch! Es ist schon wieder passiert. Ich habe mir den Kopf gestoßen. Wieder einmal bin ich in der Metro gegen einen Festhaltegriff gelaufen. Was willste machen? Kurz schütteln, hoffen, dass es keiner gesehen hat und weiter… Leider sind sie nicht beweglich wie in Deutschland, sondern massiv und fest. Das ist nun schon zum vierten Mal geschehen und es kann mitunter eine schmerzhafte Angelegenheit werden. Auch dafür sind meine Kappen als stetiger Begleiter sinnvoll, sie schützen nicht nur vor Sonne, Regen und Kälte, sondern haben auch eine Art Helmfunktion. Ein Hoch auf das Baseballcap! In meinem Apartment hatte ich am ersten Morgen noch keine Kappe an, da hat mich der Küchenschrank erwischt – mit deutlich sichtbaren Auswirkungen. Eine klaffende Fleischwunde… eine blutende… naja, ein kleiner Kratzer war schon zu sehen. In Lissabon liegt anscheinend überall in der Kürze die Würze, mit 1,90 Meter bist du hier aufgeschmissen…
Gestern Abend sind Markus, Michael und ich wieder im Trumps gelandet. Der Laden war noch weitaus voller als beim ersten Mal. Teilweise fiel sogar das Tanzen schwer, so voll war es. Zur späten Stunde ist dort Zyperns Eleni Foureira für rund 20 Minuten aufgetreten und wurde vom dortigen Publikum stürmisch gefeiert. Sie war sichtlich überwältigt, hat reichlich Umarmungen verteilt und ist auf dem besten Wege eine der großen Lieblinge der typischen ESC-Publikums zu werden.
Benni
Guten Morgen miteinander,
ich bin nach der deutschen Probe enttäuscht gegangen (kann mir das auch nach dem 3ten Schauen nicht schönreden) und habe mir stattdessen das Eurovision Village angeschaut. Es ist ganz zentral auf einem der schönsten und prachtvollsten Plätze Lissabons, dem Praça do Comércio, untergebracht.
Doch leider wird das Eurovision Village dieser Pracht so garnicht gerecht. Es beginnt mit Einlaßkontrollen am einzigen (!!!) Eingang des abgesperrten Platzes, die schärfer sind als hier an der Halle (eigene Getränke sind z. B. nicht erlaubt), die zu einer langen Schlange von Wartenden führt. Geduld ist also gefragt um überhaupt auf den Platz zukommen. Und dann?? Findet der geneigte Fan eine Handvoll Stände mit Fressalien und (meist alkoholischen) Getränken sowie eine armselige kleine Hütte als Kaffeebude. Dazu kann man 2 Autos von Tesla bestaunen (wer braucht das?), einem Osram-Stand vorbeischlendern oder gelangweilte Mitarbeiter des Lissaboner Tourismusbüros um Informationen bitten, die leider (abgesehen von einem Stadtplan) so gut wie nicht vorhanden sind. Man kann nur hoffen, dass da noch was kommt, denn so ist das öde wie noch nie zuvor. Bisher hat man sich da null Mühe gegeben. Ganz bedauerlich.
Richtig toll (und das hat dann vielens wieder aufgewogen) das Musikprogramm auf der Bühne. Es begann mit den kompletten nordischen Ländern (Norwegen, Schweden, Dänemark, Island, Estland und Finnland) und deren durch die Bank begeisternden Auftritten. Saara Aalto zum Beispiel sang ihr "Monsters" in einer 34 Sprachen Version (Respekt alleine fürs Auswendiglernen), Alexander Rybak fiedelte die Eurovisionshymne auf seiner Geige und der Isländer überraschte mit einer wunderschönen Version von "Amor pelos dois".
Danach gab es einen wirklich wunderbaren Auftritt von Eleni aus Zypern. Die kleine Frau (sie reicht selbst mir nur knapp über den Bauchnabel) ist ja ein unglaubliches Energiebündel. Wie sie über die Bühne wirbelt, tanzt und dazu noch singt: Unfassbar. Natürlich durfte ihr ESC-Beitrag "Fuego" nicht fehlen. Das zahlreiche Publikum war begeistert. Die Begeisterung war dann bei Eye Cue aus Mazedonien deutlich gebremster. Ehrlich gesagt kein Wunder, denn ihr "Lost & found" gehört für mich und offenbar viele andere zu den ganz schwachen Beiträgen dieses Jahres. Außerdem hatte Marija offensichtlich ihre Stimme im Hotel vergessen, das hörte sich alles ziemlich gruselig an.
Moderiert wurde das Programm wirklich überaus charmant und witzig auf englisch-portugiesisch....wirklich schön!!!!!
Nun ist es Samstag und ich verfolge gerade die zweite Pressekonferenz Russlands. Julia hat ihren Ehemann dabei und berichtet, dass sie ihn anfangs gar nichht leiden konnte. Er habe es sehr schwer gehabt ihr Herz zu gewinnen. Mit den Proben war sie sehr zufrieden (was auch sonst) und bedankt sich ausführlich bei ihrem Team. Völlig unverständlich ist mir, warum sich der unglaublich unsympathische Head of delegation dolmetschen lässt und nicht englisch sprechen kann oder will (denn ganz offenbar versteht er zumindest alles, was gesagt wird)
Chris
Hier berichtet das ECG-Team aus Lissabon von den Proben, Empfängen und anderen Ereignissen. Diese Berichte sind natürlich rein subjektiv und sollen nicht in erster Linie eine detailgenaue Beschreibung der Proben liefern - diese kann man ja in verschiedenen Portalen teilweise sogar live verfolgen - sondern einen ganz persönlichen Eindruck unserer Erlebnisse und Erfahrungen live vor Ort darstellen.
Habt ihr Fragen an uns vor Ort? Dann schickt uns eine Mail anBenni | Chris | Hilmer |
Markus | Michael | Stephan |
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