10. Eurovision Song Contest - 20. März 1965 | |
---|---|
Halle | Sala di concerto della RAI |
Moderation | Renata Mauro |
Pausen-Act | Opernsänger Mario del Monaco |
Wertung | 10 Juror*innen pro Land - Punkte für die TOP 3 |
Teilnehmer | 18 Länder |
Siegerland: Luxemburg | |
Interpretin: France Gall | |
Titel: "Poupée de cire, poupée de son" | |
Musik & Text: Serge Gainsbourg |
Finale | |||
---|---|---|---|
Platz Land | Punkte | Startnr. | |
1. | Luxemburg France Gall "Poupée de cire, poupée de son" | 32 | 15 |
2. | Ver. Königreich Kathy Kirby "I Belong" | 26 | 2 |
3. | Frankreich Guy Mardel "N'avoue jamais" | 22 | 11 |
4. | Österreich Udo Jürgens "Sag ihr, ich lass sie grüßen" | 16 | 6 |
5. | Italien Bobby Solo "Se piangi, se ridi" | 15 | 13 |
6. | Irland Butch Moore "I'm Walking The Streets In The Rain" | 11 | 4 |
7. | Dänemark Birgit Bruel "For din skyld" | 10 | 14 |
8. | Schweiz Yovanna "Non à jamais sans toi" | 8 | 18 |
9. | Monaco Marjorie Noël "Va dire à l'amour" | 7 | 9 |
10. | Schweden Ingvar Wixell "Absent Friend" | 6 | 10 |
11. | Niederlande Conny van den Bos "'t is genoeg" | 5 | 1 |
12. | Jugoslawien Vice Vukov "Ceznja" | 2 | 17 |
13. | Norwegen Kirsti Sparboe "Karusell" | 1 | 7 |
Portugal Simone de Oliveira "Sol de inverno" | 1 | 12 | |
15. | Spanien Conchita Bautista "Que bueno, que bueno" | 0 | 3 |
Deutschland Ulla Wiesner "Paradies, wo bist du?" | 0 | 5 | |
Belgien Lize Marke "Als het weer lente is" | 0 | 8 | |
Finnland Viktor Klimenko "Aurinko laskee lanteen" | 0 | 16 |
Der 10. Eurovision Song Contest wurde im Konzetsaal der RAI in Neapel ausgetragen.
Er wurde von der Schauspielerin Renata Mauro moderiert. Sie moderierte auch das Sanremo-Festival 1967 und die italienische Ausgabe der Show "Spiel ohne Grenzen" von 1967 - 1970. Außerdem brachte sie als Schlager- und Jazzsängerin einige Singles heraus.
Die musikalische Tendenz beim Song Contest war schon zu diesem frühen Zeitpunkt erkennbar. Hitverdächtige Songs konnten sich zwar sehr gut platzieren, sie hatten aber keine Chance auf den Sieg. Wie man zum Erfolg kommt, hatten die Franzosen bereits mehrmals bewiesen: Traurige Chansons mit eingängigen Melodien und poetischen Texten waren das Rezept. Es war mittlerweile zu offensichtlich, wie ein Siegertitel gestrickt sein sollte, so dass viele Nationen versuchten, den einen oder anderen Song zu kopieren, um das erhoffte Ergebnis zu erzielen. So bestand aber die Gefahr, dass die Musik zu eintönig klingen könnte, und auf die Dauer würde es langweilig und weniger spannend . Der Musikmarkt zeigte sowieso nicht das entsprechende Interesse. Dass der Song Contest 1965 in Italien stattfand, ließ Hoffnung aufkommen. Dass sich die Italiener für Neapel und nicht für San Remo als Austragungsort entschieden, lag vielleicht daran, dass sie dem Image des eigenen Sanremo-Festivals keinen Kratzer zufügen wollten, indem der eigentliche Grand Prix Eurovision zu einem Erfolg würde.
18 Nationen - so viele wie nie zuvor - kamen in das Mutterland der Musik. Irland trat mit einem für den Song Contest typischen Beitrag an, der mit dem sechsten Rang belohnt wurde. Anders sah es bei der spanischen Künstlerin Conchita Bautista aus, die 1961 Spanien bei seiner ersten Teilnahme vertrat: Ihr feuriger Flamenco mit einer kleinen Tanzeinlage blieb ohne Punkte, wie auch die Beiträge aus Belgien, Finnland und Deutschland. Ulla Wiesner sehnte sich nach dem Paradies, dessen Türen aber für sie geschlossen bleiben sollten.
Udo Jürgens bat das Publikum, seiner Geliebten von seinem Schmerz nichts zu erzählen (Sag ihr, ich lass sie grüßen), obwohl er keinen Grund zum Schmerz hatte - denn er wurde bei seiner zweiten Teilnahme in Folge Vierter - eine Platzierung, die sich Vice Vukov aus Jugoslawien auch für seine zweite Teilnahme gewünscht hätte, sie aber nicht erreichte.
Sowohl die Schweiz als auch Luxemburg engagierten ausländische Künstler: Die Griechin Yovanna, die recht bekannt in ihrer Heimat war, sang ein hochdramatisches Chanson für die Schweiz. “Non à jamais sans toi“ (Nein, nie ohne dich) war einen achten Platz mit acht Punkten wert.
Schweden entsandte den Opernsänger Ingvar Wixell, der entgegen dem damaligen Reglement seinen Titel "Annorstades vals" unabgesprochen in Englisch sang, was zu Protesten bei den anderen Teilnehmern führte. Dies nahm die EBU zum Anlass, künftig auf der Landessprache der Lieder zu bestehen.
Die 17-jährige France Gall vertrat Luxemburg mit einem Song, der es wirklich in sich hatte und eigentlich nicht nach dem Grand-Prix-Muster gestrickt war. “Poupée de cire, poupée de don“ war poppig und kommerziell. Es war nach dem musikalischen Zeitgeist geschrieben von einem Mann, dessen Name ein Begriff war: Serge Gainsbourg, der provokante Musiker, der für neue Ideen und Experimente sehr offen war. Nun war es vollbracht: Es musste etwas Neues sein, damit der Wettbewerb nicht in Vergessenheit geriet.Der frische Song von France Gall wie auch der zweitplatzierte britische Song “I Belong“, gesungen von Kathy Kirby, haben dazu beigetragen.
France Gall konnte ihren Sieg sehr gut vermarkten, und sie gehörte jahrelang zu den etabliertesten Sängerinnen ihres Landes. Auch in Deutschland war sie mit Liedern wie “Der Computer Nr. 3“ (Platz 3.- deutsche Schlagerfestspiele 1968), “Merci, Herr Marquis“, “Ein bisschen Goethe, ein bisschen Bonaparte“ u.v.a. sehr erfolgreich. Leider distanzierte sie sich irgendwann von ihrem Sieg und dem Grand Prix, der ihr eigentlich die Türen zu ihrer Karriere geöffnet hatte. Sie erlag 2018 im Alter von 70 Jahren einer Krebserkrankung.
1.
Conny van den Bos "'t is genoeg" | M.: Johnny van Holshuysen | |
2.
Kathy Kirby "I Belong" | M.: Peter Lee Sterling | |
3.
Conchita Bautista ”Que bueno, | M.&.T.: | |
4.
Butch Moore "I'm Walking The Streets | M.: George Prendergast, | |
5.
Ulla Wiesner "Paradies, wo bist du?" | M.&.T.: | |
6.
Udo Jürgens "Sag ihr,ich lass sie grüßen" | M. & T.: | |
7.
Kirsti Sparboe "Karusell" | M.&.T.: | |
8.
Lize Marke "Als het weer leente is" | M.: Jef van den Berg | |
9.
Marjorie Noël | M.: Raymond Bernard Dovenmühle | |
10.
Ingvar Wixell "Absent Friend" | M.: Dag Wiren | |
11.
Guy Mardel "Oração" | M.: Guy Mardel | |
12.
Simone de Oliveira "Sol de inverno" | M.: C. Nobrega e Sousa | |
13.
Bobby Solo "Se piangi, se ridi" | M.: Satti Marchetti | |
14.
Birgit Bruel "For din skyld" | M.: Jørgen Jersild | |
15.
France Gall "Poupée de cire,poupée de son" | M.: Serge Gainsbourg | |
16.
Viktor Klimenko "Aurinko laskee lanteen" | M.: Stoivo Kaerki | |
17.
Vice Vukov "Ceznja" | M. : Julio Marić | |
18.
Yovanna "Non à jamais sans toi" | M.: Bob Calfati |
(Fotos der Teilnehmertabellen: © EBU)
Eine besondere technische "Innovation" gab es bei der Wertungstafel, dem "Scoreboard":
Anstelle der üblichen Darstellung der Punkte mit Ziffern gab es jetzt eine Darstellung mittels Balken.
9. Eurovision Song Contest - 23. März 1964 | |
---|---|
Halle | Tivolis Koncertsal |
Moderation | Lotte Wæver |
Pausen-Act | Ballett Harlequinade |
Wertung | 10 Juror*innen pro Land - Punkte für die TOP 3 |
Teilnehmer | 16 Länder |
Siegerland: Italien | |
Interpretin: Gigliola Cinquetti | |
Titel: "Non ho l'étà" | |
Musik: Nicola Salerno Text: Mario Panzeri |
Finale | |||
---|---|---|---|
Platz Land | Punkte | Startnr. | |
1. | Italien Gigliola Cinquetti "Non ho l'étà" | 49 | 12 |
2. | Ver. Königreich Matt Monro "I Love The Little Things" | 17 | 8 |
3. | Monaco Romuald "Où sont-elles passées?" | 15 | 10 |
4. | Luxemburg Hugues Aufray "Dès que le printemps revient" | 14 | 1 |
Frankreich Rachel "Le chant de Mallory" | 14 | 7 | |
6. | Österreich Udo Jürgens "Warum nur, warum?" | 11 | 6 |
7. | Finnland Lasse Mårtenson "Laiskotellen" | 9 | 5 |
8. | Norwegen Arne Bendiksen "Spiral" | 6 | 3 |
9. | Dänemark Bjørn Tidmand "Sangen om dig" | 4 | 4 |
10. | Niederlande Anneke Grönloh "Jij bent mijn leven" | 2 | 2 |
| Belgien Robert Cogoi "Près de ma rivière" | 2 | 15 |
12. | Spanien Los TNT (Nelly, Tim & Tony) "Caracola" | 1 | 16 |
13. | Deutschland Nora Nova "Man gewöhnt sich so schnell an das Schöne" | 0 | 9 |
Portugal Antonio Calvario "Oração" | 0 | 11 | |
Jugoslawien Sabahudin Kurt "Život je sklopio krug" | 0 | 13 | |
Schweiz Anita Traversi "I miei pensieri" | 0 | 14 |
In Kopenhagen, der Hauptstadt Dänemarks, mit der Bronzestatue der Sirene, die nach einer der beliebtesten Märchenfiguren Andersens von E. Eriksen geschaffen wurde und am Hafen den Reisenden begrüßt, sammelte sich 1964 die Musikelite Europas. Zum ersten Mal wurde der Song Contest in einem skandinavischen Land ausgerichtet, desto ärgerlicher war es, dass Schweden in diesem Jahr keinen Vertreter entsenden konnte. Ein Streik der Künstlerschaft des Landes verhinderte eine Teilnahme. In letzter Minute wurde jedoch beschlossen, den Song Contest zu übertragen, da der Streik am 20.03.1964 beendet wurde. Stattdessen gab Portugal sein Debüt mit Antonio Calvario. Diese Teilnahme, ebenso wie die Spaniens, sorgte für viel Aufregung, weil das damalige politische System der beiden Länder in Skandinavien abgelehnt wurde. Trotzdem zeigten sich die Fernsehverantwortlichen beider Länder nicht bereit, den Beitrag des Landes zurückzuziehen. Das forderte den Organisatoren große Sorgfalt bei den Sicherheitsmaßnahmen ab und erforderte starke polizeiliche Präsenz rund um die Halle.
Die Moderation in der Konzerthalle des Vergnügungsparks Tivoli übernahm Lotte Wæver, eine der ersten Fernsehansagerinnen von Denmarks Radio (DR).
Das Punktesystem des vorigen Jahres wurde nicht weitergeführt. Nun sollten wieder nur die drei erstplatzierten Lieder von jeder nationalen Jury prämiert werden : Fünf Punkte für das beste Lied, drei Punkte fürs zweitbeste Lied, und das drittbeste Lied erhielt einen Trostpunkt.
Hugues Aufray aus Luxemburg eröffnete den musikalischen Teil des Abends. Sein Mut wurde mit dem vierten Rang honoriert. Anneke Grönloh aus den Niederlanden konnte wenig überzeugen, wie auch Arne Bendiksen aus Norwegen, dessen Sieg schon im nationalen Finale eine Sensation war. Denn dort galt als unbestrittene Favoritin die 17-jährige Wencke Myhre mit ihrem späteren Sommerhit "La meg være ung". Der dänische Vertreter Bjørn Tidmand musste sich mit dem neunten Platz zufrieden geben.
Vom kühlen Norden führte die musikalische Reise ins Herz Europas. Österreich fand in der Person von Udo Jürgens einen würdigen Vertreter. Er stellte die Frage "Warum nur, warum?", und die Juroren antworten mit einem hervorragenden sechsten Platz. Dieses Lied sollte das Startbrett für den 30-jährigen in Ottmanach/Kärnten in Österreich geborenen Sänger werden.
Der Star des Abends kam aus Großbritannien. Matt Monro hatte seit Anfang der 1960er Jahre einige Hits auf dem Markt - wie „Portrait Of My Life“, „My Kind Of Girl“, „From Russia With Love“ u.v.a. In Kopenhagen sang er über seine Vorliebe für die kleinen Dinge des Lebens, wurde jedoch nur Zweiter. Dafür hatte er allerdings mit der engllischen Fassung von Udo Jürgens' Titel, "Walk Away", einen Riiesen-Hit.
Aus deutscher Sicht verlief dieser Song Contest sehr negativ. Denn Nora Nova ersang die erste Nullrunde eines deutschen Beitrags und bildete zusammen mit der Schweizerin Anita Traversi (deutsche Schlagerfestspiele 1963 Platz 2 mit dem Lied "Ob in Bombay, ob in Rio"), die nach 1960 schon zum zweiten Mal ihr Land vertrat, und den Vertretern Jugoslawiens und Portugals das Schlusslicht der Veranstaltung.
Stichwort Portugal: Man fuhr trotz Vorwarnungen nach Kopenhagen. Die Bombendrohung wurde zum Glück nicht in die Tat umgesetzt. Aber während der Ankündigung des belgischen Beitrags "Près de ma rivière", gesungen von dem in Jugoslawien geborenen Sänger Robert Cogoi, gelang es einem Mann aus dem Publikum, auf die Bühne zu kommen und seine politische Überzeugung zu äußern: "Nieder mit Franco und Salazar". Man konnte ihn zum Glück blitzschnell überwältigen und hinter die Bühne abführen.
Die 16-jährige Gigliola Cinquetti aus Italien behauptete in ihrem Song "Non ho l´étà", dass sie zwar sehr jung sei, um zu lieben (was auch stimmte), aber ihr Siegeswille war so reif, dass sie mit einem gewaltigen Vorsprung den ersten Sieg Italiens unter Dach und Fach brachte. Ihr Siegertitel war gleichzeitig auch der Sanremo-Gewinner und wurde der Hit des Jahres überall in Europa - und Gigliola sollte über Jahre die jüngste Grand-Prix-Siegerin bleiben.
1.
Hugues Aufray "Dès que le printemps | M.: Hugues Aufray | |
2.
Anneke Grönloh "Jij bent mijn leven" | M.: Ted Powder | |
3.
Arne Bendiksen ”Spiral” | M.: Sigurd Jansen | |
4. Dänemark Bjørn Tidmand "Sangen om dig" | M.: Aksel v. Rasmussen | |
5.
Lasse Mårtenson "Laiskotellen" | M.: Lasse Mårtenson | |
6.
Udo Jürgens "Warum nur, warum?" | M. & T.: | |
7.
Rachel "Le chant de Mallory" | M.: André Popp | |
8.
Matt Monro „I LoveThe Little Things" | M.: Tony Hatch | |
9.
Nora Nova "Man gewöhnt sich so | M.: Rudi von der Dovenmühle | |
10.
Romuald "Où sont-ellespassées?" | M.: Francis Lai | |
11.
Antonia Calvario "Oração" | M.: Jodo Nobre | |
12.
Gigliola Cinquetti "Non ho l'étà" | M.: Nicola Salerno (Nisa) | |
13.
Sabahudin Kurt "Zivot je sklopio krug" | M.: Srdjan Matijević | |
14.
Anita Traversi "I miei pensieri" | M.: Giovanni Pelli | |
15.
Robert Cogoi "Près de ma rivière" | M.: Robert Cogoi | |
16.
Los TNT | M. & T.: |
(Fotos der Teilnehmertabellen: © EBU)
Nationale VE "Ein Lied für Kopenhagen" | |
---|---|
Datum | 11. Januar 1964 |
Ort | Frankfurt/M. |
Halle | HR TV-Studio |
Moderation | Hilde Nocker |
TV-Sender | Hessischer Rundfunk |
Unter dem Motto "Ein Lied für Kopenhagen" wurde am 11. Januar im Fernsehstudio des Hessischen Rundfunks - moderiert von Hilde Nocker - der deutsche Beitrag zum Song Contest 1964 ermittelt. Der zuständige Sender beauftragt die sechs erstplatzierten Komponisten der letztjährigen Schlagerfestspiele, ein Lied zu schreiben. Zehn Fachleute (konnten je fünf Punkte vergeben) und 50 Laien ( konnten je 1 Punkt vergeben) entschieden über Sieg und Niederlage.
Erfolg für die Liedermacher Lindt und Ström erst im zweiten Anlauf. Ihr erster Vorschlag, ein Lied mit der 17-jährigen Sängerin Peggy Peters, wurde von den Verantwortlichen abgelehnt. Begründung: Die Künstlerin sei nicht populär und das Lied sei nicht hitverdächtig. Peter Kirsten und Gerhard Wendland verzichteten auf eine Veröffentlichung ihrer Beiträge. Nora Nova wurde in Kopenhagen unglückliche Letzte.
Finale | ||
---|---|---|
Startnr. | Interpret*in / Titel / Komp. / Text | Platz |
1. | Fred Bertelmann "Das macht dein Lächeln, Mona Lisa" Rudolf Maluck | 3. |
2. | Peter Kirsten "Regenbogen, Regenbogen" Striegler / Urban | |
3. | René Kollo "Wie vom Wind verweht" Joe Menke / Peter Anton | |
4. | Gitta Lind "Ein Chanson in der Nacht" Heinz Kück | 2. |
5. | Nora Nova "Man gewöhnt sich so schnell an das Schöne" Rudi Lindt / Peter Ström | 1. |
6. | Gerhard Wendland "Wohin ist der Sommer?" Günter Sonneborn / Heinz Korn |
Nora Nova Die gebürtige Bulgarin studierte Theater und Geang in Sofia, bevor sie 1960 nach Berlin kam und beim SFB auftrat. 1961 wurde sie Vierte bei den ersten Deutschen Schlagerfestspielen mit "Du bist so lieb, wenn du lächelst, Cherie". Nach dem ESC zog sie sich aus dem Showgeschäft zurück, heiratete einen Nachtclubbesitzer und unterhielt später gastronomische Betriebe, ein Antiquitätengeschäft und eine Modeboutique in München. Seit 1989 lebte sie wieder in Sofia. Sie verstarb am 9. Februar 2022. |
Nationale VE "Heidi Brühl singt" | |
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Datum | 28. Februar 1963 |
Ort | Frankfurt/M. |
Halle | HR TV-Studio |
TV-Sender | Hessischer Rundfunk |
Der Hessische Rundfunk nominierte Heidi Brühl als Interpretin für das internationale Finale in London. Heidi Brühl erkrankte jedoch kurz vor der nationalen Endausscheidung. Margot Eskens stellte stattdessen am 28. Februar in der Sendung "Heidi Brühl singt" fünf Lieder diverser Autoren vor. 7,5 Mio. Fernsehzuschauer verfolgten das Geschehen. Davon beteiligten sich 83.515 (1,11%) aller Fernsehteilnehmer durch Einsenden von vorgeschriebenen Postkarten an der Wahl des Siegertitels, der von beiden Interpretinnen als Single veröffentlicht wurde.
Finale | |||
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Startnr. | Interpret*in / Titel / Komp. / Text | Postkarten Prozent | Platz |
1. | Margot Eskens "Die blaue Stunde" Werner Scharfenberger / Fini Busch | 5846 6,99 | 4. |
2. | Margot Eskens "Das kleine Lied" Franz Grothe / Willy Deimel | 5011 6,00 | 5. |
3. | Margot Eskens "Zum großen Glück" Heino Gaze / Joachim Relin | 6681 7,99 | 3. |
4. | Margot Eskens "Marcel" Charly Niessen | 55119 65,99 | 1. |
5. | Margot Eskens "Ein schöner Tag" Hans Blum | 10857 13,00 | 2. |
Heidi Brühl Sie wurde bekannt durch ihre Immenhof-Filme. Bereits im zarten Alter von 12 Jahren bekam sie ihre erste Rolle. Die in München am 30.01.1942 geborene Sängerin bekam von Fritz Wunderlich Gesangsunterricht. 1959 landete sie ihren ersten Hit mit "Chico, Chico Charlie". Mit dem Song "Wir wollen niemals auseinander geh’n" hielt sie sich über 33 Wochen in den deutschen Charts, wo sie für einige Wochen auch die Liste anführte. 1963 gab sie ihr Theaterdebüt im Theater des Westens in Berlin. 1964 heiratete sie den amerikanischen Schauspieler Brett Halsey und zog nach Rom, sie arbeitete aber weiter in Deutschland. Nach einem einjährigen Aufenthalt in Las Vegas kam sie nach Deutschland zurück und gründete einen Musikverlag. Ende der 1980er Jahre zog sie sich wegen ihrer Krebserkrankung aus dem Showgeschäft zurück. Heidi Brühl starb am 08. Juni 1991 in Starnberg. |
8. Eurovision Song Contest - 23. März 1963 | |
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Halle | BBC Television Centre |
Moderation | Catherine Boyle |
Pausen-Act | Kunstradartistik mit Ola & Barbro aus Schweden |
Wertung | 20 Juror*innen pro Land - Punkte für die TOP 5 |
Teilnehmer | 16 Länder |
Siegerland: Dänemark | |
Interpreten: Grethe & Jørgen Ingmann | |
Titel: "Dansevise" | |
Musik: Otto Francker Text: Sejr Volmer-Sørensen |
Finale | |||
---|---|---|---|
Platz Land | Punkte | Startnr. | |
1. | Dänemark Grethe & Jørgen Ingmann "Dansevise" | 42 | 8 |
2. | Schweiz Esther Ofarim "T'en va pas" | 40 | 10 |
3. | Italien Emilio Pericoli "Uno per tutte" | 37 | 6 |
4. | Ver. Königreich Ronnie Carrol "Say Wonderful Things" | 28 | 1 |
5. | Frankreich Alain Barrière "Elle était si jolie" | 25 | 11 |
Monaco Françoise Hardy "L'amour s'en var" | 25 | 15 | |
7. | Österreich Carmela Corren "Vielleicht geschieht ein Wunder" | 16 | 4 |
8. | Luxemburg Nana Mouskouri "A force de prier" | 13 | 16 |
9. | Deutschland Heidi Brühl "Marcel" | 5 | 3 |
10. | Belgien Jacques Raymond "Waarom" | 4 | 14 |
11. | Jugoslawien Vice Vukov "Brodovi" | 3 | 9 |
12. | Spanien José Guardiola "Algo prodigioso" | 2 | 12 |
13. | Niederlande Annie Palmen "Een speeldoos" | 0 | 2 |
Norwegen Anita Thallaug "Solhverv" | 0 | 5 | |
Finnland Laila Halme "Muistojeni laulu" | 0 | 7 | |
Schweden Monica Zetterlund "En gang i Stockholm" | 0 | 13 |
Das französische Fernsehen lehnte aus Kostengründen die Austragung des Song Contests 1963 ab. Monaco und Luxemburg waren auch nicht in der Lage, die Veranstaltung auszurichten. Die Briten übernahmen wieder die Rolle des Retters, und sie versprachen einen Wettbewerb, der dem Standard der Unterhaltungssendungen jener Zeit angemessen sein sollte. So kam es, dass die Moderatorin, das Orchester wie auch das Publikum abgetrennt von den Interpreten in zwei verschieden Studios saßen bzw. auftraten. Mit vielen optischen Tricks und ohne Mikrophone versuchte das britische Fernsehen, den Contest attraktiver zu gestalten, was aber für die Fernsehzuschauer nicht so gelungen war, denn dadurch verlor der Wettbewerb sein gewohntes Flair. Am Wertungssystem wurde auch nachgearbeitet, und so beschlossen die Zuständigen der EBU, die fünf erstplatzierten Lieder jeder nationalen Jury zu bewerten. 5 Punkte für das beste Lied, 4- 3- 2- bis 1 Punkt für das fünftplatzierte Lied. Schade, dass man damals diese magischen 12 Points nicht erfunden hat, denn die Ähnlichkeit mit dem heutigen Wertungssystem war groß. Das sollte sich aber damals nicht bewähren.
Zum zweiten Mal moderierte Catherine Boyle den ESC.
Nora Brockstedt aus Norwegen verzichtete aus Zeitgründen auf ihre dritte Teilnahme. Sie war außerdem nicht so überzeugt von der Qualität des Liedes "Solhverv". Die bis dato unbekannte Sängerin Anita Thallaug wurde nach London geschickt. Sie wurde Letzte, wie auch Monika Zetterlund aus Schweden, die einen musikalischen Ausflug durch Stockholm vorschlug, Laila Halme aus Finnland, deren Lied keinem Juror in Erinnerung blieb - „Muistojeni laulu“ (Lied der Erinnerung) und Annie Palmen aus den Niederlanden, die die Misere der niederländischen Beiträge nach den anfänglichen Erfolgen fortsetzte.
Die Gastgeber schickten zum zweiten Mal in Folge Ronnie Caroll ins Rennen, der nicht nur die Juroren aufforderte, schöne Sachen über ihn zu sagen ("Say Wonderful Things"), sondern auch um genügend Punkte bat - immerhin wurde er erneut Vierter. Die in Israel geborene 25-jährige Sängerin und Tänzerin Carmela Corren hoffte, den Sieg für Österreich durch ein Wunder zu erringen. "Vielleicht geschieht ein Wunder", so der Titel des Liedes, erbrachte ihr aber nur den siebten Platz, sie war aber damit erfolgreicher als die deutsche Teilnehmerin Heidi Brühl, die nur Neunte wurde.
Die zweite israelische Sängerin des Abends vertrat die Schweiz, und sie durfte sich drei Minuten lang als die Siegerin des Song Contests feiern lassen. Denn nachdem auch Luxemburg als letztes Land seine Wertung bekannt gegeben hatte, stand fest, dass Esther Ofarim mit dem Song "T´en va pas", die Siegerin war. Und dann passierte es: Der norwegische Jurysprecher hatte beim ersten Aufruf wohl die 20 Jurywertungen noch nicht addiert und musste am Ende erneut angerufen werden. Komischerweise war diese zweite Wertung überhaupt nicht identisch mit der ersten, so dass auf einmal Dänemark an der Spitze des Feldes lag, gefolgt von der Schweiz. Angeblich sei beim ersten Aufruf nur ein Zwischenergebnis vorgelesen worden, es wurde aber auch behauptet, alle Mitglieder bis auf den Sprecher der norwegischen Jury seien schon nach Hause gegangen. Der Sprecher habe dann ganz einfach nur seine eigene Wertung vorgelesen. Wieso aber damals die EBU in diesem Fall nichts unternommen hat, ist schleierhaft.
Des einen Leid, des anderen Freud: Das sympathische Ehepaar Grethe, die für den Gesang zuständig war, und Jørgen Ingmann, ein sehr gefragter Jazz- und Pop-Gitarrist seines Landes, das im Vorfeld zu den aussichtsreichsten Kandidaten auf dem Sieg gehörte, triumphierte und schenkte Dänemark mit „Dansevise“, einem sehr anspruchsvollen und lyrischen Song, den ersten Sieg. Der Siegertitel wurde in ganz Europa veröffentlicht und das Ehepaar zu nationalen Stars. Grethe Ingmann sang im selben Jahr bei den deutschen Schlagerfestspielen "Der King von Soho", sie landete aber nur auf dem fünften Rang. Die Eheleute ließen sich 1975 scheiden. Beide gingen eigene Wege, bis Grethe sich Mitte der 1980er Jahre aus dem Musikgeschäft zurückzog und kurz darauf an Krebs starb.
Der französischsprachige Raum war auch sehr stark vertreten: Françoise Hardy vertrat Monaco, Alain Barrière sang für Frankreich, und für Luxemburg ging die gebürtige Griechin Nana Mouskouri ins Rennen, die in jener Zeit sehr populär in Europa war. Leider konnte sie von ihrem guten Ruf nicht Gebrauch machen: Nur Platz acht zum Schluss für ihr Gebet (A force de prier – Durch vieles Beten). Nach Beendigung ihrer musikalischen Karriere Anfang der 1990er Jahre saß sie im griechischen Parlament als Abgeordnete der konservativen Partei Griechenlands "Nea Demokratia".
1.
Ronnie Carrol "Say Wonderful | M.: Philip Green | |
2.
Annie Palmen "Een speeldoos" | M. : Pieter Goemans | |
3.
Heidi Brühl ”Marcel” | M.: Charlie Niessen | |
4. Österreich Carmela Corren "Vielleicht geschieht | M.: Erwin Halletz | |
5.
Anita Thallaug ""Solvherv" | M.: Ulf Kollquist | |
6.
Emilio Pericoli "Uno per tutte" | M.: Tony Renis | |
7.
Laila Halme "Muistojeni laulu" | M.: Borje Sundgren | |
8.
Grethe & Jørgen | M.: Otto Francker | |
9.
Vice Vukov "Brodovi" | M.: Mario Nadelli | |
10.
Esther Ofarim "T'en va pas" | M.: Géo Voumard | |
11.
Alain Barrière "Elle était si jolie" | M.: Alain Barrière | |
12.
José Guardiola "Algo prodigioso" | M.: Fernando Garcia Morcillo | |
13.
Monica Zetterlund "En gang i Stockholm" | M.: Bobbie Ericsson | |
14.
Jacques Raymond "Waarom?" | M.: Hans Flower | |
15.
Françoise Hardy "L'amour s'en va" | M.: Françoise Hardy | |
16.
Nana Mouskouri "A force de prier" | M.: Raymond Bernard |
(Fotos der Teilnehmertabellen: © ECG e. V. / M. Sonneck)
1.
VER. KÖNIGREICH Bryan Johnson „Looking high, high, high”
| 2.
SCHWEDEN Siw Malmkvist „Alla andra får varann”
| 3.
LUXEMBURG Camillo Felgen „So lang we's du do bast”
| 4.
DÄNEMARK Katy Bødtger „Det var en yndig tid”
| ||||
M.: John Watson T.: John Watson D.: Eric Robinson
| M.: Ulf Källquist T.: Åke Gerhard D.: Thore Ehrling
| M.u.T.: Henri Mootz & Jean Rodères D.: Henri Mootz
| M.: Vilfried Kjaer T.: Sven Buemann D.: Kay Mortensen
| ||||
Platz: 2
| Punkte: 25 | Platz: 10
| Punkte: 4 | Platz: 13
| Punkte: 1 | Platz: 10
| Punkte: 4 |
5.
BELGIEN Fud Leclerc „Mon amour pour toi”
| 6.
NORWEGEN Nora Brockstedt „Voi-voi”
| 7.
ÖSTERREICH Harry Winter „Du hast mich so fasziniert”
| 8.
MONACO François Deguelt „Ce soir-là”
| ||||
M.: Jack Say T.: Robert Montal D.: Henry Segers
| M.: George Elgaaen T.: George Elgaaen D.: Øivind Bergh
| M.: Robert Stolz T.: Robert Gilbert D.: Robert Stolz
| M.: Hubert Giraud T.: Pierre Dorsey D.: Raymond Lefèvre
| ||||
Platz: 6
| Punkte: 9
| Platz: 4
| Punkte: 11 | Platz: 7
| Punkte: 6
| Platz: 3
| Punkte: 15 |
9.
SCHWEIZ Anita Traversi „Cielo e terra”
| 10.
NIEDERLANDE Rudi Carrell „Wat een geluk”
| 11.
DEUTSCHLAND Wyn Hoop „Bonne nuit, ma chérie”
| 12.
ITALIEN Renato Rascel „Romantica”
| ||||
M.: Mario Robbiani T.: Mario Robbiani D.: Cedric Dumont
| M.: Dick Schallies T.: Willy van Hemert D.: Dolf van der Linden
| M.: Franz Josef Breuer T.: Kurt Schwabach D.: Franz Josef Breuer
| M.: Renato Rascel T.: Dino Verde D.: Cicino Angelini
| ||||
Platz: 8
| Punkte: 5 | Platz: 12
| Punkte: 2 | Platz: 4
| Punkte: 11 | Platz: 8
| Punkte: 5 |
|
| ||||
13.
FRANKREICH Jacqueline Boyer „Tom Pillibi”
| |||||
M.: André Popp T.: Pierre Cour D.: Franck Pourcel
| |||||
Platz: 1
| Punkte: 32 |
Die Wertung |
* | GB | SE | LU | DK | BE | NO | AT | MC | CH | NL | DE | IT | FR | Pkt. | Pl. |
Ver.Königreich | 1 | 5 | 1 | 2 | 3 | 1 | 4 | 5 | 1 | 2 | 25 | 2 | |||
Schweden | 1 | 1 | 2 | 4 | 10 | ||||||||||
Luxemburg | 1 | 1 | 13 | ||||||||||||
Dänemark | 1 | 1 | 2 | 4 | 10 | ||||||||||
Belgien | 4 | 1 | 1 | 3 | 9 | 6 | |||||||||
Norwegen | 1 | 2 | 1 | 1 | 4 | 1 | 1 | 11 | 4 | ||||||
Österreich | 2 | 2 | 1 | 1 | 6 | 7 | |||||||||
Monaco | 1 | 1 | 2 | 1 | 7 | 3 | 15 | 3 | |||||||
Schweiz | 1 | 1 | 2 | 1 | 5 | 8 | |||||||||
Niederlande | 1 | 1 | 2 | 12 | |||||||||||
Deutschland | 1 | 2 | 2 | 2 | 4 | 11 | 4 | ||||||||
Italien | 1 | 1 | 2 | 1 | 5 | 8 | |||||||||
Frankreich | 5 | 4 | 1 | 4 | 3 | 5 | 1 | 5 | 1 | 2 | 1 | 32 | 1 |
Das Scoreboard |
Nationale VE "Deutsche Schlagerfestspiele 1962" | |
---|---|
Datum | 17. Februar 1962 |
Ort | Baden Baden |
Halle | Kurhaus |
Moderation | Klaus Havenstein |
Pausen-Act | Jean Louis Bert Ballett & Trio Martell |
TV-Sender | Südwestfunk |
Man hatte entschieden, den Sieger der Schlagerfestspiele zum ESC zu schicken.
In vier Vorrunden im Rahmen der Sendung "Schlager von Morgen" traten 12 von den Schallplattenfirmen nominierte Künstler mit je zwei Liedern auf. Vorher hatten drei Kommissionen von Urhebern, Musikverlegern und Vertretern der Schallplattenindustrie sowie eine Expertenjury aus 245 anonymen Einsendungen die 24 Beiträge der Vorrunden ausgewählt.
Im Finale am 17. Februar, ausgetragen vom Südwestfunk, entschieden 180 repräsentativ ausgewählte Juroren in sechs ARD-Funkanstalten (BR, SDR, SFB, SR, SWF und WDR) und 120 durch das Los bestimmte Personen aus dem Saalpublikum über den Sieger. In jeder Senderjury und in jeder der vier durch Farben bezeichneten Saalgruppen sollten drei Favoriten mit insgesamt sechs (3,2,1) Punkten bewertet werden. Die beiden norddeutschen Stationen, RB und NDR, die ursprünglich als siebte und achte Senderjury vorgesehen waren, konnten wegen der Hamburger Flutkatastrophe am Vortag nicht bewerten. Die "blaue" Saalgruppe vergab drei Zusatzpunkte wegen zweier punktgleicher Spitzenreiter.
Siegerin wurde Conny Froboess.
Finale | |||
---|---|---|---|
Startnr. | Interpret*in / Titel / Komp. / Text | Punkte | Platz |
1. | Conny Froboess "Zwei kleine Italiener" Christian Bruhn / Georg Buschor | 19 | 1. |
2. | Rita Paul "La luna romantica" Alexander Gordon | 2 | 6. |
3. | Jimmy Makulis "Ich habe im Leben nur dich" Heino Gaze / Günther Schwenn | 0 | 11. |
4. | Peter Beil "Ein verliebter Italiener" Heinz Reinfeld / Bruno Balz | 0 | 11. |
5. | Peggy Brown "Das Lexikon d'amour" Günter Tilgert / Willy Schlöter | 2 | 6. |
6. | Siw Malmkvist "Die Wege der Liebe" Hans Wittstadt / Günther Schwenn | 18 | 2. |
7. | Pirko Manola & Wyn Hoop "Mama will dich seh´n" Margarete Bette-Dahm / Kurt Eliot | 6 | 4. |
8. | Ralf Bendix "Spanische Hochzeit" Heinz Gietz / Hans Bradtke | 5 | 5. |
9. | Margot Eskens "Ein Herz, das kann man nicht kaufen" Wilhelm Carstensen / Peter Lach | 8 | 3. |
10. | Carmela Corren "Eine Rose aus Santa Monica" Heinz Alisch / Walter Richter | 1 | 8. |
11. | Bill Ramsey "Hilly Billy Banjo Bill" Günter Fuhlisch | 1 | 8. |
12. | Ann-Louise Hansson "Sing, kleiner Vogel" Joe Menke / Rudolf Simson | 1 | 8. |
Sie ist eine deutsche Sängerin und Schauspielerin, geboren am 28.10.1943 in Wrietzen an der Oder, Tochter des Komponisten und Verlegers Gerhard Froboess (1906- 1976). Sie galt in den 1950ern als das Wunderkind der deutschen Musikszene. Bereits 1950 trat sie im Titania-Palast in Berlin auf. Sie absolvierte ein Schauspielstudium, bekam viele Rollen in zahlreichen Filmen ( u.a. "Wenn die Conny mit dem Peter," oder "Mariandl"). Der Song "Zwei kleine Italiener", mit dem sie Deutschland 1962 beim Grand Prix vertrat, wurde ihr größter Hit. Später widmete sie ihre ganze Aufmerksamkeit der Schauspielkunst, überwiegend am Theater. Sie ist bis heute sehr oft im Fernsehen zu Gast. |
Folgende Titel sind in den vier Vorrunden ausgeschieden:
12. Januar - 1. Vorrunde - Hessischer Rundfunk
Conny Froboess : "Hallo, Hallo"
Musik & Text: Horst Dempwolff
Jimmy Makulis: "Keiner weiß, wohin"
Musik: Karl Bette, Text: Braun
Rita Paul: "Canzunetta d´amore"
19. Januar - 2. Vorrunde - Süddeutscher Rundfunk
Peter Beil: "Dein erster Kuss"
Peggy Brown: "Ein Wiederseh´n mit Jacky"
Siw Malmkvist: "Der eine, der bist du"
26. Januar - 3. Vorrunde - Westdeutscher Rundfunk
Ralf Bendix: "Das Neueste aus Paris"
Margot Eskens: "Jeder braucht jeden Tag Liebe"
Musik: Gerhard Winkler, Text: Kurt Hertha
P. Manola & Wyn Hoop: "Komm ein bisschen näher zu mir her"
02. Februar - 4. Vorrunde - Bayerischer Rundfunk
Carmela Corren: "Irgendwie geht es immer weiter"
Musik: Heino Gaze, Text: Horst Ackermann
Ann - Louise Hanson: "Au revoir - auf Wiederseh´n2
Bill Ramsey: "Old Johnny war ein Wunderkind"
7. Eurovision Song Contest - 18. März 1962 | |
---|---|
Halle | Grand Auditoire du Télé-Luxembourg |
Moderation | Mireille Delannoy |
Pausen-Act | Musikclown Achille Zavatta |
Wertung | 10 Juror*innen pro Land - Punkte für die TOP 3 |
Teilnehmer | 16 Länder |
Siegerland: Frankreich | |
Interpretin: Isabelle Aubret | |
Titel: "Un premier amour" | |
Musik: Claude Henri Vic Text: Roland Valade |
Finale | |||
---|---|---|---|
Platz Land | Punkte | Startnr. | |
1. | Frankreich Isabelle Aubret "Un premier amour" | 26 | 9 |
2. | Monaco François Deguelt "Dis rien" | 13 | 16 |
3. | Luxemburg Camillo Felgen "Petit bonhomme" | 11 | 14 |
4. | Jugoslawien Lola Novaković "Ne pali svetlo u sumrak" | 10 | 12 |
Ver. Königreich Ronnie Car "Ring-A-Ding-Girl" | 10 | 13 | |
6. | Deutschland Conny Froboess "Zwei kleine Italiener" | 9 | 7 |
7. | Finnland Marion Rung "Tipi-tii" | 4 | 1 |
Schweden Inger Berggren "Sol och vår" | 4 | 6 | |
9. | Italien Claudio VIlla "Addio, addio" | 3 | 15 |
10. | Dänemark Ellen Winther "Vuggevise" | 2 | 5 |
| Norwegen Inger Jacobsen "Kom sol, kom regn" | 2 | 10 |
Schweiz Jean Philippe "Le retour" | 2 | 11 | |
13. | Belgien Fud Leclerc "Ton nom" | 0 | 2 |
Spanien Victor Balaguer "Llamame" | 0 | 3 | |
Österreich Eleonore Schwarz "Nur in der Wiener Luft" | 0 | 4 | |
Niederlande De Spelbrekers "Katinka" | 0 | 8 |
Luxemburg richtete 1962 zum ersten Mal den ESC aus.
Im großen Auditorium von RTL moderierte Mireille Delannoy, eine TV-Moderatorin bei RTL. Sie moderierte den ESC fast ausschließlich in Französisch.
Die 16 Teilnehmerländer des vorigen Jahres waren wieder beisammen. Ein neues Wertungssystem wurde eingeführt, um den Abend spannender zu gestalten: Die Zahl der Juroren der nationalen Jurys blieb unverändert bei zehn Mitgliedern, sie durften jedoch jedes Lied bewerten. Die einzelnen Wertungen wurden zusammengerechnet, und so entstand eine Reihenfolge, nach der das beste Lied drei Punkte, das zweitbeste Lied zwei Punkte und das drittplatzierte Lied einen Punkt bekam. Alle andere Songs gingen leer aus.
Marion Rung aus Finnland eröffnete den siebten Song Contest. Fud Leclerc aus Belgien sang bei seiner vierten Teilnahme "Ton nom" und verabschiedete sich vom ESC mit dem letzten Platz, gemeinsam mit dem Spanier Victor Balaguer und der Österreicherin Eleonore Schwarz, die sich nur "In der Wiener Luft" gut fühlte. Auch das bekannte niederländische Gesangsduo De Spelbrekers konnte keinen einzigen Punkt ernten. Die holländische Delegation machte den Ausfall der Saalbeleuchtung während des Vortrags von "Katinka" verantwortlich für das schlechte Abschneiden.
Besser erging es der 19-jährigen Conny Froboess aus Deutschland, die im Vorfeld als die große Favoritin gehandelt wurde. Conny galt in den 50er Jahren als Wunderkind, und sie wirkte in sehr vielen Filmen mit, nicht nur als Sängerin, sondern auch als Schauspielerin. Ihr ESC-Urlaubslied "Zwei kleine Italiener" sollte den ersehnten Sieg bringen. Leider hielten die Juroren nicht sehr viel von Popmusik, so dass Deutschland nur auf den sechsten Rang kam. "Zwei kleine Italiener" eroberte trotzdem die Spitze der deutschen Charts und war auch in England, Frankreich, Italien und den Niederlanden erfolgreich.
Jean Philippe, der 1959 den dritten Rang für Frankreich errungen hatte, sang diesmal für die Schweiz "Le retour". Er konnte seinen Triumph aber nicht wiederholen, obwohl die Macher des Liedes, Géo Voumard und Emile Gardaz, eine Garantie für Hits darstellten.
Für Camillo Felgen aus Luxemburg lief es diesmal wesentlich besser. Die Autoren des Siegertitels von 1961 schrieben den Song "Petit Bonhomme". Nach dem letzten Platz im Jahr 1960 kam der gelernte Lehrer Camillo Felgen auf den dritten Rang. Nach seinem abgeschlossenen Opernstudium hatte er zahlreiche Filmrollen angenommen und war DJ bei Radio Luxemburg und Fernsehmoderator bei „Die Show Chance“‘ sowie bei „Spiel ohne Grenzen“ gewesen. Nebenbei arbeitete er auch als Komponist und Texter.
Für François Deguelt war es auch bereits seine zweite Teilnahme. 1960 noch auf dem dritten Rang, schaffte er zwei Jahre später den zweiten Platz. Seine Bitte an seine Geliebte, nichts zu sagen - "Dis rien"- wurde nur von der französischen Vertreterin Isabelle Aubret ignoriert. Sie sprach und sang so überzeugend über die Suche nach der ersten Liebe – „Un premier amour“ - dass sie Frankreich den dritten Sieg bescherte - ein sehr poetischer Song, genauso wie der jugoslawische Beitrag "Ne pali svetlo u sumrak" - Keine Lichter im nebligen Abendrot. Zu diesem Zeitpunkt war Frankreich die erfolgreichste Nation beim Song Contest und die französische Sprache die ESC-Sprache.
1.
Marion Rung "Tipi-tii" | M.: Kari Tuomisaari | |
2.
Fud Leclerc "Ton nom" | M. : Eric Chane | |
3.
Victor Balaguer ”Llamame” | M.: Mario Selles | |
4. Österreich Eleonore Schwarz "Nur in der | M.: Bruno Uher | |
5.
Ellen Winther "Vuggevise" | M.: Kjeld Bonfils | |
6.
Inger Berggren "Sol och vår" | M.: Ulf Kollquist | |
7.
Conny Froboess "Zwei kleine Italiener" | M.: Christian Bruhn | |
8.
De Spelbrekers „Katinka” | M.: Joop Stokkermanns | |
9.
Isabelle Aubret | M.: Claude Henri Vic | |
10.
Inger Jacobsen "Kom sol, kom regn" | M.: Kjell Karlsen | |
11.
Jean Philippe "Le retour" | M.: Géo Voumard | |
12.
Lola Novaković "Ne pali svetlou sumrak" | M.: Jozé Privsek | |
13.
Ronnie Carroll "Ring-A-Ding Girl" | M.: Syd Cordell | |
14.
Camillo Felgen "Petit bonhomme" | M.: Jacques Datin | |
15.
Claudio Villa "Addio, addio" | M.: Domenico Modugno | |
16.
François Deguelt "Dis rien" | M.: Henri Salvador |
(Fotos der Teilnehmertabellen: © ECG e. V. / M. Sonneck)
Nationale VE "Die Schlagerparade" | |
---|---|
Datum | 25. Februar 1961 |
Ort | Bad Homburg |
Halle | Kurhaus-Theater |
Moderation | Heinz Schenk |
TV-Sender | Hessischer Rundfunk |
Aus dem Kurhaustheater in Bad Homburg wurde am 25.02.1961 unter dem Motto "Die Schlagerparade" die deutsche Vorentscheidung zum Song Contest 1961ausgetragen. Heinz Schenk stellte 13 Künstler vor. Der Sieger wurde von 10 Fachleuten und 11 musikinteressierten Personen ermittelt. Sie durften für jedes Lied einen oder gar keinen Punkt vergeben. Die Komponisten und Autoren der jeweiligen Songs wurden bis zum Schluss der Sendung geheim gehalten. Siegerin wurde Lale Andersen mit dem Titel "Einmal sehen wir uns wieder".
Die Teilnehmenden und Platzierungen | |||
---|---|---|---|
Startnr. | Interpret*in / Titel / Komp. / Text | Punkte | Platz |
1. | Dieter Thomas Heck "Was tut man nicht alles aus Liebe" Charles Nowa / Günter Loose | ||
2. | Friedel Hensch "Colombino (Ich weiß, ein Tag wird kommen)" Ralf Arnie / Werner Cyprys | ||
3. | Frank Forster "Es war ein reizender Abend" Werner Bochmann / Walter Brandin | 3. | |
4. | Christa Williams "Pedro" Peter Moesser | ||
5. | Fred Bertelmann "Ticke Ticke Tack" Fritz Schulz-Reichel / Hans Bradtke | 15 | 2. |
6. | Heinz Sagner "Jeder Tag voll Sonnenschein" Hans Carste / Ernst Bade | ||
7. | Renée Franke "Napolitano" Peter Igelhoff / Fred Rauch | ||
8. | Rolf Simson "Wer das Spiel kennt" Heinz Kücke | 3. | |
9. | Ernst Lothar "Dich hat das Schicksal für mich bestimmt" Friedrich Schröder / Horst Ackermann | ||
10. | Lale Andersen "Einmal sehen wir uns wieder" Rudolf Maluck / Ernst Bader | 18 | 1. |
11. | Bobby Franko "Langsamer Walzer" Werner Richard Heymann / Robert Gilbert | ||
12. | Peggy Brown "Du bist meine Welt" Charly Niessen / Joachim Relin | ||
13. | Detlef Engel "Nach Mitternacht" Hans Creutziger / Heinz Peter Kaegbein |
Lale Andersen Lale Andersen war eine deutsche Schauspielerin, Sängerin, Kabarettistin. Sie feierte ihren größten Erfolg im Jahr 1939 durch das Soldatenlied "Lili Marleen", mit dem sie weltberühmt wurde. Geboren in Lehe / Bremenhaven besuchte sie die Schauspielschule des Deutschen Theaters in Berlin. 1931 gab sie ihr Debüt als Schauspielerin in Berlin, und 1933 folgte das erste Engagement in Zürich. In Berlin und auch in München war sie gleichzeitig als Chansonsängerin tätig. Im Herbst 1960 führte sie die deutschen Hitparaden für mehreren Wochen mit der deutschen Fassung des Melina Mercouri - Welthits aus dem Film "Sonntags.nie" "Ta pedia tou Pirea" (Ein Schiff wird kommen) an. 1961 sang sie für Deutschland beim ESC in Cannes "Einmal sehen wir uns wieder". Es reichte nur zum 13. Rang. Das bedeutete keinen Einbruch in ihrer Karriere, die 1972 durch ihren Tod beendet wurde. 1969 ist sie von dem renommierten amerikanischen Magazin "Time" in die Liste der bekanntesten Personen des Jahrhunderts aufgenommen worden. Kurz vor ihrem Tod erschien auch eine Autobiographie mit dem Titel "Der Himmel hat viele Farben - Leben mit einem Lied." |
Nationale VE "Die Schlagerparade" | |
---|---|
Datum | 6. Februar 1960 |
Ort | Wiesbaden |
Halle | Rhein-Main-Halle |
Moderation | Hilde Nocker & Werner Fullerer |
TV-Sender | Hessischer Rundfunk |
Im Rahmen der Sendung "Schlagerparade" am 6. Februar 1960 stellten sich zehn Teilnehmer einer 15-köpfigen Fachjury und 30 Personen aus dem Publikum vor. Hilde Nocker und Werner Fullerer führten durch den Abend in der Wiesbadener Rhein-Main-Halle. Das österreichische Fernsehen übertrug das Ereignis live. Klare Favoritin war Heidi Brühl mit ihrem Titel "Wir wollen niemals auseinander geh'n".
Die Teilnehmenden und Platzierungen | ||
---|---|---|
Startnr. | Interpret*in / Titel / Komp. / Text | Platz |
1. | Angèle Durand & Rex Gildo "Abitur der Liebe" Gerhard Jussenhoven | 3 |
2. | Gerhard Winkler "Alle Wunder dieser Welt" Gerhard Winkler | |
3. | Gitta Lind "Auf der Straße der Träume" Lotar Olias | |
4. | Wyn Hoop "Bonne nuit, ma chérie" Franz-Josef Breuer / Kurt Schwabach | 1. |
5. | Gerd Ströhl "Das Herz einer Frau" Horst-Heinz Henning | |
6. | Rainer Bertram "Ein Picasso der Liebe" | |
7. | Ingrid Werner "Ich hab' ein Hobby" Franz Grothe | |
8. | Charming Boys "Oh Little Joe" Heino Gaze | |
9. | Tony Sandler "Oh, wie schön..." Martin Böttcher | |
10. | Heidi Brühl "Wir wollen niemals auseinandergeh'n" Michael Jary | 2. |
Wyn Hoop Wyn Hoop belegte in London einen überraschenden vierten Rang, er konnte jedoch seinen Erfolg nicht richtig vermarkten. Während der von Heidi Brühl gesungene Beitrag "Wir wollen niemals auseinander geh’n" wochenlang die Spitze der deutschen Charts hielt und auch heute noch ein absoluter Evergreen ist, wurde der Beitrag von Wyn Hoop nur zu einem mittelmäßigen Erfolg. Der Sänger war bis Mitte der 1970er Jahre in einigen TV- Shows zu sehen. |
6. Eurovision Song Contest - 18. März 1961 | |
---|---|
Halle | Palais des Festivals |
Moderation | Jacqueline Joubert |
Pausen-Act | Tessa Beaumont & Max Bozzoni |
Wertung | 10 Juror*innen pro Land - 1 Punkt für den jeweiligen Favoriten |
Teilnehmer | 16 Länder |
Siegerland: Luxemburg | |
Interpret: Jean-Claude Pascal | |
Titel: "Nous les amoureux" | |
Musik: Jacques Datin Text: Maurice Vidalin |
Finale | |||
---|---|---|---|
Platz Land | Punkte | Startnr. | |
1. | Luxemburg Jean-Claude Pascal "Nous les amoureux" | 31 | 14 |
2. | Ver. Königreich The Allisons "Are You Sure?" | 24 | 15 |
3. | Schweiz Franca di Rienzo "Nous aurons demain" | 16 | 10 |
4. | Frankreich Jean Paul Mauric "Printemps (Avril carillonne)" | 13 | 9 |
5. | Dänemark Daria Campeotto "Angélique" | 12 | 13 |
Italien Betty Curtis "Al di lai" | 12 | 16 | |
7. | Norwegen Nora Brockstedt "Sommer i Palmat" | 10 | 12 |
8. | Jugoslawien Ljiljana Petrović "Neke davne zvezde" | 9 | 5 |
9. | Spanien Conchita Bautista "Estando contigo" | 8 | 1 |
10. | Monaco Colette Dereal "Allons, allons les enfants" | 6 | 2 |
| Finnland Laila Kinunnen "Valoa ikkunassa" | 6 | 4 |
Niederlande Greetje Kauffeld "Wat een dag" | 6 | 6 | |
13. | Deutschland Lale Andersen "Einmal sehen wir uns wieder" | 3 | 8 |
14. | Schweden Lill Babs "April April" | 2 | 11 |
15. | Österreich Jimmy Makulis "Sehnsucht" | 1 | 3 |
Belgien Bob Benny "September, gouden roos" | 1 | 10 |
1961 war nochmals das Palais des Festivals in Cannes der Ort des Geschehens. Durch die Sendung führte nach 1959 erneut Jacqueline Joubert.
Sie war TV-Ansagerin des französischen Fernsehens, außerdem moderierte sie Musiksendungen und arbeitete als TV-Produzentin. In den 1980er Jahren war sie Programmchefin bei Antenne 2. 2005 verstarb sie im Alter von 84 Jahren.
Für die musikalische Leitung war Franck Pourcel verantwortlich, wie auch 1959.
Nun waren aber nicht nur 11 Nationen dabei, sondern 16. Die iberische Halbinsel Spanien debütierte mit einem sehr feurigen Beitrag, passend zu der temperamentvollen Künstlerin Conchita Bautista. Finnland komplettierte das Feld der skandinavischen Länder, und das ehemalige Jugoslawien entsandte als erstes kommunistisches Land einen Beitrag. Für Familienzuwachs war gesorgt, und so konnte der sechste Song Contest starten.
Belgien setzte noch einmal auf Bewährtes und sandte Bob Benny wie auch 1959 ins Rennen. Die hohen Erwartungen des flämischen Fernsehens gingen aber nicht in Erfüllung. Bob Benny bildete gemeinsam mit dem für Österreich startenden griechischen Sänger Jimmy Makulis das Schlusslicht der Veranstaltung. Letzter war seit den frühen 1950er Jahren bereits ein gefeierter Star in Griechenland und in den 1950er und 1960er Jahren auch in Deutschland, wo er bis 1966 lebte, bevor er nach Amerika auswanderte. Anfang der 1980er versuchte er ein Comeback, indem er mit dem Titel "Triantafilia tou Mai" (Rosen im Mai) an der zypriotischen Vorentscheidung teilnahm. 1990 sang er beim griechischen Finale zum ESC "Mia nichta san ke apopse" (Eine Nacht wie diese), aber ohne Erfolg.
Nora Brockstedt vertrat Norwegen zum zweiten Mal hintereinander, konnte aber an die gute Platzierung des Vorjahres nicht anknüpfen. Laila Kinnunen aus Finnland mit dem poetischen Titel "Valoa ikkunassa" (Licht am Fenster), wie auch Lill Babs aus Schweden, die an Stelle von Siw Malmkvist nach Cannes geschickt worden war, konnten ebenfalls nicht überzeugen.
Die bekannteste Teilnehmerin dieses Jahres kam aus Deutschland: Lale Andersen feierte ihren größten Erfolg im Jahr 1939 mit dem Soldatenlied „Lili Marleen“, das sie weltberühmt machte. Geboren in Lehe/Bremenhaven besuchte sie die Schauspielschule des Deutschen Theaters in Berlin. 1931 gab sie ihr Debüt als Schauspielerin in Berlin und bekam 1933 das erste Engagement in Zürich. In Berlin und auch in München war sie gleichzeitig als Chansonsängerin tätig. Im Herbst 1960 führte sie die deutschen Hitparaden für mehrere Wochen an mit der deutschen Fassung des Welthits von Melina Merkouri aus dem Film „Sonntags nie“ "Ta pedia tou Pirea" (Ein Schiff wird kommen). In Cannes sang sie in deutsch und französisch "Einmal sehen wir uns wieder". Es reichte nur zum 13. Rang. Das bedeutete keinen Einbruch, aber ihre Karriere nahm 1972 durch ihren Tod ein jähes Ende. 1969 wurde sie von dem renommierten amerikanischen Magazin „Time“ in die Liste der bekanntesten Personen des Jahrhunderts aufgenommen. Kurz vor ihrem Tod erschien auch eine Autobiografie mit dem Titel "Der Himmel hat viele Farben - Leben mit einem Lied."
Der Sieg ging dieses Jahr zum ersten Mal nach Luxemburg. Der 1927 in Frankreich geborene Sänger Marquis de Villemont, alias Jean-Claude Pascal, sang ein Lied über die Verliebten- "Nous les amoureux". Vom Modedesigner bei Dior und Piquet wechselte er zur Filmwelt, bevor er Ende der 1950er Jahre seine Gesangskarriere begann. In Cannes holte er überraschend den Sieg gegen die britischen Brüder Bob und John Allison, bekannt als The Allisons, die mit "Are You Sure?" als die großen Favoriten auf den Sieg galten.
1.
Conchita Bautista "Estando contigo" | M.: Augusto Alguero | |
2.
Colette Dereal "Allons, allons | M.: Hubert Giraud | |
3.
Jimmy Makulis ”Sehnsucht” | M.&.T.: | |
4. Finnland Laila Kinnunen "Valoa ikkunassa" | M.: Eino Hurme | |
5.
Ljiljana Petrović "Neke davne zvezde" | M.: Jose Privsek | |
6.
Greetja Kauffeld "Wat een dag" | M.: Dick Schallies | |
7.
Lill Babs "April, April" | M.: Bobby Ericson | |
8.
Lale Andersen „Einmal sehen wiruns wieder” | M.: Rudolf Maluck | |
9.
Jean Paul Mauric | M.: Francis Baxter | |
10.
Franca di Rienzo "Nous aurons demain" | M.: Géo Voumard | |
11.
Bob Benny "September,gouden roos" | M.: Hans Flower | |
12.
Nora Brockstedt "Sommer i Palma" | M.: Jan Woelner | |
13.
Dario Campeotto "Angélique" | M.: Aksel v. Rasmussen | |
14.
Jean-Claude Pascal "Nous les amoureux" | M.: Jacques Datin | |
15.
The Allisons "Are You Sure?" | M.: The Allisons | |
16.
Betty Curtis "Al di lá" | M.: Carlo Donida |
(Fotos der Teilnehmertabellen: © ECG e. V. / M. Sonneck)
Interne Auswahl |
---|
Alice & Ellen Kessler wurden direkt von der ARD nominiert, Deutschland beim ESC 1959 in Cannes zu vertreten. Helmut Zander und Astrid Voltmann schrieben das Lied "Heute Abend woll´n wir tanzen geh´n". Ursprünglich hieß es aber "Heut´möcht´ ich bummeln". In Cannes als die großen Favoriten gehandelt, landeten sie auf einem enttäuschenden achten Rang.
Alice & Ellen Kessler Die Kessler Zwillinge wurden am 20. August 1936 in Nerchau in Sachsen geboren. Zunächst als Kinderstars erfolgreich, kamen sie 1951 nach Düsseldorf, und sie fehlten später als Sängerinnen und Tänzerinnen in kaum einer bekannten Fernsehshow. 1955 traten sie im Pariser Lido auf. In Frankreich und besonders in Italien waren sie sehr erfolgreich: "La notte e piccola" (1965) und "Lascati baciare col letkis" (1966). Sie wirkten in vielen ausländischen TV-Shows mit und spielten in Musicals. |
Nationale VE | |
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Datum | 20. Januar 1958 |
Ort | Dortmund |
Halle | Kleine Westfalenhalle |
Moderation | Anaid Iplicjian & Kurt A. Jung |
TV-Sender | Westdeutscher Rundfunk |
Anaid Iplicjan & Kurt A. Jung präsentierten am 20. Januar 1958 in der kleinen Westfalenhalle 12 Interpreten, die stellvertretend für sechs Landesfunkanstalten ins Rennen um die Fahrkarte zum ESC 1958 gingen. Eine Jury bewertete jedes vorgetragene Lied.
Die Wahl fiel zum zweitenmal hintereinander auf Margot Hielscher, die zehn Stimmen erhielt. |
Die Interpret*innen:
Weitere bekannte Titel: "Drei Häuser weiter" und "Ein bisschen leise Musik".
Nationale VE | |
---|---|
Datum | 1. Mai 1956 |
Ort | Köln |
Halle | Großer Sendesaal des WDR |
Moderation | Heinz Piper |
TV-Sender | Westdeutscher Rundfunk |
Die erste deutsche Vorentscheidung fand am 1. Mai 1956 im Großen Sendesaal des Kölner Funkhauses in Köln statt. Es moderierte Heinz Piper.So zumindest stand es in den damaligen Programmzeitschriften als Ankündigung. Ob diese Vorentscheidung wirklich stattgefunden hat, ist fraglich. Es gibt zumindest keinerlei Nachweise, ja, einige Interpreten, die dabei gewesen sein sollen, können sich daran entweder nicht erinnern oder waren nachweislich zur Sendezeit woanders.
Auf alle Fälle wählte eine Jury die zwei besten Songs aus, die Deutschland beim allerersten ESC in Lugano vertreten sollten.
Hier die Namen der angeblichen Teilnehmer in alphabetischer Reihenfolge:
Lys Assia
Rolf Baro
Eva Busch
Angèle Durand
Margot Eskens
Friedel Hensch & Die Cypries
Margot Hielscher
Bibi Johns
Freddy Quinn - "So geht das jede Nacht" (Musik & Text: Peter Moesser / Lotar Olias)
Gerhard Wendland
Walter Andreas Schwarz - "Im Wartesaal zum großen Glück" (Musik & Text: Walter Andreas Schwarz)
Hans Arno Simon
Freddy Quinn Der in Hamburg lebende Sänger, Saxofonist, Komponist, Texter, Schauspieler und Entertainer wurde am 27. September 1931 in Wien geboren. Nach einer turbulenten Kindheit, bedingt durch die Scheidung seiner Eltern, verließ er vorzeitig das Albert-Gymnasium in seiner Heimatstadt, um einem Wanderzirkus zu folgen. 1951 kam er nach Hamburg und arbeitete als Sänger auf der Reeperbahn. 1954 begann er mit seiner Ausbildung bei der Plattenfirma Polydor. Sein Titel "Heimweh" aus dem Jahr 1956 verkaufte über 8 Millionen Exemplare- er gehört zu den meistverkauften Titeln der deutschen Schlagergeschichte- und verschaffte ihm den endgültigen Durchbruch. Er gehört seitdem zu den erfolgreichsten Interpreten der deutschen Musikbranche. Neben der Musik spielte er die Hauptrolle in vielen Filmen und war auch an Theatern und in Musicals tätig. Hier einige seiner Erfolge: Heimweh (1956), Sie hieß Mary-Anne (1956), Die Gitarre und das Meer (1959), La Paloma (1961), Junge komm bald wieder (1962), u.v.a.
| |
Walter Andreas Schwarz Seine Teilnahme beim Grand Prix Eurovision 1956 war das einzige Highlight seiner Karriere. Später arbeitete er als Kabarettist. |
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