Nationale VE "Ein Lied für Jerusalem" | |
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Datum | 17. März 1979 |
Ort | München |
Halle | Rudi-Sedlmayer-Halle |
Moderation | Carolin Reiber & Thomas Gottschalk |
TV-Sender | Bayerischer Rundfunk |
Aus 443 Einsendungen wählte eine 13-köpfige Jury im Dezember 1978 die 12 Finalteilnehmer für die deutsche Vorauswahl zum Song Contest 1979 aus. Die Jury bestand überwiegend aus Fachleuten der Unterhaltungsbranche. Zwei Wochen vor dem internationalen Finale in Jerusalem wurde in München die nationale Vorentscheidung durchgeführt, deren Ausgang sehr überraschend ausfiel und für viel Gesprächsstoff sorgte. Der Sieger wurde durch Befragung von 540 vom Münchener Meinungsforschungsinstitut Infratest repräsentativ aus ganz Deutschland und West-Berlin ausgewählten Fernsehzuschauern und Radiohörern ermittelt. Während der Vorträge bewerteten sie jeden Song nach einer Punkte-Skala. Nach Abschluss der Präsentation der 12 Beiträge wurden sie von 120 Interviewern telefonisch befragt. Infratest wertete das Ergebnis aus. Bereits zwei Wochen vor der Veranstaltung war eine geglückte Generalprobe dieses Auswertungssystem durchgeführt worden.
Die extra von Ralph Siegel zusammengestellte Gruppe Dschinghis Khan gewann zur Überraschung der Fachleute mit dem gleichnamigen Song den Wettbewerb. In Israel avancierte der Titel zum Radiorenner. Mit 29 Wochen in den deutschen Charts, vier Wochen lang sogar ganz an der Spitze, erhielt die Gruppe eine Goldene Schallplatte. Auch die Gruppe Truck Stop gelangte in die Charts. Für Ingrid Peters und Bernhard Brink bedeutete diese Teilnahme den endgültigen Durchbruch. Paola und Roberto Blanco verzeichneten mit ihren Beiträgen gute Radioeinsätze, insgesamt also eine durchaus erfolgreiche Veranstaltung.
Um den Schallplattenfirmen nicht die Umsätze zu gefährden, wurden die Platzierungen 4 bis 12 nicht bekannt gegeben. Alle Interpreten wurden symbolisch auf den vierten Rang gesetzt. Die vollständigen Ergebnisse wurden erst 1999 veröffentlicht.
Finale | |||
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Startnr. | Interpret*in / Titel / Komp. / Text | Punkte | Platz |
1. | Tony Holiday "Zuviel Tequila, zuviel schöne Mädchen" Wolff-Ekkehardt Stein & Wolfgang Jass | 3126 | 9. |
2. | Hanne Haller "Goodbye, chérie" Harold Faltermeyer / Stefan Waggerhausen | 3321 | 7. |
3. | Gebrüder Blattschutz "Ein Blick sagt mehr als jedes Wort" Ralph Siegel / Hans Greiner | 1854 | 12. |
4. | Ingrid Peters "Du bist nicht frei" Jean Frankfurter / Jöhn Möring | 3212 | 8. |
5. | Jerry Rix & Linda G. Thompson "Wochenende" Günther-Eric Thöner / Erich Offierowski | 2108 | 11. |
6. | Truck Stop "Take it easy, altes Haus" Burkhard Reichling / Claus-Dieter Eckardt | 4394 | 2. |
7. | Jeanne de Rooy "Was wir aus Liebe tun" Hans Blum | 2307 | 10. |
8. | Bernhard Brink "Madeleine" Alexander Gordan / Gerhard P. Kämpfe | 3696 | 6. |
9. | Dschinghis Khan "Dschinghis Khan" Ralph Siegel / Bernd Meinunger | 4807 | 1. |
10. | Paola "Vogel der Nacht" Jean Frankfurter & Robert Puschmann | 4127 | 3. |
11. | Roberto Blanco "Samba si! Arbeit no!" Horst Hornung / Bernd Meinunger | 3852 | 4. |
12. | Orlando Riva Sound (O.R.S.) "Lady Lady Lady" Rainer Pietsch / Antony Monn | 3720 | 8. |
Dschinghis Khan Mitglieder der Gruppe Dschinghis Khan waren:
Edina Pop, die bekannteste der sechs Musiker, wurde am 04.02.1945 in Budapest geboren. Seit Ende der 1960er Jahre war sie auch in Deutschland im Schlagerbereich bekannt. "Komm´komm´zu mir" und "Tomatenrote Lippen" waren ihre größten Erfolge. R. Siegel hat sie auch als Solokünstlerin betreut. Steve Bender (geb.1947 in Mainz), Gitarrist und Komponist sowie auch Sänger in verschiedenen Rockbands. Bevor er zu der Gruppe kam, arbeitete er zwei Jahre in Amerika. Henriette Heichel (geb.13.11.1953 in Amsterdam). Sie hatte eine Ballett- und Eiskunstlauf-Ausbildung. Sie jobte als Mannequin überall in Europa, bevor sie zu der Gruppe kam. Leslie Mandoki, geb.07.01.1953 auch in Budapest, wo er das Jazz-Konservatorium besuchte. Er war als Sänger, Komponist und Schlagzeuger in vielen europäischen Ländern tätig und während seiner Zugehörigkeit zur Gruppe Dschinghis Khan kümmerte er sich auch um seine Solokarriere. Er arbeitet mittlerweile als Produzent und Arrangeur. Wolfgang Heichel, geb.04.01.1950 in Meißen, aufgewachsen in Berlin. Er arbeitete als Sänger, Texter, Komponist und Produzent. Er bemühte sich auch um eine Solokarriere, blieb aber erfolglos. 1986 nahm er wieder an der deutschen Vorentscheidung teil, als Mitglied der Gruppe That´s Life. Die darauf folgende Single "Moskau" war genau so erfolgreich überall in Europa. Es folgten mehrere Hits im Bereich von Disco und Schlager: "Der Verräter", "Hadschi Halef Omar", "Rom", "Pistolero", "Loreley" u.v.a.
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23. Eurovision Song Contest - 22. April 1978 | |
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Halle | Palais des Congrès |
Moderation | Denise Fabre & Léon Zitrone |
Pausen-Act | Stéphane Grapelli & Oscar Peterson |
Wertung | 11 Juror*innen pro Land bewerten jedes Lied, die ersten zehn Titel bekommen die Punkte 12-10-8-7...3-2-1 |
Teilnehmer | 20 Länder |
Siegerland: Israel | |
Interpreten: Izhar Cohen & The Alphabeta | |
Titel: "A ba ni bi" | |
Musik: Nurit Hirsh Text: Ehud Manor |
Finale | |||
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Platz Land | Punkte | Startnr. | |
1. | Israel Izhar Cohen & The Alphabeta "A-ba-ni-bi" | 157 | 18 |
2. | Belgien Jean Vallée "L'amour ça fait chanter la vie" | 125 | 10 |
3. | Frankreich Joël Prévost "Il y aura toujours des violons" | 119 | 6 |
4. | Monaco Caline & Olivier Toussaint "Les jardins de Monaco" | 107 | 14 |
5. | Irland Colm Wilkinson "Born To Sing" | 86 | 1 |
6. | Deutschland Ireen Sheer "Feuer" | 84 | 13 |
7. | Luxemburg Baccara "Parlez-vous français?" | 73 | 17 |
8. | Griechenland Tania Tsanaclidou "Charlie Chaplin" | 66 | 15 |
9. | Spanien José Velez "Bailemos un vals" | 65 | 7 |
Schweiz Carole Vinci "Vivre" | 65 | 9 | |
11. | Ver. Königreich Coco "The Bad Old Days" | 61 | 8 |
12. | Italien Ricchi e Poveri "Questo amore" | 53 | 3 |
13. | Niederlande Harmony "'t is o.k." | 37 | 11 |
14. | Schweden Björn Skifs "Det blir alltif vaerre framat natten" | 26 | 20 |
15. | Österreich Springtime "Mrs Caroline Robinson" | 14 | 19 |
16. | Dänemark Mabel "Boom Boom" | 13 | 16 |
17. | Portugal Gemini "Dai-li-dou" | 5 | 4 |
18. | Finnland Seija Simola "Anna rakkaudelle tilaisuus" | 2 | 5 |
Türkei Nazar "Sevince" | 2 | 12 | |
20. | Norwegen Jahn Teigen "Mil etter mil" | 0 | 2 |
Rekordzahl an Teilnahmen: 20 Länder, so viel wie nie zuvor, versammelten sich in Paris im Palais des Congrès. Griechenland und die Türkei traten zum erstenmal gemeinsam auf. Nur Jugoslawien zeigte kein weiteres Interesse. Nach 11-jähriger Pause kehrte auch das vierte skandinavische Land wieder zurück: Dänemark. Nach einer Umfrage des dänischen Fernsehens befürworteten 94 Prozent der Bevölkerung eine erneute Teilnahme beim Song Contest. Die Boygruppe Mabel sollte das vergessene Land wieder aus seinem Winterschlaf erwecken. Der 16. Rang war nicht gerade berauschend, trotzdem ließen sich die Dänen nie wieder davon abhalten, am Song Contest teilzunehmen.
Der ESC wurde live nach Dubai übertragen und auch nach Jordanien. Als sich abzeichnete, dass Israel gewinnen würde, blendete das jordanische Fersehen aus, angeblich aus technischen Gründen. Am nächsten Tag präsentierte man dort den Zweitplatzierten Jean Vallée aus Belgien als Sieger.
Das Orchester befand sich auf der Bühne. Alle Interpreten wurden vor ihrem Auftritt bei der Fahrt im Aufzug zur Bühne gezeigt.
Erstmals in der ESC-Geschichte gab es ein Moderatorenpaar:
Dénise Fabre & Léon Zitrone.
Dénise Fabre begann als Sprecherin bei Télé Monte Carlo und arbeitete dann seit 1964 beim französischen Fernsehen ORTF. Sie spielte seit 1971 die Hauptrolle einer Taxifahrerin in der Serie "Madame êtes-vous libre?",
Der russischstämmige Léon Zitrone kam als Kind mit seinen Eltern nach Frankreich und war beim französischen Sender RTF fast zwanzig Jahre als Nachrichtensprecher tätig. Außerdem war er Kommentator bei großen Sport- und anderen Ereignissen. Er verstarb 1995 im Alter von 81 Jahren.
Für die Gastgeber war die Wertung eine Zitterpartie. In Falle eines Sieges des französischen Beitrags “Il y aura toujours des violons”, drohte den Franzosen eine Disqualifikation. Denn der Titel war schon zwei Jahren zuvor für die Vorentscheidung eingereicht worden. Es reichte zum Glück nur zum dritten Platz, knapp vor dem Ehepaar Caline & Olivier Toussaint.
Alte bekannte Gesichter und große Stars fehlten auch nicht. Aus Italien kamen Ricchi e Poveri. Luxemburg verpflichtete für seine Teilnahme das bekannte spanische Duo Baccara. Sie sangen in typischer Baccara-Manier “Parlez-vous français?”, was wohl die Juroren wegen des spanischen Akzents nicht so richtig verstanden haben und die beiden temperamentvollen Damen nur mit Platz sieben bedachten.
Für Deutschland sang Ireen Sheer über die Macht des Feuers, das in ihr brannte. Vom deutschen Fernsehen im Stich gelassen, bewies sie im entscheidenden Moment ihre Willensstärke und wurde mit Rang sechs belohnt.
Für Belgien ging Jean Vallée ins Rennen. Sein Titel "L´amour ça fait chanter la vie" brachte nicht nur die Liebe zum Singen, sondern auch noch Punkte. Nach Platz acht im Jahr 1970 verbesserte er sich bis auf den zweiten Platz. Nie war ein belgischer Beitrag vorher so hoch gekommen.
Im Gegensatz zum belgischen Erfolg erzielte die britische Gruppe Coco die schlechteste Platzierung für Großbritannien bis dato. Mit Platz 11 verpasste der britische Beitrag "The Bad Old Days" (Die schlechten alten Tage) zum erstenmal knapp die TOP 10.
Ein schlechter Tag wurde der Wettbewerb auch für Jahn Teigen aus Norwegen, der als erster Interpret seit Einführung des neuen Wertungssystem keinen einzigen Punkt erhielt. Er schrieb jedoch Geschichte, anders als Seija Simola aus Finnland, die Geheimfavoritin auf den Sieg. Sie wurde vorletzte und geriet in Vergessenheit.
Gewonnen hat das “Sorgenkind” der Eurovisionsfamilie: Izhar Cohen & die Gruppe Alphabeta holten den ersten Sieg für Israel. Nurit Hirsh war für die Musik zuständig und Ehud Manor schrieb den Refrain des Liedes "A Ba Ni Bi" - aus dem Satz "Ani ochev otach" (Ich liebe Dich) übersetzt in die sogenannte "B Sprache", eine in Israel gebräuchliche Kindersprache. Nurit Hirsh ist die einzige Frau, die den Siegertitel nicht nur schrieb, sondern ihn auch dirigierte. Der Head of Delegation hatte allerdings zugegeben, dass man mit dem Siegerlied der nationalen Vorentscheidung nicht sehr glücklich gewesen sei. Izhar Cohen habe in Israel nur gewonnen, weil die Konkurrenz so grauenhaft gewesen sei. Der Sieg sorgte für frenetischen Jubel in der israelischen Delegation und auch bei den Fernsehzuschauern in Israel. Menschenmassen gingen auf die Straßen, sie umarmten sich und sie sangen "A-ba-ni-bi". Ein Sieg erweckt nun mal Emotionen patriotischer Art.
1.
Colm Wilkinson "Born To Sing" | M. & T.: | |
2.
Jahn Teigen "Mil etter mil" | M. & T.: | |
3.
Ricchi e Poveri ”Questo amore" | M.: Dario Farina & | |
4.
"Anna rakkaudelle | M.: Reijo Karvonen | |
5. Portugal
Gemini "Dai-li-dou" | M.: Vitor Mamede | |
6.
Joël Prévost "Il y aura toujoursdes violons" | M.: Gérard Stern | |
7.
José Velez "Bailemos un vals" | M. & T.: | |
8.
Coco "The Bad Old Days" | M. & T.: | |
9.
Carole Vinci "Vivre" | M.: Alain Morisod | |
10.
Jean Vallée "L'amour ça faitchanter la vie" | M. & T.: | |
11.
Harmony "'t is o.k." | M.: Eddy Owens | |
12.
Nazar "Sevince" | M. & T.: | |
13.
Ireen Sheer "Feuer" | M.: Jean Frankfurter | |
14.
Caline & Olivier Monaco" | M.: Paul de Senneville, | |
15.
Tania Tsanaclidou "Charlie Chaplin" | M.: Sakis Tsilikis | |
16.
Mabel "Boom-Boom" | M. & T.: | |
17.
Baccara "Parlez-vousfrançais?" | M.: Rolf Soja | |
18.
Izhar Cohen & | M.: Nurit Hirsh | |
19.
Springtime "Mrs. CarolineRobinson" | M.: Walter & Gerhard Markel | |
20.
Björn Skifs "Det blir alltid värreframåt natten" | M. & T.: |
(Fotos der Teilnehmertabellen: © ECG e. V. / M. Sonneck)
Nationale VE Radiovorentscheidung | |
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Songpräsentation | 15. April 1978 |
TV-Sender | Südwestfunk |
Am 15. April 1978 präsentierte Ireen Sheer im Rahmen der Show "Auf los geht´s los" ihren Grand-Prix-Beitrag "Feuer". Denn es hat in diesem Jahr keine Vorentscheidung im Fernsehen stattgefunden. Der Südwestfunk übernahm die Durchführung des nationalen Vorentscheids. In Zusammenarbeit mit der GEMA (Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte) und mit dem Bundesverband der Phonographischen Wirtschaft e.V., Hamburg, sollte durch ein neues Auswahlverfahren der deutsche Beitrag für Paris ermittelt werden, beginnend mit der Aufforderung an die Schallplattenproduzenten, Lieder einzureichen. Bis zum Einsendeschluss lagen der neunköpfigen Jury, bestehend aus je drei GEMA-Mtarbeitern (nicht teilnehmende Autoren), Fachjournalisten und Discjockeys, lediglich 53 Beiträge vor. Diese niedrige Zahl erklärte sich vermutlich durch die kurze Zeitspanne von nur wenigen Tagen, die zwischen der Herausgabe der Teilnahmebedingungen durch die Münchener GEMA - Geschäftsstelle und dem Einsendeschluss lag. Zehn Titel wurden zunächst für das Finale benannt, nachträglich kamen weitere fünf dazu.
Die Titel wurden Anfang März im Radio vorgestellt. Das Ergebnis einer Hörerumfrage mit Hilfe von Bewertungsbögen, durchgeführt durch das Bonner Meinungsforschungsinstitut INFAS, sollte zu 1/3 des gesamten Endergebnisses berücksichtigt werden. Die restlichen 2/3 des Resultats sollten von einer neuen Jury von vier GEMA-Mitarbeitern und vier Fachjournalisten aufgefüllt werden. Die Jury schlug vor, keinen Beitrag nach Paris zu schicken, da keiner der 15 ausgewählten Titeln wettbewerbsfähig sei. Die Zuständigen teilten zum Glück diese Meinung nicht und ernannten den Sieger der Hörerbefragung zum Vertreter Deutschlands.
Ireen Sheer gewann ganz knapp diese Umfrage vor der Gruppe Sunrise und Peter, Sue & Marc. Im internationalen Finale wurde sie glückliche Sechste und bewies damit, dass die These der Jury falsch war. Ihr Titel wurde zu einem Charterfolg, genauso wie der Titel von Cindy & Bert "Chanson d´été". Die Punktzahlen stellen den Durchschnitt aus einer Wertungsskala 1 bis 10 dar. Das unten genannte Ergebnis ist inoffiziell.
Finale | |||
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Nr. | Interpret*in / Titel / Komp. / Text | ⍉ | Platz |
1. | Cindy & Bert "Was die Sterne lenkt" Bernd Müller-Franz / Walter Brandin | 5,15 | 5. |
2. | Jochen Brauer Sextett "Lieder, die aus dem Radio klingen" Jürgen Triebel / Horst Herbert Krause | 4,07 | 11. |
3. | Marianne Rosenberg "Nein, weinen werd´ich nicht" Joachim Heider / Christian Heilburg | 5,03 | 7. |
4. | Tony "Mädchen wie Helena" Hans-Georg Moslener / Manfred Oberdörffer | 4,51 | 9. |
5. | Andy Norden "Susann" Sven Diay / Andy Norden | 3,81 | 14. |
6. | Albatros "Komm und bleib die Nacht bei mir" Jimmy Bowien / Wolfgang Mürmann | 4,16 | 10. |
7. | Helena "Männer wie Du" Hans Georg Moslener / Wolfgang Mürmann | 3,98 | 12. |
8. | Peter, Sue & Marc "Charlie Chaplin" Rolf Zuckowski | 5,31 | 3. |
9. | Brunhilde Lamberty "Kennst du die Zeit?" Wolfgang Dyhr / Siegfried Freymann | 3,70 | 15. |
10. | Freya & Bernd Wippich "Ich trag´ deinen Namen" Bernd Wippich / Christian Heilburg | 3,91 | 13. |
11. | Sunrise "Liverpool" Hanno Harders, Holger Kopp / Bernd Meinunger | 5,34 | 2. |
12. | Johnny Hill "Louisiana" Hans Georg Moslener / Wolfgang Mürmann | 4,90 | 8. |
13. | Ireen Sheer "Feuer" Jean Frankfurter / John Möhring | 5,56 | 1. |
14. | Cindy & Bert "Chanson d´été" Norbert Berger | 5,30 | 4. |
15. | Royal Brewery "Ein Lied für Europa" Drafi Deutscher | 5,04 | 6. |
Ireen Sheer Für die gebürtige Engländerin Ireen Sheer ging es mit dem Titel "Goodbye, Mama" aus dem Jahr 1973 richtig los, und seitdem ist sie aus der deutschen Schlagerszene nicht mehr weg zu denken. Am 25. Februar 1949 in Romford zur Welt gekommen, wurde sie Anfang der 1960er Jahre bei einem Talentwettbewerb entdeckt, sie absolvierte jedoch zunächst eine Banklehre. Es folgte eine Ausbildung an einer Theaterschule, und sie war Mitglied in diversen Pop-Gruppen. 1974 ersang sie für Luxemburg beim ESC in Brighton den vierten Rang. 1978 vertrat sie Deutschland mit dem Titel "Feuer" in Paris, wo sie hervorragende Sechste wurde, 1985 in Göteborg stand sie zusammen mit Chris Roberts und Kollegen aus Frankreich und England erneut für Luxemburg mit "Children, Kinder, Enfants" (13. Platz) auf der ESC-Bühne. Ireen Sheer singt englische, französische und deutsche Titel. Ihre bekannteste Lieder sind: "Goodbye Mama" (1973), "Mach die Augen zu" (1977), "Feuer" (1978), "Xanadu" (1980), "Ich hab Gefühle" (1983), "Und heut Abend hab ich Kopfweh" (1991), "Du gehst fort" (mit Bernhard Brink) u.v.a.
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22. Eurovision Song Contest - 7. Mai 1977 | |
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Halle | Wembley Conference Centre |
Moderation | Angela Rippon |
Pausen-Act | Mr. Acker Bilk & Band |
Wertung | 11 Juror*innen pro Land bewerten jedes Lied, die ersten zehn Titel bekommen die Punkte 12-10-8-7...3-2-1 |
Teilnehmer | 18 Länder |
Siegerland: Frankreich | |
Interpretin: Marie Myriam | |
Titel: "L'oiseau et l'enfant" | |
Musik: Jean-Paul CaraText: Joe Garcy |
Finale | |||
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Platz Land | Punkte | Startnr. | |
1. | Frankreich Marie Myriam "L'oiseau et l'enfant" | 136 | 18 |
2. | Ver. Königreich Lyndsey de Paul & Mike Moran "Rock Bottom" | 121 | 9 |
3. | Irland The Swarbriggs Plus Two "It's Nice To Be In Love Again" | 119 | 1 |
4. | Monaco Michèle Torr "Une petite française" | 96 | 2 |
5. | Griechenland Pascalis, Marianna, Robert & Bessie "Mathema solfege" | 92 | 10 |
6. | Schweiz Pepe-Lienhard-Sextett "Swiss Lady" | 71 | 12 |
7. | Belgien Dream Express "A Million In One, Two, Three" | 69 | 17 |
8. | Deutschland Silver Convention "Telegram" | 55 | 6 |
9. | Spanien Micky "Enseñame a cantar" | 52 | 14 |
10. | Finnland Monica Aspelund "Lapponia" | 50 | 16 |
11. | Israel Ilanit "Aa-haa-vah hee sheer lish-naa-yim" | 49 | 11 |
12. | Niederlande Heddy Lester "De mallemolen" | 35 | 3 |
13. | Italien Mia Martini "Libera" | 32 | 15 |
14. | Portugal Os Amigos "Portugal no coração" | 19 | 8 |
15. | Norwegen Anita Skorgan "Casanova" | 18 | 5 |
16. | Luxemburg Anne-Marie B. "Frère Jacques" | 17 | 7 |
17. | Österreich Schmetterlinge "Boom Boom Boomerang" | 11 | 4 |
18. | Schweden Forbes "Beatles" | 2 | 13 |
Der ESC 1977 war für den 2. April geplant. Ein Streik der Techniker und Kameramänner verhinderte jedoch die Veranstaltung, und sie konnte erst fünf Wochen später stattfinden. Dadurch konnten auch keine Postcards gedreht werden, so dass die BBC während der Umbaupausen zwischen den einzelnen Beiträgen ins Publikum schwenkte, was teilweise auch durchaus Unterhaltungswert hatte, denn so mancher Gast ließ doch eine gewisse Begeisterung vermissen.
Die Türkei und Jugoslawien nahmen nicht teil. Schweden machte seine Drohung vom endgültigen Ausstieg nicht wahr und kehrte zurück, blieb aber erfolglos. Die Gruppe Forbes landete mit dem den "Beatles" gewidmeten Titel auf dem letzten Platz.
Tunesien wurde auf Startposition vier ausgelost. Kurzfristig sagte das tunesische Fernsehen seine Teilnahme ab aus Solidarität zu den anderen muslimischen Ländern wegen des Boykotts gegen Israel. Israel wurde, wie auch 1973, von der populären Sängerin Ilanit vertreten.
Die offene Sprachregel wurde kurz vor dem Song Contest wieder abgeschafft. Die Schweiz schaffte es gerade noch, ihren Beitrag “Swiss Lady” vom Englischen ins Deutsche zu übersetzen, aber Deutschland mit Silver Convention und Belgien mit der Gruppe Dream Express sangen trotzdem in Englisch. Dagegen wurde zwar protestiert, aber ohne Erfolg. Die Gruppe Dream Express bestand aus dem Komponist des Liedes, Luc Smets, und den drei Schwestern Patricia, Bianca und Stella, die 1970 unter dem Namen Hearts Of Soul für die Niederlande ins Rennen gingen.
Angela Rippon moderierte im Wembley Conference Centre. Sie war damals eine bekannte Fernsehjournalistin und als Nachrichtensprecherin die erste Frau bei der BBC in dieser Position. Neben ihrer Tätitgkeit als TV-Moderation in vielen Sendungen ist sie auch Schriftstellerin.
Irland vertraute nach 1975 ein zweites Mal auf die Gebrüder Swarbrigg. Dieses Mal wurden die Brüder durch zwei Damen verstärkt: Nicola Kerr und Alma Caroll, die schon 1968 an der irischen Vorentscheidung beteiligt waren. In London verkündeten The Swarbriggs + Two, wie schön es sei, wieder verliebt zu sein ("It´s nice to be in love again") und hinterher, wie schön es sei, den dritten Platz beim Grand Prix gemacht zu haben.
Sowohl Michèle Torr, die für Monaco sang, als auch Paulo de Carvalho und Fernando Tordo, Mitglieder der portugiesischen Gruppe Os Amigos, hatten schon ihre Erfahrungen mit dem ESC gemacht. Erstere hatte schon 1966 teilgenommen. Damals verpasste sie eine bessere Platzierung als den 10. Rang. 1977 erzählte sie in ihrem Song "Une petite française" über ein Landmädchen, das mit seinen Träumen nach Paris kam. Platz vier war der Lohn für das unschuldige Mädchen.
Weniger bekannt waren die vier Hellenen, die Platz fünf belegten und somit das bis dahin beste Ergebnis aller Zeiten für Griechenland erzielten. Während die österreichische Gruppe Schmetterlinge über die harte Welt und die Kommerzialisierung der Musikwelt sangen, gaben die Griechen Marianna Toli, Robert Williams, Bessi Argiraki und Paschalis mit "Mathema solfege" Mathematikunterricht auf der Bühne, was anscheinend für die Juroren sehr hilfreich war.
Die 18-jährige gebürtige Portugiesin Marie Myriam vertrat Frankreich, und sie bescherte überraschend den Franzosen nach 1969 den fünften und bis heute letzten Sieg. Unter Weinkrämpfen kam die junge Sängerin auf die Bühne, um ihr nostalgisches und romantisches Chanson noch einmal hinreißend vorzutragen. Lynsey de Paul, die haushohe Favoritin aus Großbritannien, zeigte sich beleidigt und stellte mit lautem Ton die Frage: Wieso hat die denn gewonnen ? Es gibt doch schlechte Verlierer!
1.
The Swarbriggs Plus Two "It's Nice To Be | M. & T.: | |
2.
Michèle Torr "Une petite française" | M.: Paul de Senneville, | |
3.
Heddy Lester ”De mallemolen" | M.: Frank Affolter | |
4.
"Boom Boom Boomerang" | M.: G. Hernstadt, | |
5. Norwegen
Anita Skorgan "Casanova" | M.: Svein Strugstad | |
6.
Silver Convention "Telegram" | M.: Silvester Levay | |
7.
Anne-Marie B. "Frère Jacques" | M. & T.: | |
8.
Os Amigos "Portugal no coração" | M.: Fernando Tordo | |
9.
Lynsey de Paul & "Rock bottom" | M. & T.: | |
10.
Pascalis, Marianna, | M.: George Hatzinassios | |
11.
Ilanit "Aa-hah-vaa hee sheerlish-naa-yim" | M.: Matti Siitonen (Fredi) | |
12.
Pepe-Lienhard-Sextett "Swiss Lady" | M. & T.: | |
13.
Forbes "Beatles" | M.: Claes Bure | |
14.
Micky "Enséñame a cantar" | M. & T.: | |
15.
Mia Martini "Libera" | M.: Salvatore Fabrizio | |
16.
Monica Aspelund "Lapponia" | M.: Aarno Raninen | |
17.
Dream Express "A Million In 1,2,3" | M. & T.: | |
18.
Marie Myriam "L'oiseau et l'enfant" | M.: Jean-Paul Cara |
(Fotos der Teilnehmertabellen: © ECG e. V. / M. Sonneck)
* Die Punkte in Klammern wurden von der griechischen bzw. französischen Jury irrtümlich während der Sendung gegeben, das Endergebnis wurde später korrigiert
Interne Auswahl | |
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Songpräsentation | 9. März 1977 |
TV-Sender | Hessischer Rundfunk |
Nach den schlechten internationalen Ergebnissen der letzten Jahre wurde in diesem Jahr keine öffentliche Vorentscheidung durchgeführt. Unter Federführung des Hessischen Rundfunks entschieden Ende 1976 die Unterhaltungschefs der neun ARD-Anstalten, die zu dieser Zeit bekannteste Gruppe Deutschlands, Silver Convention, nach London zu schicken. Die drei Damen – damals noch Linda Übelherr anstelle von Rhonda Heath – stimmten zu, unter der Bedingung, in Englisch singen zu dürfen. Ihre beiden Produzenten Sylvester Levay und Michael Kunze schlossen sich der Meinung der Gruppe an. Daraufhin stellte Michael Kunze der ARD–Kommission drei Lieder zur Auswahl vor. "Telegram" wurdeals deutscher Beitrag nach London entsendet. Am 09. März 1977 wurde den Fernsehzuschauern im Rahmen der Sendung "Wie hätten Sie's gerne" mit Hans Joachim Kulenkampff der deutsche Beitrag vorgestellt. Im Finale landete die Gruppe nur auf dem achten Platz.
Silver Convention Mitglieder von Silver Convention waren Rhonda Heath, Penny McLean & Ramona Wulf. Im April 1975 brachten sie ihre erste Platte "Save me" auf den Markt, und sie schafften den Einstieg sowohl in den britischen als auch in den amerikanischen Charts. Im November 1975 eroberten sie mit der zweiten Single "Fly Robin Fly" die Spitze der USA–Charts. Es folgten die Songs "Get up and Boogie" und "Tiger Baby / No no Joe" (1976) und schließlich "Everybody´s Talkin´`bout Love" kurz vor ihrem ESC-Auftritt. Linda Thompson, früheres Mitglied der Humphries Singers und Gründungsmitglied der Formation Silver Convention, verließ Anfang 1977 die Band, um eine Solokarriere zu starten. Sie wurde durch Rhonda Heath ersetzt. Die in Klagenfurt als Gertrude Münzer geborene Peggy McLean begann ihre Solokarriere während ihrer Zugehörigkeit zur Gruppe. Ihre größten Erfolge: "Lady Bump" und "1-2-3-4 Fire". 1978 stieg sie aus der Gruppe aus und wurde durch Zenda Jacks ersetzt. Mittlerweile beschäftigt sie sich intensiv mit Esoterik. Ramona Wulf ( in Hanau am 18.10.54 geboren) - Anfang der siebziger Jahre noch solo erfolgreich mit "Du, ich brauche was", und "Das bist du" und "Alles, was wir woll’n auf Erden" - konnte nach Auflösung der Gruppe ihre Karriere nicht fortsetzen. 1994 spielte Rhonda Heath in der Begleitband der Gruppe MeKaDo beim Grand Prix in Dublin. Die Silver Convention erreichte beim ESC 1977 Platz acht. |
21. Eurovision Song Contest - 3. April 1976 | |
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Halle | Nederlands Congresgebouw |
Moderation | Corry Brokken |
Pausen-Act | Dutch Swing College Band |
Wertung | 11 Juror*innen pro Land bewerten jedes Lied, die ersten zehn Titel bekommen die Punkte 12-10-8-7...3-2-1 |
Teilnehmer | 18 Länder |
Siegerland: Vereinigtes Königreich | |
Interpreten: Brotherhood Of Man | |
Titel: "Save Your Kisses For Me" | |
Musik & Text: Tony Hiller, Lee Sheriden & Martin Lee |
Finale | |||
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Platz Land | Punkte | Startnr. | |
1. | Ver. Königreich Brotherhood Of Man "Save Your Kisses For Me" | 164 | 1 |
2. | Frankreich Cathérine Ferry "Un, deux, trois" | 147 | 17 |
3. | Monaco Mary Christy "Toi, la musique et moi" | 93 | 16 |
4. | Schweiz Peter, Sue & Marc "Djambo, Djambo" | 91 | 2 |
5. | Österreich Waterloo & Robinson "My Little World" | 80 | 14 |
6. | Israel Chocolate Menta Mastik "Emor shalom" | 77 | 4 |
7. | Italien Romina Power & Al Bano "Noi lo rivivremo di nuovo / We Live It All Again" | 69 | 13 |
8. | Belgien Pierre Rapsaet "Judy & Cie." | 68 | 6 |
9. | Niederlande Sandra Reemer "The Party's Over" | 56 | 9 |
10. | Irland Red Hurley "When" | 54 | 7 |
11. | Finnland Fredi & Friends "Pump-Pump" | 44 | 11 |
12. | Portugal Carlos do Carmo "Uma flor de verde pinho" | 24 | 15 |
13. | Griechenland Mariza Koch & Dimitris Zouboulis "Panaghia mou, panaghia mou" | 20 | 10 |
14. | Luxemburg Jürgen Marcus "Chansons pour ceux qui s'aiment" | 17 | 5 |
15. | Deutschland Les Humphries Singers "Sing Sang Song" | 12 | 3 |
16. | Spanien Braulio "Sobran las palabras" | 11 | 12 |
17. | Norwegen Anne-Karine Strøm "Mata Hari" | 15 | 4 |
18. | Jugoslawien Ambasadori "Ne mogu skriti svoju bol" | 6 | 18 |
Im Nederlands Congresgebouw in Den Haag begrüßte die ESC Siegerin von 1957, Corry Brokken als Moderatorin die 18 Teilnehmer des ESC 1976. 33 Nationen strahlten das Musikereignis des Jahres live aus, unter anderem auch Liechtenstein, dessen Teilnahme von der EBU nicht genehmigt wurde. Denn das kleine Fürstentum besaß weder einen Radiosender noch eine TV-Gesellschaft. So musste der im November 1975 in Vaduz gewählte Titel “My Little Cowboy”, gesungen von Biggi Bachmann, zurückgezogen werden.
Die Türkei übertrug auch live, das türkische Fernsehen blendete jedoch regelwidrig aus der Sendung aus, als der Beitrag Griechenlands gebracht wurde. Das politisch orientierte Lied “Panaghia mou, panaghia mou” über die Zerstörung Zyperns sorgte schon im Vorfeld für Aufregung: "Ein Stück Land voll mit Apfelsinenbäumen, entlang breiten sich die Olivenbäume aus. Die Strände um das Land sind aus Gold und der Abglanz blendet dich. Und wenn ihr eines Tages an diesen Ort kommt und mehrere Zelte nebeneinander seht, wird es kein Camping für Touristen sein. Es ist nur ein Flüchtlingslager." Die Türken protestierten gegen die Teilnahme Griechenlands und stiegen schließlich aus dem Wettbewerb aus.
Malta blieb dem Contest wegen Erfolglosigkeit fern, und Schweden zeigte kein Interesse. Das musikalische Angebot sei zu minderwertig für das schwedische Fernsehen. Österreich kehrte zurück.
Die Regeln für das Orchester änderten sich: Erstmals durfte auch ein instrumentales Playback benutzt werden, falls der erwünschte Sound nicht durch ein Orchester produziert werden konnte.
Corry Brokken hatte 1957 den ESC in Frankfurt gewonnen mit dem Titel "Net als toen" und nahm auch 1958 noch einmal teil, allerdings ohne Erfolg. Sie arbeitete außer als Sängerin auch als Radio-und Fernsehmoderatorin. Außer in ihrer Heimat war sie auch in Deutschland als Schlagersängerin sehr erfolgreich. Nach der ESC-Moderation 1976 studierte sie Jura und arbeitete dann als Richterin. In den 1990er Jahren hatte sie nebenbei noch einige Auftritte als Sängerin. Sie starb 2016 im Alter von 84 Jahren.
Deutschland musste die Zweitplatzierten der nationalen Endausscheidung, die „Les Humphries Singers“, ins Rennen schicken. Tony Marschall wurde kurz nach seinem Sieg disqualifiziert. Die in München lebende Sängerin Nizza Thobi behauptete, sie habe den Siegertitel “Der Star” in der Zeit vom 21.03 bis 09.05.1973 bei öffentlichen Auftritten vorgetragen, sogar mit Einverständnis des Autors Detlef Petersen. Das Lied war außerdem bei der GEMA gemeldet.
Finnland schickte wie auch 1967 Fredi ins Rennen. Anne Karin Strøm vertrat Norwegen zum dritten Mal mit dem Lied “Mata Hari”. Ihr Auftritt mit riesiger Sonnenbrille sollte zwar kultig sein, ihr aber kein Glück bringen.
Für die Schweiz ging das inzwischen auch in Deutschland und Österreich bekannte Trio Peter, Sue & Marc an den Start. Sandra Reemer - 1972 gemeinsam mit André für die Niederlande ins Rennen gegangen - vertrat den Gastgeber.
Der portugiesische Beitrag „Uma flor de verde pinho“ war mit Abstand das anspruchvollste Lied des Abends. Es handelte von einem Maler, dessen Gemälde seine Gefühle widerspiegelten und alle seine Gedanken darstellten. Das Lied wurde von José Niza und Miguel Algere geschrieben. Beide waren Abgeordnete der Sozialistischen Partei. Das Lied erreichte politische Bedeutung in Portugal in Bezug auf das Ende der Diktatur.
Jürgen Marcus sang Lieder, für die, die sich lieben ("Chansons pour ceux qui s´aiment") für Luxemburg, nachdem er in den zwei Jahren davor an der Vorentscheidung in Deutschland erfolglos teilgenommen hatte.
Die Österreicher fanden wieder Freude am ESC und schickten das bekannte Duo Waterloo & Robinson ins Rennen. Deren Lied "My Little World" gehörte zu den Anwärtern auf den Sieg, wie auch das Lied aus Monaco "Toi, la musique et moi". Der österreichische Beitrag kam nur auf Platz 5. Für Mary Cristy aus Monaco reichte es zum dritten Platz.
Die britische Band Brotherhood of Man mit „Save Your Kisses For Me“ ging als Erste ins Rennen und konnte das Feld schon von Beginn an räumen. Nach einem Kopf-an-Kopf- Rennen bis zur Hälfte der Wertungen mit dem französischen Beitrag “Un, deux, trois” setzten sich die Briten ab und holten den dritten Sieg für das Vereinigte Königreich. Der Siegertitel wurde ein großer internationaler Hit, es wurden ungefähr 6 Millionen Platten verkauft. Bis heute ist dieses Lied eines der erfolgreichsten Siegerlieder.
1.
Brotherhood of Man "Save Your Kisses | M. & T.: | |
2.
Peter, Sue & Marc "Djambo, Djambo" | M. & T.: | |
3.
Les Humphries Singers ”Sing Sang Song" | M.: Ralph Siegel | |
4.
"Emor shalom" | M.: Caspi Matti | |
5. Luxemburg
Jürgen Marcus "Chansons pour ceux | M.: Jack Withe | |
6.
Pierre Rapsaet "Judie et Cie" | M.: Pierre Rapsat | |
7.
Red Hurley "When" | M. & T.: | |
8.
Sandra Reemer "The Party's Over" | M. & T.: | |
9.
Anne-Karine Strøm "Mata Hari" | M.: Frode Thingnaes | |
10.
Mariza Koch & panaghia mou" | M.: Mariza Koch | |
11.
Fredi & Friends "Pump-pump" | M.: Matti Siitonen (Fredi) | |
12.
Braulio "Sobran las palabras" | M. & T.: Braulio | |
13.
Romina Power & di nuovo / We Live It All Again" | M.: Detto Mariano | |
14.
Waterloo & Robinson "My Little World" | M. & T.: | |
15.
Carlos do Carmo "Uma flor de verde pinho" | M.: Kim Kuusi | |
16.
Mary Christy "Toi, la musique et moi" | M.: Georges Costa | |
17.
Cathérine Ferry "Un, deux, trois" | M.: Jean Paul Carra, | |
18.
Ambasadori "Ne mogu skritisvoju bol" | M.: Slobodan Vujović |
(Fotos der Teilnehmertabellen: © ECG e. V. / M. Sonneck)
* Die 4 Punkte aus Jugoslawien wurden erst nach der Sendung übermittelt und blieben daher bei der Wertung unberücksichtigt.
Nationale VE "Ein Lied für Den Haag" | |
---|---|
Datum | 31. Januar, 1. und 18. Februar 1976 |
Ort | Frankfurt/M. |
Halle | HR TV-Studio 2 |
Moderation | Max Schautzer |
TV-Sender | Hessischer Rundfunk |
Aus 388 Einsendungen ermittelte eine Jury die zwölf Lieder für das nationale Finale. Am 31. Januar und am 1. Februar wurden die Lieder als Videoclips ausgestrahlt, und das Publikum wurde gebeten, per Postkarte den Sieger zu wählen. Am 18. Februar wurde das Ergebnis bekannt gegeben. Sieger wurde der 38-jährige Baden-Badener Tony Marshall. Unmittelbar nach seinem Sieg meldete sich die in München lebende israelische Sängerin Nizza Thobi zu Wort und behauptete, den Siegertitel "Der Star", komponiert von Detlef Petersen, schon vier Jahre zuvor öffentlich gesungen zu haben. Das Lied wurde nach dem Reglement der EBU disqualifiziert. Tony Marshall teilte mit, hierüber nichts gewusst zu haben, und weigerte sich, noch einmal an einer Vorentscheidung teilzunehmen. Nach Den Haag wurde die zweitplatzierte Gruppe Les Humphries Singers entsendet.
Sowohl "Der Star" als auch "Sing sang song" von den Les Humphries Singers werden zu Radiorennern. In Den Haag reichte es allerdings nur zum 15. Platz.
Da Lena Valaitis in der Zeit einen riesigen Erfolg mit den Titeln "Da kommt José, der Straßenmusikant" und "Ein schöner Tag" (Amazing Grace) hatte, verzichtete sie auf eine Veröffentlichung ihres Vorentscheidtitels "Du machst Karriere".
Finale | |||
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Startnr. | Interpret*in / Titel / Komp. / Text | Postkarten | Platz |
1. | Tina York "Das alte Haus" Frank Cornely | 17562 | 12. |
2. | Love Generation "Thomas Alva Edison" Günther - Eric Thöner / Erich Offierowski | 58846 | 5. |
3. | Lena Valaitis "Du machst Karriere" Hans - Georg Moslener / Wolfgang Mürmann | 47714 | 7. |
4. | Bruce Low "Der Jahrmarkt unserer Eitelkeit" Horst - Heinz Henning / Christine Neuhausen | 43352 | 9. |
5. | Ina Deter "Wenn du so bist wie dein Lachen" Ina Deter | 27903 | 10. |
6. | Nina & Mike "Komm, geh´mit mir" Karl Heinz Bardo | 61944 | 4. |
7. | Maggie Mae "Applaus für ein total verrücktes Haus" Werner Twardy / Dieter Liffers | 71882 | 3. |
8. | Les Humphries Singers "Sing Sang Song" Ralph Siegel / Kurt Hertha | 96705 | 2. |
9. | Ireen Sheer "Einmal Wasser, einmal Wein" Günther - Eric Thöner / Erich Offierowski | 45023 | 8. |
10. | Meeting Point "Es ist ein Mensch" Wilton Kullmann | 53568 | 6. |
11. | Tony Marshall "Der Star" Detlef Petersen | 118250 | 1. |
12. | Piera Martell "Ein neuer Tag" Jürgen Triebel / Horst Herbert Krause | 24525 | 11. |
Les Humphries Singers, das ist der Name des Chors, der von dem gebürtigen Engländer Les Humphries nach seinem Vorbild, den Edwin Hawkins Singers, im Jahr 1970 gegründet wurde. Jürgen Drews, David O´Brian und auch Linda G. Thompson waren einige Mitglieder des 13-köpfigen Chores, dessen Besetzung ständig wechselte. "We Are Going Down Jordan" (1971), "Mexico" (1972), "Kansas City" (1974), waren einige der Hits der im Jahr 1977 aufgelösten Formation. Les Humphries war mit der kroatischen Sängerin und Schauspielerin Dunja Rajter verheiratet. Er starb 2007 im Alter von 67 Jahren.
Jürgen Drews (geb. 2. April 1948 in Berlin) verließ unmittelbar nach dem ESC–Auftritt die Gruppe und startete seine Solokarriere mit Liedern wie "Ein Bett im Kornfeld" (1976), der deutschen Fassung des Bellamy-Brothers-Titels "Let your love flow" und "Barfuß durch den Sommer" (1977). In den 1980ern wurde es bisschen stiller um ihn, obwohl er weiter als Sänger, Schauspieler und Radio- und TV-Moderator arbeitete. 1994 gelang ihm ein Comeback mit einem Remake seines Titels "Ein Bett im Kornfeld" zusammen mit Stefan Raab. Bis heute ist Jürgen Drews, u.a. als "König von Mallorca" äußerst erfolgreich.
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20. Eurovision Song Contest - 22. März 1975 | |
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Halle | St. Eriks Mässan Alvsjö |
Moderation | Karin Falck |
Pausen-Act | The World Of John Bauer |
Wertung | 11 Juror*innen pro Land bewerten jedes Lied, die ersten zehn Titel bekommen die Punkte 12-10-8-7...3-2-1 |
Teilnehmer | 19 Länder |
Siegerland: Niederlande | |
Interpreten: Teach-In | |
Titel: "Ding-A-Dong" | |
Musik: Dick Bakker Text: Wil Luikinga & Eddie Owens |
Finale | |||
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Platz Land | Punkte | Startnr. | |
1. | Niederlande Teach-In "Ding-A-Dong" | 152 | 1 |
2. | Ver. Königreich The Shadows "Let Me Be The One" | 138 | 9 |
3. | Italien Wess & Dori Ghezzi "Era" | 115 | 19 |
4. | Frankreich Nicole Rieu "Et bonjour à toi l'artiste" | 91 | 3 |
5. | Luxemburg Géraldine "Toi" | 84 | 5 |
6. | Schweiz Simone Drexel "Mikado" | 77 | 7 |
7. | Finnland Pihasoittajat "Old Man Fiddle" | 74 | 15 |
8. | Schweden Lars Berghagen "Jennie, Jennie" | 72 | 18 |
9. | Irland The Swarbriggs "That's What Friends Are For" | 68 | 2 |
10. | Spanien Sergio & Estibaliz "Tu volveras" | 53 | 17 |
11. | Israel Shlomo Artzi "At ve'ani" | 40 | 12 |
12. | Malta Renato "Singing This Song" | 32 | 10 |
13. | Jugoslawien Ashes & Blood "Dan ljubezni" | 22 | 8 |
Monaco Sophie "Une chanson c'est une lettre" | 22 | 14 | |
15. | Belgien Ann Christy "Gelukkig zijn / Could It Be Happiness" | 17 | 11 |
16. | Portugal Duarte Mendes "Madrugada" | 16 | 16 |
17. | Deutschland Joy Fleming "Ein Lied kann eine Brücke sein" | 15 | 4 |
18. | Norwegen Ellen Nikolaysen "Touch My Life With Summer" | 11 | 6 |
19. | Türkei Semiha Yanki "Seninle bir dakika " | 3 | 13 |
Der 20. Eurovision Song Contest fand in der St. Eriks Mässan, Alvsjö, statt. Mit 19 Teilnehmern wurde ein neuer Rekord erreicht.Griechenland blieb dem Wettbewerb fern, weil die Türkei erstmals teilnahm. Österreich sagte nochmals ab. Island, Marokko, Jordanien, Hongkong, Südkorea und Japan strahlten zum ersten Mal die Sendung zeitversetzt aus.
Die Ära der „12 Points“ begann 1975. Nach den massiven Protesten vieler Länder im Vorjahr, als man 48 Stunden vor dem Finale zum Wertungssystem der Anfangsjahre zurückgekehrt war, sah sich die EBU gezwungen, ein neues Wertungssystem einzuführen. In jedem Land saßen nun 11 Juroren zusammen, verteilt auf drei Altersgruppen und nach Geschlecht. Sie konnten für die einzelne Beiträge 1 bis 5 Punkte vergeben. Die Punkte der Juroren wurden dann zusammengerechnet und es entstand eine Rangfolge. Die ersten 10 Titel dieser Rangfolge erhielten dann auch die Punkte 1 bis 8 - 10 u. 12. Dieses Wertungssystem wird in den Grundzügen noch bis heute verwendet.
In der St.Eriks-Messehalle in Stockholm führte Karin Falck durch die Sendung. Sie machte das zwar durchaus sympathisch, aber auch öfter sehr unbeholfen, unvergessen u.a. ihr Spruch: ""How much is 7 in French?".
Karin Falck moderierte seit Mitte der 1950er Jahr Jugend- und Musiksendungen, später auch das Nachmittagsprogramm beim Sender SVT. Später betätigte sich als Regisseurin und Produzentin diverser schwedischer Fernsehserien. 2007 wurde sie mit dem Fernsehpreis "Kristallen" für ihr Lebenswerk ausgezeichnet.
Vor den einzelnen Auftritten waren die Interpret*innen aufgefordert, ein Selbstporträt zu malen.
Stockholm war in diesem Jahr nicht nur Schauplatz des größten musikalischen Events, sondern auch der Tatort für Künstler aus 14 Nationen - darunter auch Chile, welches in 21 schwedischen Städten ein Alternativfestival "echter" Musik mit Folklore, Rock, gesellschaftskritischen Songs usw. veranstaltete. An dem Tag der Endscheidung des ESC protestierten junge Leute auf den Straßen Stockholms gegen die "Musikimperialisten".
Außer der britischen Band The Shadows - Begleitband von Cliff Richard 1973 - und Ellen Nikolaysen aus Norwegen (Bendik Singers) konnte man als bekannte Interpretin nach 1967 für Luxemburg die Sängerin Géraldine wieder begrüßen. Sie erhielt zum ersten Mal in der ESC-Geschichte die mittlerweile legendären "12 Points" für ihr von Phil Coulter und Bill Martin ("Puppet On A String") geschriebenes "Toi".
Lediglich drei Punkte konnte die Türkei bei ihrem Debüt einheimsen, Semiha Yanki wurde Letzte.
Überraschend stark die Finnen: Die Gruppe Pihasoittajat trug eine Countrynummer über einen alten Geiger vor. Eine Seltenheit beim ESC, die mit dem siebten Platz belohnt wurde. Sophie aus Monaco meinte, dass ein Lied einem Brief ähnele. Diese Botschaft hat aber die europäischen Jurys nicht erreichen können: nur Platz 13. gemeinsam mit Ashes & Blood aus Jugoslawien bzw. aus Slowenien mit dem Song "Dan ljubezni" (Tag der Liebe). Die Mitglieder der Gruppe gehörten eigentlich zu einem mehrköpfigen erfolgreichen jugoslawischen Chor mit dem Namen Pepel in Kri, der wegen des EBU-Reglements auf sechs Personen reduziert wurde.
Die 18-jährige Simone Drexel aus St. Gallen in der Schweiz philosophierte über das japanische Spiel "Mikado" und die Umsetzung dessen Regeln im wirklichen Leben. Der Text allein war einen respektablen sechsten Platz wert.
Nicole Rieu aus Frankreich lobte in ihrer hymnischen Ballade "Et bonjour à toi l´artiste" die Welt der Künstler jeglicher Art, die durch ihre Werke das Leben einfach schöner machen. Die Italiener setzten auf die Sieger von Canzonissima 1975, Wess & Dori Ghezzi, die für den farblichen Kontrast des Abends sorgten (schwarz & weiß). Sie landeten auf dem dritten Rang.
Duarte Mendes aus Portugal ging mit Startnummer 16 an den Start. Dort sollte er auch bleiben. Mit 16 erhaltenen Punkten blieb er auf Platz 16 hängen. (3x16, ein einzigartiger Zufall). Er hatte sein Lied "Madrugaga" (Morgendämmerung) der friedlichen Nelkenrevolution 1974 gewidmet.
Die deutsche Teilnehmerin Joy Fleming konnte leider vom neuen Wertungsmodus nicht profitieren: Sie landete mit dem modernsten Song des Abends “Ein Lied kann eine Brücke sein” ganz abgeschlagen auf dem 17. Rang. Dies war das schlechteste Ergebnis, das je ein deutscher Beitrag erzielt hatte. Der Auftritt stand unter keinem guten Stern. Dirigent und Komponist des Liedes Rainer Pietsch stampfte sich lautstark durch das Intro, der Ton war schlecht, und das Joy Fleming aufgezwungene unvorteilhafte Kleid tat das Übrige.
Die holländische Gruppe Teach-In, angeführt von der österreichischen Sängerin Getty Kaspers, befand sich ganz auf den Spuren des Vorjahressiegers und holte den vierten und bis heute letzten Sieg für die Niederlande. Teach-In war aber bei weitem nicht so erfolgreich wie ABBA.
1.
Teach-In "Ding-A-Dong" | M.: Dick Backer | |
2.
The Swarbriggs "That's What Friends | M. & T.: | |
3.
Nicole Rieu ”Et bonjour à toi | M.: Jeff Barnel | |
4.
"Ein Lied kann eine | M.: Rainer Pietsch | |
5. Luxemburg
Géraldine "Toi" | M.: Bill Martin, | |
6.
Ellen Nikolaysen "Touch My LifeWith Summer" | M.: Svein Hundsnes | |
7.
Simone Drexel "Mikado" | M & T.: | |
8.
Ashes & Blood "Dan ljubezni" | M.: Tadej Hrusovar | |
9.
The Shadows "Let Me Be The One" | M.: Paul Curtis | |
10.
Renato "Singing This Song" | x | M.: Sammy Galea |
11.
Ann Christy "Gelukkig zijn /Could It Be Happiness" | M. & T.: | |
12.
Shlomo Artzi "At ve*ani" | M.: Shlomo Artzi | |
13.
Semiha Yanki "Seninle bir dakika" | M.: Kemal Ebcioglu | |
14.
Sophie "Une chansonc'est une lettre" | M.: André Popp | |
15.
Pihasojttajat "Old Man FIddle" | M.: Kim Kuusi | |
16.
Duarte Mendes "Madrugada" | M. & T.: | |
17.
Sergio & Estibaliz "Tu volveras" | M. & T.: | |
18.
Lars Berghagen "Jennie, Jennie" | M. & T.: | |
17.
Wess & Dori Ghezzi "Era" | M.: Shel Shapiro |
(Fotos der Teilnehmertabellen: © ECG e. V. / M. Sonneck)
Interne Auswahl | |
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Songpräsentation | 11. März 1974 |
TV-Sender | Hessischer Rundfunk |
In diesem Jahr wurde unter Ausschluss der Öffentlichkeit über den deutschen Beitrag entschieden. Cindy & Bert, Anne Karin & Jürgen Marcus wurden vom Hessischen Rundfunk als einzige Interpreten nominiert. Komponisten und Texter wurden gebeten, für die drei Teilnehmer je zwei Lieder ihrer Wahl zu schreiben. Zwei zusätzliche Songs pro Sänger wurden von Autoren eingereicht, die die Unterhaltungschefs der ARD bestimmten. Nach der ersten Anhörung am 23. Januar 1974 lehnte eine Jury alle zwölf Titel ab mit der Begründung, es gebe keinen eindeutigen Favoriten, weil die Auswahl nicht ausreichend sei. Alle Autoren wurden nochmals aufgefordert, bis zum 20. Februar einen weiteren Song einzusenden. Aus 24 Liedern entschied sich die Jury dann für Cindy & Bert mit dem Song "Die Sommermelodie". In Rahmen der Sendung "Die Montagsmaler" stellte das singende Ehepaar am 11.3.1974 ihren Grand-Prix-Titel dem Publikum vor.
Die drei favorisierten Titel waren:
Cindy & Bert: "Die Sommermelodie"
Musik: Werner Scharfenberger, Text: Kurt Feltz
Anne Karin: "Damals im Frühling"
Musik: Rudi Bauer, Text: Gerd Thumser
Jürgen Markus: "Grand Prix d´amour"
Musik: Jack White, Text: Fred Jay
Cindy & Bert Cindy Berger, geborene Jutta Gusenburger, geb. am 26. Januar 1948 in Zweibrücken, und Norbert Berger, geb. am 12. September 1945 in Völklingen, gestorben am 14. Juli 2012 in Düsseldorf, haben ihre gemeinsame Karriere im Jahr 1969 begonnen. Nebenbei arbeitete Cindy als Versicherungskauffrau, ihr Ehemann als Industriekaufmann. 1972 konnten sie mit dem Song "Geh die Straße" ihren ersten Chart–Erfolg buchen. Das inzwischen geschiedene Ehepaar hatte zwischen 1972 und 1979 mehrere Hits und hat auch zahlreiche Auszeichnungen bekommen, (u.a. 1970, 1972 und 1973 Goldene Europa, 1973 Bronzener Löwe). Norbert Berger besaß seit den 1980er Jahren ein eigenes Tonstudio und arbeitete als Produzent, Komponist und Texter. Cindy Berger startete Mitte der 1980er Jahre eine Solokarriere. 1988 ("Und leben will ich auch") und 1991 ("Nie allein") nahm sie an der Vorentscheidung zum ESC teil. Seit Anfang der 1990er Jahre war sie auch als Rundfunkmoderatorin tätig, Ihre Erfolge: "Geh die Straße" (1972), "Immer wieder sonntags" (1973), "Spaniens Gitarren" (1974), "Aber am Abend, da spielt der Zigeuner" (1974), u.v.a. Beim ESC in Brighton belegten die beiden einen enttäuschenden letzten Platz. |
Nationale VE "Ein Lied für Stockholm" | |
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Datum | 3. Februar 1975 |
Ort | Frankfurt/M. |
Halle | HR TV-Studio 2 |
Moderation | Karin Tietze-Ludwig |
TV-Sender | Hessischer Rundfunk |
Der Fernsehprogrammdirektor des Hessischen Rundfunks, Hans–Otto Grünefeldt, beauftragte die deutschen Plattenfirmen, geeignete Lieder wie auch Interpret*innen für die deutsche Vorentscheidung einzureichen. Intern schrieben zwei Autoren pro Firma für den nominierten Sänger*in ein Lied. Dieses System zeigte Erfolg. Viele der Künstler*innen konnten mit ihrem Vorentscheidungstitel Chart-Erfolge feiern.
Jürgen Marcus, Marianne Rosenberg, Mary Roos und Joy Fleming platzierten sich auf den vordersten Rängen der Verkaufsliste. Aber auch die restlichen Songs waren oft im Radio zu hören. Séverine, die ESC–Gewinnerin von 1971, war in diesem Jahr die prominenteste Künstlerin.
Der Siegertitel wurde in von einer 36-Personen-Jury ermittelt. Jede der neun ARD-Anstalten stellte vier Juror*innen - den Unterhaltungschef oder dessen Stellvertreter, einen Fachjournalisten, einen Musiker und einen musikinteressierten Laien - die für jedes Lied einen bis fünf Punkte vergeben konnten.
Das Ergebnis wurde eine Stunde nach der Präsentation der Beiträge bekannt gegeben.
Joy Fleming wurde in Stockholm überraschend nur Siebzehnte. Ihr TItel wurde in ESC-Fankreisen und darüber hinaus zum Evergreen. Den größten Erfolg allerdings hatte bis heute die Zehntplatzierte Marianne Rosenberg mit "Er gehört zu mir".
Finale | |||
---|---|---|---|
Startnr. | Interpret*in / Titel / Komp. / Text | Punkte | Platz |
1. | Marianne Rosenberg "Er gehört zu mir" Joachim Heider / Christian Heilburg | 86 | 10. |
2. | Peggy March "Alles geht vorüber" Ralph Siegel / Kurt Hertha | 128 | 2. |
3. | Peter Horton "Am Fuß der Leiter" Günther Ress / Miriam Frances | 79 | 11. |
4. | Die Jokers "San Francisco Symphony" Peter Martin / Werner Schüler | 57 | 12. |
5. | Séverine "Dreh' dich im Kreisel der Zeit" Peter Orloff / Elisabeth Bertram | 94 | 7. |
6. | Joy Fleming "Ein Lied kann eine Brücke sein" Rainer Pietsch / Michael Holm | 134 | 1. |
7. | Maggie Mae "Die total verrückte Zeit" Henry Mayer / Georg Buschor | 94 | 7. |
8. | Werner W. Becker "Heut' bin ich arm, heut' bin ich reich" Klaus Munro / Werner W. Becker | 54 | 13. |
9. | Mary Roos "Eine Liebe ist wie ein Lied" Hans Blum / Ingetraut Blum | 115 | 3. |
10. | Ricchi Hohlt "Du" Chris Juwens/ Joachim Relin | 38 | 14. |
11. | Ricky Gordon "Sonja, ich rufe dich" Rudi Edelmann / Angie Richter | 37 | 15. |
12. | Jürgen Marcus "Ein Lied zieht hinaus in die Welt" Jack White/ Fred Jay | 90 | 9. |
13. | Love Generation "Hör' wieder Radio" Peter Schirmann / Gisela Kieler | 115 | 3. |
14. | Katja Ebstein "Ich liebe dich" Christian Bruhn / Michael Kunze | 110 | 5. |
15. | Shuki & Aviva "Du und ich und zwei Träume" Rainer Maria Erhardt / Jean Frankfurter | 106 | 6. |
Joy Fleming Die in Mannheim aufgewachsene deutsche Blues-, Rock,- und Schlagersängerin Erna Strube, alias Joy Fleming, erblickte das Licht der Welt am 15. November 1944 in Rockenhausen / Pfalz. Zusammen mit Ricky King gründete sie die Mannheimer Band Joy & The Hit Kids. Bis in die siebziger Jahre war sie die einzige deutschsprachige Soulkünstlerin. 1971 begann sie ihre Solokarriere, 1972 dann schaffte sie mit "Neckarbrücken–Blues" den endgültigen Durchbruch. Zahlreiche Auszeichnungen folgten. Sie galt zeitlebens als eine der besten deutschen Bluessängerinnen, und sie ist auch die Einzige, die in diesem Musikbereich einen Vertrag in den USA bekam. Anfang der 1980er Jahre zog sie sich wegen mangelnden Erfolgs zurück. 1986 sang sie zusammen mit Marc Berry bei der deutschen Vorentscheidung "Miteinander". Sie wurde nur Vierte. 2001 belegte sie bei der Vorentscheidung gemeinsam mit Brigitte Oehlke und Lesley Bogaert und "Power Of Trust" den zweiten Platz. 1991 eröffnete sie mit ihrem Ehemann Bernd Liebenow ein Tonstudio. Andere Hits von ihr: "Halbblut" (1974), "Ich sing fürs Finanzamt" (1977), "Er ist ein Ehemann" (1979). Joy Fleming verstarb 2017 im Alter von 72 Jahren.
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19. Eurovision Song Contest - 6. April 1974 | |
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Halle | The Dome |
Moderation | Katie Boyle |
Pausen-Act | The Wombles |
Wertung | 10 Juror*innen pro Land / Jede Jurymitglied wertet für seinen Favoriten |
Teilnehmer | 17 Länder |
Siegerland: Schweden | |
Interpreten: ABBA | |
Titel: "Waterloo" | |
Musik: Benny Andersson & Bjoern UlvaeusText: Stikkan Andersson |
Finale | |||
---|---|---|---|
Platz Land | Punkte | Startnr. | |
1. | Schweden ABBA "Waterloo" | 24 | 8 |
2. | Italien Gigliola Cinquetti "Si" | 18 | 17 |
3. | Niederlande Mouth and MacNeal "I See a Star" | 15 | 12 |
4. | Luxemburg Ireen Sheer "Bye, Bye, I Love You" | 14 | 9 |
Monaco Romuald "Celui qui reste et celui qui s'en va" | 14 | 10 | |
Ver. Königreich Olivia Newton-John "Long Live Love" | 14 | 2 | |
7. | Israel The Poogy Group "Natati la khaiai" | 11 | 6 |
Irland Tina "Cross Your Heart" | 11 | 13 | |
9. | Belgien Jacques Hustin "Fleur de liberté" | 10 | 11 |
Spanien Peret "Canta y se felz" | 10 | 3 | |
11. | Griechenland Marinella "Krassi, thalassa ke t'agori mou" | 7 | 5 |
12. | Jugoslawien The Korni Group "Generacija '42" | 6 | 7 |
13. | Finnland Carita "Keep Me Warm" | 4 | 1 |
14. | Norwegen Anne-Karine Strøm "The First Day of Love" | 3 | 4 |
Deutschland Cindy & Bert "Die Sommermelodie" | 3 | 14 | |
Schweiz Piera Martell "Mein Ruf nach dir" | 3 | 15 | |
Portugal Paulo de Carvalho "E depois do adeus" | 3 | 16 |
Luxemburg konnte aus Kostengründen den ESC nicht zum zweiten Mal hintereinander ausrichten. Deswegen fand das Spektakel zum fünften Mal in Großbritannien statt - obwohl die Briten bis zu diesem Zeitpunkt nur einmal gewonnen hatten.
Im "Dome" in Brighton führte zum vierten Mal seit 1960 Katie Boyle durch die Sendung. Das hat keine andere Moderatorin geschafft.
Das Wertungssystem der letzten drei Jahren konnte sich leider wegen Uneinigkeit unter den Juroren nicht bewähren. 48 Stunden vor der Veranstaltung griff die EBU auf das Wertungssystem der 1950er und 1960er Jahre zurück. Außer den Briten und den Italienern erhoben alle anderen Teilnehmer Einspruch gegen diese Entscheidung, und Deutschland drohte sogar mit einer Absage für das nächste Jahr, sollte bis dahin nichts in Richtung Wertung unternommen werden.
Das Startfeld der 18 Teilnehmerländer wurde kurzfristig auf nur 17 reduziert. Der französische Staatspräsident George Pompidou war gestorben, und die Regierung in Paris hatte den 6. April zum Staatstrauertag erklärt. Frankreich musste seinen Beitrag - Startnummer 14 - “La vie à 25 ans”, gesungen von Dani, zurückziehen.
Griechenland nahm zum ersten Mal teil. Sieben Jahre Diktatur waren gerade überstanden, und man wollte sich endlich als freies Land in Europa zeigen. Der ESC war eine gute Gelegenheit. Nana Mouskouri lehnte eine weitere Teilnahme ab, und ein Versuch des griechischen Fernsehens, Mikis Theodorakis zu engagieren, scheiterte auch.
Portugal litt aber noch immer unter dem Diktator Marcello Caetano. Der junge Sänger Paulo de Carvalho sollte mit seinem Titel “E Depois Do Adeus” Geschichte schreiben, obwohl er nur auf dem 14. Platz landete. Denn sein Titel war das Startzeichen der Nelkenrevolution, der friedlichen Bewegung der Streitkräfte (MFA) am 24. April 1974. Als das Lied an diesem Abend um 23 Uhr im Radio gespielt wurde, begann der Marsch nach Lissabon, um den Staat von seinem Diktator zu erlösen.
Auch die Italiener haben ihrem Beitrag “Si” eine politische Bedeutung gegeben, deswegen wurde der ESC nicht live übertragen, sondern erst am 12. Mai. Der Grund dieser Zeitverzögerung war ein Referendum über die Reform des Ehescheidungsrecht, die am Montag nach dem ESC stattfinden sollte. Die konservativen Kreise befürchteten eine Manipulation der Bevölkerung in Richtung “PRO” gesetzliche Ehescheidung, wenn Gigliola Cinquetti - Gewinnerin des Jahres 1964 und zum zweiten Mal für Italien am Start – so oft das Wort “Si“="Ja" verkündete.
Romuald war zum dritten Mal dabei, diesmal wieder für Monaco. Anne Karine Strøm aus Norwegen (Mitglied der Gruppe Bendik Singers - Norwegen 1973), trat als Solistin auf.
Neben Gigliola Cinquetti waren aber auch andere Stars an diesem Abend zu sehen und zu hören. Dass Ireen Sheer dringend ihre französische Aussprache trainieren sollte, bemerkte man während ihres luxemburgischen Titels „Bye, Bye I Love You“, dem ersten Beitrag von Ralph Siegel in der ESC-Geschichte. Mouth & MacNeal zauberten für die Niederlande eine witzige Show auf die Bühne, sodass sie zum Schluss der Veranstaltung nicht nur einen Stern sahen ("I See A Star"), sondern auch genügend Punkte für einen dritten Rang. Die gebürtige Australierin Olivia Newton-John ging für das Gastgeberland ins Rennen, sie kam aber über den vierten Platz nicht hinaus.
Wesentlich schlimmer sah es für die beiden deutschsprachigen Lieder des Abends aus. Sowohl Piera Martell aus der Schweiz als auch das Gesangsduo und Ehepaar Cindy & Bert aus Deutschland landeten auf dem vierzehnten und letzten Platz - in der Gesellschaft von Anne Karine Strøm aus Norwegen und dem portugiesischen Künstler. Die guten Zeiten für den deutschen Schlager waren endgültig vorbei.
Alle diese großen Namen boten eine gute Show, sie mussten sich aber zum Schluss durch die bis dato im restlichen Europa unbekannte schwedische Gruppe ABBA geschlagen geben. Für Agnetha, Benny, Björn & Anna-Frida hatte nun die große Stunde geschlagen. Die vier Schweden waren jung, frisch, dynamisch, revolutionär und poppig. Ihr Sieg wurde in ihrem Land dementsprechend gefeiert, niemand hätte damals geahnt, welcher Erfolg dieser Gruppe noch bevorstand. Denn 500 Millionen Zuschauer wurden unbewusst Zeuge der Geburt einer Legende: der Gruppe ABBA. Die Gruppe hatte es bereits 1973 versucht, war aber in der Vorentscheidung mit dem Titel "Ring Ring" nur auf Platz drei gelandet. "Waterloo" war nicht die erste Wahl für 1974, ABBA bevorzugten eigentlich den Song "Hasta Mañana" als geeigneter für den Contest. Aber bei diesem Titel gab es nur eine Frauenstimme, daher entschieden sie sich letztlich doch für "Waterloo".
1.
Carita "Keep Me Warm" | M.: Eero Koivistoinen | |
2.
Olivia Newton-John "Long Live Love" | M. & T.: | |
3.
Peret ”Canta y se feliz" | M.& T.: | |
4.
"The First Day of Love" | M.: Frode Thingnaes | |
5. Griechenland
Marinella "Krassi, thalassa ke | M.: George Katsaros | |
6.
The Poogy Group "Natati la khaiai" | M.: Bernard Liamis | |
7.
The Korni Group "Generacija '42" | M. & T.: | |
8.
ABBA "Waterloo" | M.: Benny Andersson, | |
9.
Ireen Sheer "Bye, Bye, I Love You" | M.: Ralph Siegel | |
10.
Romuald "Celui qui reste etcelui qui s'en va" | M.: Jean-Pierre Bourtayre | |
11.
Jacques Hustin "Fleur de liberté" | M.: Jacques Hustin | |
12.
Mouth & MacNeal "I See a Star" | M. & T.: | |
13.
Tina "Cross Your Heart" | M. & T.: | |
14.
Cindy & Bert "Die Sommermelodie" | M.: Werner Scharfenberger | |
15.
Piera Martell "Mein Ruf nach dir" | M. & T.: | |
16.
Paulo de Carvalho "E depois do adeus" | M.: José Calvario | |
17.
Gigliola Cinquetti "Si" | M.: Mario Panzeri, |
(Fotos der Teilnehmertabellen: © ECG e. V. / M. Sonneck)
18. Eurovision Song Contest - 7. April 1973 | |
---|---|
Halle | Nouveau Théâtre |
Moderation | Helga Guitton |
Pausen-Act | Clown Charlie Rivel |
Wertung | 2 Juro*innen pro Land vor Ort - Jedes Jurymitglied bewertet jedes Lied mit bis zu fünf Punkten |
Teilnehmer | 17 Länder |
Siegerland: Luxemburg | |
Interpretin: Anne-Marie David | |
Titel: "Tu te reconnaîtras" | |
Musik: Claude MorganText: Vline Buggy |
h4 style="text-align: center;">PLATZIERUNGEN UND PUNKTE
Finale | |||
---|---|---|---|
Platz Land | Punkte | Startnr. | |
1. | Luxemburg Anne-Marie David "Tu te reconnaîtras" | 128 | 17 |
2. | Spanien Mocedades "Eres tu" | 125 | 15 |
3. | Ver. Königreich Cliff Richard "Power To All Our Friends" | 123 | 15 |
4. | Israel Ilanit "Ey-Sham" | 97 | 17 |
5. | Schweden The Nova "You Are Summer" | 94 | 12 |
6. | Finnland Marion Rung "Tom, Tom, Tom" | 93 | 1 |
7. | Norwegen Bendik Singers "It's Just a Game" | 89 | 5 |
8. | Deutschland Gitte "Junger Tag" | 85 | 4 |
Monaco Marie "Un train qui part" | 85 | 6 | |
10. | Irland Maxi "Do I Dream?" | 80 | 14 |
11. | Schweiz Patrick Juvet "Je vais me marier, Marie" | 79 | 8 |
12. | Italien Massimo Ranieri "Chi sara' con te" | 74 | 10 |
13. | Schweden Family Four "Haerliga sommardag" | 75 | 14 |
14. | Niederlande Ben Cramer "De oude muszikant" | 69 | 13 |
15. | Jugoslawien Zdravko Čolić "Gori vatra" | 65 | 9 |
Frankreich Martine Clémenceau "Sans toi" | 65 | 16 | |
17. | Belgien Nicole & Hugo "Baby Baby" | 58 | 2 |
Erneut fand der ESC in Luxemburg statt, dieses Mal im Neuen Stadttheater.
Ab diesem Jahr galt die Regel, dass die Länder die Sprache, in der gesungen wurde, frei wählen durften. Dies galt bis 1976 und dann wieder ab 1999.
Die Moderation übernahm Helga Guitton. Sie war seit 1964 bis 1994 Radiomoderatorin bei den "Vier fröhlichen Wellen von Radio Luxemburg" und gehörte neben Frank Elstner und Jochen Pützenbacher zu den bekanntesten Radiomoderatoren.
Obwohl Malta und Österreich dem Song Contest in diesem Jahr fern blieben, konnte man ein neues Mitglied in der großen europäischen musikalischen Szene begrüßen. Israel nahm seinen ersten Anlauf beim ESC in Luxemburg. Leider konnte dieser Neuzugang nicht entsprechend gefeiert werden. Denn die Erinnerung an das Attentat auf die israelische Mannschaft während der Olympischen Spiele 1972 in München am Morgen des 5. September war noch sehr frisch. Um einem möglichen zweiten Attentat des "Schwarzen September" aus dem Weg zu gehen, wurde den Organisatoren des ESC 1973 eine enorme Zahl an Sicherheitskräften zur Verfügung gestellt. Die israelische Sängerin Ilanit wurde während der Proben perfekt abgeschirmt, denn es gab eine Bombendrohung.
Marion Rung aus Finnland nahm nach 1962 nochmals teil und ersang mit “Tom, Tom, Tom” die beste Platzierung des Landes bis dato: Platz 6.
Die Belgier Nicole & Hugo konnten endlich ihr Land vertreten, nachdem das durchaus poppige Duo 1971 auf seine Teilnahme verzichten musste, bedingt durch die Krankheit von Nicole. Auch der bekannte niederländische Sänger Ben Cramer und sein alter Musikant ("De oude Muzikant"), der durch die Straßen von Paris tingelt, konnten keine Lorbeeren ernten.
Gitte sollte den Erfolg der deutschen Teilnehmer in den letzten Jahren fortsetzen. Ihr "Junger Tag" klang jedoch nicht so überzeugend. Sie landete auf dem achten Platz, gemeinsam mit Marie aus Monaco.
Für Massimo Ranieri aus Italien verlief seine zweite Teilnahme nicht so erfolgreich wie zwei Jahre zuvor. Er landete nur auf dem 13. Rang. Für das schwedische Männerduo The Nova war allein schon der Sieg bei der nationalen Vorentscheidung ein großer Erfolg. Sie siegten gegen die Gruppe ABBA mit dem Titel “Ring, Ring”.
Für das Vereinigte Königreich bat Cliff Richard um Kraft für unsere Freunde ("Power to all our friends"). Wie 1968 sollte es diesmal wieder nicht für den Sieg reichen: Platz drei für den Star des Abend hinter Anne-Marie David aus Luxemburg und der spanischen Gruppe Mocedades mit “Eres Tu”. Es gab zwar Plagiatsvorwürfe, der Titel sei eine Kopie des jugoslawischen Beitrags 1966, "Brez besed" von Berta Ambroz, aber dies blieben folgenlos, und "Eres tu" wurde ein großer internationaler Hit, der größeren kommerziellen Erfolg hatte als der Siegertitel von Anne-Marie David. Sie versuchte es 1979 noch einmal und wurde Dritte.
1.
Marion Rung "Tom, Tom, Tom" | M. & T.: | |
2.
Nicole & Hugo "Baby, Baby" | M.: Ignace Baert | |
3.
Fernando Tordo ”Tourada" | M.: Fernando Tordo | |
4.
"Junger Tag" | M.: Günther-Eric Thöner | |
5. Norwegen
Bendik Singers "It's Just A Game" | | M. & T.: |
6.
Marie "Un train qui part" | M.: Bernard Liamis | |
7.
Mocedades "Eres tu" | M. & T.: | |
8.
Patrick Juvet "Je vais me marier, Marie" | M.: Patrick Juvet | |
9.
Zdravko Čolić "Gori vatra" | M.: Kemal Monteno | |
10.
Massimo Ranieri "Chi sara'con te" | M.: Frederico Polito, | |
11.
Anne-Marie David "Tu te reconnaîtras" | M.: Claude Morgan | |
12.
The Nova | M.: Monica & Axel | |
13.
Ben Cramer "De oude muzikant" | M. & T.: | |
14.
Maxi "Do I Dream?" | M. & T.: | |
15.
Cliff Richard "Power To All Our Friends" | M.& T.: | |
16.
Martine Clémenceau "Sans toi" | M.: Paul Koulak | |
17.
Ilanit "Ey-Sham" | M. & T.: |
(Fotos der Teilnehmertabellen: © ECG e. V. / M. Sonneck)
Nationale VE "Ein Lied für Luxemburg" | |
---|---|
Datum | 21. Februar 1973 |
Ort | Frankfurt/M. |
Halle | HR TV-Studio 2 |
Moderation | Edith Grobleben |
Pausen-Act | Tanzpaar Trautz und Zauberer Marvelli |
TV-Sender | Hessischer Rundfunk |
Der Hessische Rundfunk war bemüht, die guten Ergebnisse der letzten Jahre international fortzusetzen. Allein die Namen der Interpret*innen, die je zwei Lieder im Finale sangen, sollten eine Garantie dafür sein. Die sechs teilnehmenden Künstler*innen und die Chefs der ARD-Unterhaltungsabteilungen schlugen zwölf Komponisten vor, die verpflichtet waren, einen Texter zu suchen. Jedes Team konnte nur mit einem einzigen Titel ins Rennen gehen.
Das Auswahlverfahren im Finale blieb auch unverändert. Zehn Juror*innen, fünf "musikinteressierte Laien" unter 25 Jahren und fünf "Experten", konnten nach allen musikalischen Vorträgen für jedes Lied einen bis fünf Punkte vergeben. Gitte mit "Junger Tag" und Tonia mit "Sebastian" waren punktgleich Favoriten der Experten. Die Laiengruppe votierte am höchsten für "Hallo, wie geht es Robert", auch von Gitte. Die belgische Sängerin Tonia war zu diesem Zeitpunkt die erfolgreichste Sängerin des Landes beim ESC, denn 1966 konnte sie in Luxemburg einen hervorragenden vierten Platz belegen, ein Ergebnis, das bis 1978 standhielt.
Finale | |||
---|---|---|---|
Startnr. | Interpret*in / Titel / Komp. / Text | Punkte | Platz |
1. | Michael Holm "Das Beste an dir" Michael Holm | 25 | 9. |
2. | Tonia "Mir gefällt diese Welt" Ralf Arnie / Fred Weyrich | 30 | 7. |
3. | Inga & Wolf "Manchmal" Wolfgang Preuß (Wolf) | 20 | 9. |
4. | Roberto Blanco "Ich bin ein glücklicher Mann" Christian Bruhn / Günter Loose | 34 | 4. |
5. | Gitte "Junger Tag" Günter-Eric Thöner / Stephan Lego | 40 | 1. |
6. | Cindy & Bert "Wohin soll ich gehen?" Klaus Munro | 26 | 8. |
7. | Michael Holm "Glaub' daran" Wolfgang Rödelberger / Walter Buschor | 19 | 12. |
8. | Tonia "Sebastian" Heinz Kiessling / Carl J. Schäuble | 39 | 2. |
9. | Inga & Wolf "Schreib' ein Lied" Wolfgang "Schobert" Schulz | 36 | 3. |
10. | Roberto Blanco "Au revoir, auf Wiedersehen" Karl Götz / Kurt Hertha | 24 | 11. |
11. | Gitte "Hallo, wie geht es Robert?" Georg Moslener / Walter Maidorn | 33 | 5. |
12. | Cindy & Bert "Zwei Menschen und ein Weg" Günther Engelhardt / Carl J. Schäuble | 25 | 9. |
Das waren die Juror*innen:
Arturo Caps, Unterhaltungschef TVE Spanien
Max Ernst, Unterhaltungschef SRG Schweiz
Horst Wernstedt, Redakteur NDR
Christian Striegler, Redakteur WDR
Hans HIrschmann, Unterhaltungschef SWF
Gabriele Rogall, Schallplattenverkäuferin
Dieter Heil, Bankkaufmann
Claudia Dettmer, Schülerin
Gerhard Schneidenbach, Schallplattenverkäufer
Alice Cymermann, Medizinstudentin
Gitte Gitte Haenning wurde am 29. Juni 1946 in Kopenhagen geboren. Bereits 1954 nahm sie mit ihrem Vater ihre erste Platte auf, und ein Jahr später hatte sie ihren ersten Fernsehauftritt.
1973 vertrat sie Deutschland beim Song Contest. Seit Beginn ihrer Karriere gehört Gitte zu den vielseitigsten und beständigsten Künstlerinnen in Deutschland. Ihre größten Erfolge sind: "Ich will `nen Cowboy als Mann" (1963), "Jetzt dreht die Welt sich nur um dich" (1964), "Weiße Rosen" (1969), "Ich hab´die Liebe verspielt in Monte Carlo" (1974), "Lass mich heute nicht allein" (1976), "Die Frau, die dich liebt" (1980), "Ich will alles" (1983), "Lampenfieber" (1983) u.v.a.
|
Nationale VE "Ein Lied für Edinburgh" | |
---|---|
Datum | 18. Februar 1972 |
Ort | Berlin |
Halle | SFB TV-Studio A |
Moderation | Renate Bauer & Karin Tietze-Ludwig |
Pausen-Act | Fernsehballett |
TV-Sender | Sender Freies Berlin |
Die Interpret*inen wurden dieses Jahr direkt von den Plattenfirmen nominiert. Eine Kommission der ARD suchte aus diesen Vorschlägen die 12 Interpret*innen für das nationale Finale am 19. Februar aus und auch das jeweilige Lied. Denn im Vorfeld mussten für jeden Interpret*innen oder Gruppe drei Songs geschrieben werden. Zehn Juror*innen - fünf "musikinteressierte Laien" unter 25 Jahre und fünf Experten - ermittelten den Siegertitel in zwei Durchgängen. In der ersten Phase durften die Juror*innen für jeden Song einen bis fünf Punkte vergeben. Im zweiten und entscheidenden Durchlauf konnte jeder nur einem der drei bzw. vier Superfinalisten seine Stimme geben. Ralph Siegel gab sein Debüt gleichzeitig mit zwei Beiträgen.
Cindy & Bert, Mary Roos, Su Kramer und Inga & Wolf erreichten das Superfinale. Cindy & Bert, noch führend nach der ersten Runde, bekamen im entscheidenden Moment nur drei Punkte, wie auch Su Kramer. Inga & Wolf konnten keinen der zehn Juror*innen für sich gewinnen. Mary Roos erhielt vier Stimmen und wurde zur völlig überraschten Siegerin gekürt. So überrascht, dass sie schon nicht mehr mit einem Sieg gerechnet hatte und bereits in der Garderobe verschwunden war. Als sie zur Siegerehrung gerufen wurden, war sie völlig außer Atem und verpatzte den Schlussvortrag. Im Finale in Edinburgh landete Mary Roos auf einem sensationellen dritten Platz.
Finale | |||
---|---|---|---|
Startnr. | Interpret*in / Titel / Komp. / Text | Punkte | Platz |
1. | Edina Pop "Meine Liebe will ich dir geben" Ralph Siegel / Fred Weyrich | 27 | 6. |
2. | Teddy Parker "Ich setze auf dich" Teddy Parker / Kurt Hertha | 18 | 11. |
3. | Olivia Molina "Die größte Manege der Welt" Erich Becht / Kurt Feltz | 20 | 9. |
4. | Cindy & Bert "Geh' die Straße" Werner Scharfenberger / Kurt Feltz | 41 | 1. |
5. | Marion Maerz "Hallelujah Man" Klaus Doldinger / K. Frynik | 30 | 5. |
6. | Adrian Wolf "Mein Geschenk an dich" Ralph Siegel / Fred Weyrich | 13 | 12. |
7. | Su Kramer "Glaub' an dich selbst" Rudi Bauer / Gerd Thumser | 38 | 3. |
8. | Inga & Wolf "Gute Nacht, Freunde" Alfons Jondrascheck (alias Reinhard Mey) | 38 | 3. |
9. | Sandra "Das Leben beginnt jeden Tag" Hans Blum / Kurt Hertha | 27 | 6. |
10. | Sven Jensen "Grenzenlos" Günter Tilgert / Heinz Korn | 19 | 10. |
11. | Mary Roos "Nur die Liebe lässt uns leben" Joachim Heider / Joachim Relin | 40 | 2. |
12. | Peter Horton "Wann kommt der Morgen?" Günther Engelhardt / Carl J. Schäuble | 27 | 6. |
Superfinale | |||
1. | "Geh' die Straße" | 3 | 2. |
2. | "Glaub' an dich selbst" | 3 | 2. |
3. | "Gute Nacht, Freunde" | 0 | 4. |
4. | "Nur die Liebe lässt uns leben" | 4 | 1. |
Das waren die Juror*innen:
Emil Zalud, Redakteur SR
Horst Wernstedt, Redakteur NDR
Christian Striegler, Redakteur WDR
Hans HIrschmann, Unterhaltungschef SWF
Ekkehard Böhmer, Unterhaltungschef HR
Elfriede Natzke, Redaktionsassistentin München
Wolfgang Lau, Student Berlin
Claudia Eder, TV-Ansagerin Frankfurt
Christian Kneisel, Schüler Berlin
Elfrieder Hilliges, KInderkrankenpflegeschülerin Berlin
Mary Roos Für Mary Roos war es bereits die zweite Teilnahme an der nationalen Vorentscheidung nach 1970. Ihr Lied "Nur die Liebe lässt uns leben" wird ihr größter Erfolg, aber auch Cindy & Bert sowie Inga & Wolf können ihren ersten Erfolg feiern. Ihr Titel "Gute Nacht Freunde" ist zu einem Evergreen geworden.
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