Eurovision Song Contest
STOCKHOLMBLOG. Das ECG-Tagebuch.

1. Wähle den ESC-Jahrgang:

2. Wähle eine Rubrik zu 2016:

australischer Glitzerwürfel

Mittwoch, 04 Mai 2016 17:36

Dami Im sitzt bis zur Hälfte des Liedes völlig ruhig auf einem dunkelblau glitzernden Würfel, ihr Kleid in Altrosa glitzert auch, der Petticoat ist um sie herum drapiert, das Licht ist ganz in Blautönen gehalten, irgendwann kommen freundliche Helfer und holen sie vom Podest, im 1. Durchlauf sah man die dummerweise. Dann schreitet sie nach vorn, das Kleid ist vorne offen bis ziemlich weit oben... Soviel dazu, aber die Stimme haut alles weg! 

Michael


Das litauische Trampolin

Mittwoch, 04 Mai 2016 17:19

Die litauische Inszenierung ist ziemlich unspektakulär, es gibt ein paar ganz nette Lichteffekte auf dem Boden, die Donnys Schritte nachzeichnen, und wir haben 2 Durchläufe lang gerätselt, warum da ein kleines Trampolin-Sprungbrett steht, erst im letzten Durchlauf kam die Erklärung: Donny macht zum Abschluss von diesem Sprungbrett aus einen Salto. Es gibt, glaube ich, Leute, die können das ohne Trampolin,aber gut, er ist ja Sänger, kein Spitzensportler. Singen tut er ganz gut, das ist alles ganz gefällig, aber jetzt auch nicht der Burner. Dafür, dass es ja auch wie bei Malta eine schwedische Produktion ist, scheint die Präferenz der schwedischen Produzenten bzgl. Inszenierung eindeutg bei Malta zu liegen.

Kaliopis Auftritt fand ich schon ziemlich stark, sie hat halt eine tolle Ausstrahlung und Bühnenpräsenz und eine tolle Stimme, nur der Krächzer am Schluss - war zwar beim 3. Durchlauf schon besser - aber ist doch ziemlich irritierend und tut in den Ohren weh.

Michael


Nostalgie aus Mazedonien

Mittwoch, 04 Mai 2016 16:18

Kaliopi sorgt für reinste Nostalgie. Die Powerballade hätte bereits 1973 in italienischer Sprache beim San Remo Festival mit Mia Martini oder anderen weiblichen Reibeisen teilnehmen können. Die Performance ist statisch, zumeist in gelb-goldenes Licht getaucht , ein stimmgewaltiger Chor und ein Drummer im Hintergrund.Ein klassisches Konzept was perfekt zu der klassischen Ballade passt. Sehr angenehm anzuschauen und Kaliopis Power und Persönlichkeit kommt gut rüber. Die Frau weiss normalerweise genau was sie will und kann, doch ist sie zumindest heute beim Schlusston leider überfordert. Sie krächzt im Falsett , was eher den Effekt hat als ob jemand mit einem Messer über eine Kreidetafel zieht . Sie sollte lieber den Schlusston weglassen, als den ansonsten sehr beindruckenden Auftritt zu verhunzen. Ich hoffe trotzdem, dass der Beitrag im Finale landet.Der Daumen drückende Peter


Hovi ist bei den Meet and Greets der Star

Mittwoch, 04 Mai 2016 15:56

Hej aus Stockholm. In aller Herrgotts Frühe habe ich mich nun auch endlich auf den Weg nach Schweden gemacht und bin bei herrlichem Sonnenschein (Zitat meines Vermieters: „Der erste Frühlingstag“) gesund und pünktlich zu den vier Meet and Greets im Pressezentrum eingetroffen. Seinen drei Vorgängern die Show gestohlen hat dabei ganz klar Hovi Star. Der Israeli trat passend zur Witterung mit einer dunklen Sonnenbrille ein, legte mit ihr dann paar Minuten später auch alle Hemmungen vor den recht zahlreichen Journalisten und Fans im Saal ab. Mit viel Witz, einem gigantischen Selbstbewusstsein und noch mehr Durchgeknalltheit plapperte er im besten Englisch munter drauf los und verbreitete seine Botschaft. Das Lied sei für jeden, der sich stärker fühlen will, nicht nur für die LGBT-Gruppe, der er gut sichtbar angehört, obwohl dies in Israel trotz einer Dana International noch lange nicht überall akzeptiert ist. Von dieser fühlte sich Hovi bei ihrem Sieg 1998 inspiriert. Womöglich sei bei seiner sexuellen Ausrichtung da einiges in die Wege geleitet worden. Früher war er in der Schule gehänselt worden, heute seien ihm die teilweise negativen Kommentare über ein Auftreten egal. Mit der Probe war das israelische Team sehr zufrieden. "Die beste erste Probe aus Israel seit rund 20 Jahren", wie der ESC-erfahrene Head of Delegation angab. Gewinnen müsse er nicht, man sei schon ein Gewinner, wenn man sich in einigen Jahren noch an ihn erinnern würde. Dass dies so bleibt, kündigte er für die kommenden Monate ganz viele Auftritte bei diversen Christopher Street Days in ganz Europa an. Sein Talent für Imitation von berühmten Personen bewies er bei einer tuntigen Imitation von Ira Losco. Nicht nur das Lied und die Message sind toll, auch Hovi selbst ist sehr unterhaltsam und findet viele Freunde hier in Stockholm. Die Conchita der Jahrgangs...

Nicht weniger tuntig, dafür weniger unterhaltsam präsentierte sich zuvor Michal Szpak. Der polnische Castingshowgewinner kam in einem sehr femininem, schwarzen Outfit mit schwarz lackierten Fingernägeln und hatte mit seinem schlechtem Englisch sichtlich zu kämpfen, wofür er sich mehrfach entschuldigte. Daher wirkte er wortkarg und eher genervt. Zudem sei er krank und deshalb mit seiner Probe alles andere als zufrieden. Ein bisschen Emotion ließ er sich dann aber auch noch entlocken. Als der Tod seiner Mutter zur Sprache kam, kamen ihm Tränen. Im seichten Rocker steckt also auch eine Drama Queen. Das Spektakulärste an Rykkas ersten Auftritt war ihr unsäglicher, hellblauer Lockenschopf, mit dem sie sogar ihrem schwarzen Bademantel, mit dem sie zum Meet&Greet kam, die Show stahl. Rykka kam zwar süß und sehr sympathisch rüber, das Interesse der Journalisten war aber eher gering. Es gab kaum Fragen aus dem Publikum, stattdessen bemühte sich die Moderatorin, ihr oberflächliches Zeug zu entlocken. Ein heißer Kandidat auf den letzten Platz im zweiten Semi.

Als einziger sein gesangliches Talent durfte Justs aus Lettland in der Mittagszeit zur Schau stellen. Und es ist definitiv ein Talent! In einer Unplugged-Version von "Heartbeat" gab der frühere Straßenmusiker alles und erntete zurecht viel Applaus. Auch verbal wirkt Justs sehr aufgeräumt. Er und Aminata, die das Lied geschrieben hat und später noch in Stockholm aufschlagen soll, hätten sich bei einer Castingshow kennengelernt. In Lettland würden sich eh alle Sänger untereinander kennen, da das Land so klein sei. Dennoch liebäugelt er an einer App, die Nachwuchsmusiker zu gemeinsamen Projekten ähnlich wie die Flirt-App „Tinder“ zusammenbringen soll. Wo nehmen manche Leute nur die Zeit her…

Benni


Fotos der ersten Gruppe Meet and Greet am Mittwoch, 4.5.

Mittwoch, 04 Mai 2016 15:16

 

lettland2_kopie.jpgJusts aus Lettland

 

 

MichalMichal aus Polen

 

 

RykkaRykka aus der Schweiz

 

 

HoviHovi Star aus Israel

 (Fotos: Elvira)

 


Irland

Mittwoch, 04 Mai 2016 15:13

Über den irischen Beitrag muss man nicht viel Worte verlieren. Im Semifinale wird er an der Mehrheit des Publikums vorbeirauschen. "Irland? War Irland auch dabei?". Das Staging bietet keinerlei Besonderheiten und Nicky Byrne ist deutlich netter anzuschauen als anzuhören.

Der Nächste, bitte!

 

Markus


Der Durchhänger

Mittwoch, 04 Mai 2016 15:12

Ich habe gerade einen Durchhänger, nachdem wir nun endlich Klarheit darüber bekommen haben, wer von unseren Ticketkäufern seine alten Tickets schreddern muss und neue bekommt, weil die einzelnen Zonen im Stehplatzbereich neu aufgeteilt wurden, zum Glück betrifft es vom ECG alle Green Room-Steher, so dass die Gefahr, dass Paare oder Freunde auseinandergerissen würden, gebannt ist. Ich habe alle Betroffenen gerade per Mail informiert, sollte jemand der Betroffenen keine Mail bekommen haben, bitte melden! Wie gesagt, dass betrifft nur diejenigen, die "Green Room" auf den Tickets haben. Wenn diese Ticketaktion beendet ist, mache ich wirklich 3 Kreuze. Früher haben wir gemeckert, wenn wir vor Ort die Tickets verteilen mussten, aber jetzt sehne ich die Zeiten zurück, da hatte man was in der Hand und konnte es persönlich an den Mann/die Frau bringen und war sicher, dass jeder hatte, was ihm zustand. Durch dieses Aktion habe ich die letzten Proben nur nebenbei mitbekommen, Serbien hat mir sehr gut gefallen, vor allem, dass Sanja - zumindest in der heutigen Probe - nicht so grell überschminkt war wie auf vielen Fotos. Irland rauscht auch an mir total vorbei.

Michael


Molitva lässt grüssen!

Mittwoch, 04 Mai 2016 14:57

Serbien überzeugt mit einer gekonnten dramatischen Inszenierung, die an Molitva von 2007 erinnert. Sanja steht in einem weissen LIchtkegel, während ihr Chor/ihre Tänzer in tiefes Rot getaucht sind. Das Grundthema "Gewalt gegen Frauen in einer Beziehung" wird choreographisch eindrucksvoll aber sehr spartanisch vermittelt. Das ist Drama pur ohne kitschig oder melodramatisch zu wirken. Sanja, die ja auf Fotos mehr ein ausgeflipptes Image hat, wirkte äusserst seriös und überzeugte mit einer grandiosen Stimme und Ausstrahlung.  Ich mag es sehr! Peter 


Grosses KIno aus Belarus

Mittwoch, 04 Mai 2016 14:28

Nach Russland hat nun auch Belarus alle Möglichkeiten der Videoanimation in Anspruch genommen. Wenn man schon kein anständiges Lied vorweisen kann, muss man zumindest mit Spezialeffekten im Gespräch bleiben. Ein nackter Ivan, der einen Wolf streichelt, eine Wolfsmeute, die über die Bühne jagt, Ivan als Drummer auf der LED-Wand (erinnert mich irgendwie an den Drummer von der Muppets Show) und eine Menge anderer Effekte, die ich gar nicht alle wahrnehmen konnte. Die Nummer hat nur ein Problem: der Sänger lässt jegliche Ausstrahlung vermissen und wirkt bei den ganzen Spezialeffekten noch blasser als üblich. Was bei Russland aufgrund des charismatischen Sängers oder Showhasen funktioniert, wirkt bei Belarus eher lächerlich. Und warum endet die Nummer mit einer Pampersreklame???? Hat wohl einen äusserst intellektuellen und philosophischen Grund, den wir hoffentlich bei dem Meet & Greet erfahren werden.   Babysitter Peter 


Belarus muss nicht

Mittwoch, 04 Mai 2016 13:59

Mehr ist mehr, dachte sich wohl Belarus und hat einen völlig überfrachteten Auftritt zusammengeklöppelt. Wir hätten da: Ivan hinter einer Glasscheibe auf die mal Wölfe, mal ein Männchen, mal Ivan als Schlagzeuger projiziert werden. Auf der LED-Wand fliegen Gesteinsbröcke durchs Weltall oder weiße Männchen im Profil wandern herum. Der LED-Boden scheint unter ihm zusammenzubrechen, während er auf einer Gesteinsscholle stehen bleibt.

 

Das Ganze Durcheinander beginnt mit einer Projektion von IVAN nackt (!) im Profil knieend vor einem Wolf, wie er ihn scheinbar streichelt. Nacktheit und Tiere sind auf der Bühne ja eigentlich verboten - aber so scheint's dann doch zu gehen. Ins Lächerliche gleitet der Auftritt zum Schluss ab, als noch ein überdimensionales Baby nur mit Windeln bekleidet neben ihm eingeblendet wird - Gelächter im Pressezentrum.

 

Ach ja, einen Song hat Ivan auch noch mitgebracht, aber der geht bei alldem völlig unter.

 

Markus


Seite 17 von 23

Einträge nach Datum

« November 2024 »
Mo Di Mi Do Fr Sa So
        1 2 3
4 5 6 7 8 9 10
11 12 13 14 15 16 17
18 19 20 21 22 23 24
25 26 27 28 29 30  

Wir vor Ort

Hier berichtet das ECG-Team ab dem 1. Mai 2016 aus Stockholm von den Proben, Empfängen und anderen Ereignissen. Diese Berichte sind natürlich rein subjektiv und sollen nicht in erster Linie eine detailgenaue Beschreibung der Proben liefern - diese kann man ja in verschiedenen Portalen teilweise sogar live verfolgen - sondern einen ganz persönlichen Eindruck unserer Erlebnisse und Erfahrungen live vor Ort darstellen. 

Habt ihr Fragen an uns vor Ort? Dann schickt uns eine Mail an
 
Benni Chris Elvira Frank
       
 
Hilmer Markus Michael Peter