Hmmm, da waren wir jetzt auch gespannt, wie das live wird. Das Setting mit einem riesigen „Halo“, in dem die beiden samt der DJ-Anlage stehen, kennen wir von den TikTok-Videos vom Wochenende. LUM!X stimmt in den Song ein, bevor Pia Maria mit ihren Backings übernimmt. Und da lenkt der stimmliche Output schon bald vom Rest ab. Das will nicht so recht zusammenpassen, Backing Track, Chor und Pia harmonieren so gar nicht, zumindest im ersten Durchlauf ist das schon eine ziemliche Herausforderung. Das wird deutlich besser in Durchlauf 2 und 3, glücklicherweise.
Farblich schwarz und rot und weiß, und ein sehr auffälliges Outfit mit knallroten Zöpfen (nein, es kommt nicht an Ronelas Zopfstange ran, aber trotzdem).Wir sind nicht so überzeugt, und ich würde jetzt mal spontan auf Platz 14 im Semi tippen.
Da mühen sich nun LUM!X und Pia Maria, eingepfercht in einem Ring aus kleinen Eisenringen, die sicherlich einen „Halo“ darstellen sollen, sehr ab. Es wirkt aber eher wie ein Gatter, aus dem es für die beiden kein Entkommen gibt. Tragisch wird es, wenn der DJ ständig ins Publikum schreit: „What’up“, „Hands Up“ oder „Let’s GOOOO“. So etwas ist sehr selten gut gegangen.
Pia findet nur schwer in den Gesang, steigert sich aber während des Songs. Sollte sie nicht eine versteckte Backgroundsängerin bekommen? Das würde passen, denn gerade am Anfang klingt es, als ob da zwei Stimmen nicht recht zusammenkommen wollen. Auch die Kameraführung wirkt noch etwas chaotisch, was aber auch möglicherweise eine Art Partyfeeling erzeugen soll, denn häufiger wird ins Publikum gefilmt.
Pia trägt die Haare zu zwei Zöpfen geflochten und kommt sehr sympathisch rüber, wie auch LUM!X, der ja manchmal etwas griesgrämig schauen kann. Und der „Halo“ wird gern in die österreichischen Nationalfarben getaucht.
Am Ende reißt es die Pyroshow noch ein wenig raus, aber es bleibt ein unstimmiges Gesamtbild, was wieder zeigt, wie schwer solche DJ-Acts auf die ESC-Bühne zu zaubern sind.
Irgendwie wirkt alles an dem Beitrag aus Dänemark wie KiK, statt Prada. Ich kann kaum Änderungen zum Auftritt in der Vorentscheidung entdecken. Zu Beginn gibt es den sehr sauber gesungenen balladesken Teil am Klavier, der fast schon intim vorgetragen wird. Dann geht die Post ab und es wird grell. In verschiedenen Farben wird die Bühne flächig eingefärbt, immer mit dem Banddamen „REDDI“ auf dem Boden. Sie liefern alle sehr gut ab, das muss man zugeben. Eigentlich war ich vorher recht sicher, dass sie auf keinen Fall ins Finale einziehen werden, aber diese scheinbare Sicherheit wackelt. Sie haben nach Kroatien einen guten Startplatz.
Bei Reddi gibt es wenig bis nichts Neues zu berichten. Es sieht alles wie beim MGP aus, Ablauf und Kamerafahrten sind ähnlich - man müsste sich die beiden Auftritte direkt hintereinander ansehen, um Unterschiede festzustellen. Es geht farblich durch das ganze Spektrum.
Aufgefallen ist uns aber, wie mit Make-up zugekleistert Siggi am Klavier sitzt, was den Eindruck eines unechten, zusammengecasteten, irgendwie seelenlosen Acts nur noch weiter verstärkt. Die Harmonien und die Melodie erfüllen mich zwar mit warmen Erinnerungen an Live-Konzerte in den 80ern, und auch Ihans Begeisterung an den Drums ist einfach eine wahre Freude. Nur wirkt das alles nicht richtig… echt. Das hatten die Bulgaren besser drauf!
Auch hier einen Durchlauf verpasst, jetzt bin ich gespannt – meine Favoritin dieses Jahr - darf ich das laut sagen? [Drei Minuten Fassungslosigkeit] Ohje, was war das denn? Der erste völlige Totalausfall heute, zumindest mal stimmlich. Es wackelte schon von Anfang an, dann zog sie sich das In-ear raus und warf einen bösen Blick Richtung Technik. Die Choreographie wird nun von einem Tanztrio durchgeführt, die die Geschichte von der Frau zwischen den zwei Männern nachspielt, phasenweise geht Mia bei den dreien mit. Hat mich erst irritiert, ist aber geschickt, denn damit zeigt sie, dass es ihre eigene Geschichte ist. Bin mit der Kleiderwahl (pink, rot, rüschig) nicht so glücklich, denke Jeans und Lederjacke hätten besser gepasst für eine moderne Liebesgeschichte.
Aber das Wichtigste: die Technik läuft wieder, und sie hat zwei fast perfekte Durchläufe hingelegt, und zum Ende hin auf Kroatisch umgeschwenkt. Da lief ihr im letzten Close-up eine Träne der Erleichterung über die Wange, und mir (gefühlt) auch. Bin verliebt in das Lied.
Kurze Info: Portugal wird auf 17:15 Uhr verschoben, und der albanische Auftritt wird danach auch im Online Press Center in voller Länge zu sehen sein.
Welche Geschichte möchte uns das Team aus Kroatien erzählen? Ma waaaß et nich. Schien noch der Tänzer, der in der Vorentscheidung für reichlich Verwirrung sorgte, fehl am Platz, gibt es nun gleich drei. Zwei Männer und eine Frau versuchen die arme Mia aus der Ruhe zu bringen, was ihnen auch fabelhaft gelingt. Ach okay, sie illustrieren den Zwiespalt zwischen dem lieben, aber langweiligen Typen oder dem spannenden bad guy. Erschließt sich das dem Zuschauer? Ich denke nicht.
Und was bitte hat man sich bei dem Kleid gedacht? Eine junge, coole Frau findet sich nun in einem Viktor-Lazlo-Gedächtniskleid aus dem Jahr 1987 wieder (die sehr viel Älteren werden sich erinnern). Leider hat Mia arg mit dem Sound in ihren In-Ears zu kämpfen, und es bleibt noch offen, ob sie Kampf gewinnen wird, aber es wurde stetig besser. Dennoch wird viel mit der Technik diskutiert. Insgesamt wird noch einiges ausprobiert, auch mit einer Gitarre, die Mia umhängen hat. Einige Zeilen in Landessprache retten den Beitrag vor der Bedeutungslosigkeit. Es gab eine deutliche Steigerung zwischen den drei Durchgängen, aber ich glaube, dass dieser eigentlich hübsche Song eher Richtung Ausgang wackelt.
Nun, der Zug, den man bei Moldau erwartet hatte, schaffte es doch nur bis Bukarest. Schade, denn dem Auftritt wäre er zuträglich gewesen.
Natürlich ist alles bunt und schrill, vor allem die Klamotten des Sängers. Allerdings wirkt das Konzept, ähnlich wie der Song, nach einer Minute auserzählt. Damals erinnerte man sich bei den früheren Beiträgen der Gruppe an die trommelnde Oma oder später an die spitzen Hüte. Irgendwie bleibt trotz des bunten Treibens auf der Bühne nicht so richtig was hängen. Okay, der Sänger wechselt mit dem Akkordeon- und Geigenspieler auf die kleinere vorgelagerte Bühne und es klappen sich am Ende zwei LED-Wände an den Seiten aus. Aber wo ist die prägnante Choreographie aus dem Video? Sie hätte das Zeug zum ikonographischen Detail gehabt. Leider ist nicht mehr als ein Hüpfen geblieben, da nützt auch die Reizüberflutung der Graphiken im Hintergrund und auf dem Bühnenboden nichts.
Schade, denn gesungen und (fake)musiziert wurde sehr fein. Vielleicht klang das jetzt alles zu negativ? Irgendwie mag ich den Beitrag trotzdem und drücke ihnen die Daumen.
Moldau präsentiert ja eigentlich einen zeitlosen Schunkelschlager mit Balkanharmonien, der auch im Kölner Karneval umgetextet einen sicheren Platz auf der Playlist hätte. Die Untertöne dieses fröhlichen Liedchens sind gleichwohl nicht ganz ohne – da geht die Fahrt von Ost nach West ins Bruderland Rumänien, wo die Menschen zum selben Stamm gehören wie man selbst, so der Text. Die Textzeile „von Ost nach West, Chisinau nach Bukarest“ ist dann auch gleich mehrfach zu hören. In der heutigen politischen Gemengelage ein richtiges Statement. Respekt!
Musikalisch ist das leicht und ungezwungen, lädt zum Mitwippen (oder zum zügellosen Pogo-Tanzen im Wohnzimmer) ein. Es ist alles kunterbunt, modisch durchaus zweifelhaft und im Zusammenspiel mit den bunten Hintergrundgraphiken eher anstrengend. Der Ablauf ist relativ stark durchchoreographiert, mit Pärchenbildung, Gitarrensolo und Abschluss auf der kleinen B-Bühne vor dem Wasser. Am Schluss imitiert der Sänger phonetisch noch den abfahrenden Zug. Das wird gut ankommen, mich erreicht es nicht so ganz.
Wenig überraschend ist der Auftritt der Niederländerin S10 ganz auf sie fokussiert und eher zurückgenommen. Zu Beginn steht sie auf einem viereckigen Podest, welches weiß umrandet ist und von dem Strahlen aufsteigen. Sieht ein bisschen aus, als stünde sie in einem Käfig, der sich später öffnet, ähnlich wie 2014 bei Sanna Nielsen. Der Zuschauer wird ganz auf das Gesicht und ja, vielleicht auch auf den freien Bauch gelenkt. Sie trägt eine sehr elegante schwarze Kombination, die viel Bauch zeigt. Kurz sieht man sie nur noch als Scherenschnitt vor der weißen unteren Sonne, die offenbar doch auch eine kleine LED-Wand ist. Nur zum Ende hin verlässt die Sängerin das Podest und wagt einige Schritte auf der Bühne, die zu orange wechselt.
S10 zählte von Anfang an zu meinen Lieblingen in diesem Jahrgang. Doch so richtig will der Funke bei diesem Auftritt nicht auf mich überspringen, auch wenn sie nichts falsch machen, wirkt das alles zu kalt.
S10 schaut bezaubernd und gleichzeitig durch ihr obenrum ziemlich freizügiges Outfit auch verletzlich aus. Sie steht unbeweglich auf einem kleinen Bühnenpodest und trägt ihr Lied über mentale Zwänge und Ängste vor – ein Hilferuf in ihrer Muttersprache. Das Ganze eingebettet in eine dunkle Nacht vor einer mondbeschienenen Wasseroberfläche. Das ist so eindrücklich und bewegend, dass man ihr einfach nur sagen möchte, dass alles irgendwann auch wieder gut werden wird. Hier steht einfach eine junge Frau, die den Mut findet, sich zu offenbaren und leise um Hilfe zu bitten.
Hoffen wir, dass ihre Bitte vom angesprochenen Freund erhört wird, und sie aus ihren dunklen Tiefen wieder herausfindet. Am Ende tritt sie ein paar Schritte nach vorne und man weiß, dass sie auf einem guten Weg ist. Mein heutiger zweiter Moment (nach der Ukraine), wo sich alles rund und passend und stimmig anfühlt.
Auch wenn wir dieses Jahr nicht alle live vor Ort dabei sein können: Hier berichtet das ECG-Team von den Proben, Pressekonferenzen und anderen Ereignissen. Diese Berichte sind natürlich rein subjektiv und sollen nicht in erster Linie eine detailgenaue Beschreibung der Proben liefern - diese kann man ja in verschiedenen Portalen teilweise sogar live verfolgen - sondern einen ganz persönlichen Eindruck darstellen.
Benni | DJ Ohrmeister | |
Michael | Stephan | |
Benni | Michael | Stephan |
Maggie | Rainer | |
Ein Hinweis in eigener Sache: In diesem Jahr gibt es leider erhebliche Einschränkungen, was das Anschauen der Proben betrifft. Einzelproben finden „im Geheimen“ statt und werden lediglich auf TikTok in kurzen Clips gezeigt. Individuelle Pressekonferenzen mit den einzelnen Künstler*innen wurden komplett gestrichen. Auch wir sind mit dieser Entwicklung verständlicherweise überhaupt nicht glücklich. Normalerweise würden wir an dieser Stelle jetzt von den Einzelproben berichten. Aber wir sehen keinen Sinn darin, anhand von kurzen TikTok-Schnipseln, die jeder sich selbst ansehen kann, eine fundierte Beschreibung der einzelnen Performances abzugeben. Für diejenigen, die nicht lange suchen möchten, werden wir aber Fotos der Einzelproben und die offiziellen TikTok-Videos an den einzelnen Probentagen hier posten, entweder immer mal zwischendurch oder aber am Ende des jeweiligen Probentages.. |
Benni | Michael | Stephan |
Maggie | ||
Ein Hinweis in eigener Sache: In diesem Jahr gibt es leider erhebliche Einschränkungen, was das Anschauen der Proben betrifft. Einzelproben finden „im Geheimen“ statt und werden lediglich auf TikTok in kurzen Clips gezeigt. Individuelle Pressekonferenzen mit den einzelnen Künstler*innen wurden komplett gestrichen. Auch wir sind mit dieser Entwicklung verständlicherweise überhaupt nicht glücklich. Normalerweise würden wir an dieser Stelle jetzt von den Einzelproben berichten. Aber wir sehen keinen Sinn darin, anhand von kurzen TikTok-Schnipseln, die jeder sich selbst ansehen kann, eine fundierte Beschreibung der einzelnen Performances abzugeben. Für diejenigen, die nicht lange suchen möchten, werden wir aber Fotos der Einzelproben und die offiziellen TikTok-Videos an den einzelnen Probentagen hier posten, entweder immer mal zwischendurch oder aber am Ende des jeweiligen Probentages.. |
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