Sie machen das schon gut, die Finnen. Klischee hin oder her, der Beitrag wird das Finale ein bisschen bunter machen, und dass sie dieses erreichen, kann kaum bezweifelt werden. „Put your middle finger up“, hat sich bedauerlicherweise schon am Dienstag in mein Hirn gefräst, ist dann halt doch für den ESC eingängig genug. Da der Beitrag schon bei der ersten Probe genauso hätte beim Semifinale gezeigt werden können, gibt es auch nichts Neues zu berichten.
Der NDR hat eine Übersicht rund um den diesjährigen ESC zusammengestellt. Neben Informationen zu TV-Programmen, Songchecks, Newsletter, WhatsApp-Service und vielem mehr gibt es dieses Jahr eine "Watchtogether"-Möglichkeit: Allein daheim aber trotzdem Lust mit Freunden den ESC zu schauen? Dann schaut mal hier vorbei.
Dem ist nichts hinzuzufügen, Bulgarien: grandios!
Zu Finnland fällt mir nicht viel ein, nachdem mir der Rocksong aus Italien schon nicht gefällt, gibt es hier wenigstens den Ansatz einer Melodie im Refrain, wenn der auch etwas eintönig ist. Den roten Mittelfinger find ich originell.
Bulgariens Sängerin Viktoria ist einfach gesegnet mit ihrer unverwechselbaren Stimme, die man mit noch so viel Übung sich nicht antrainieren kann. Damit besitzt sie ein wunderbares Rüstzeug, das diesen Auftritt aus vielen anderen heraushebt. In sich ruhend, nachdenklich, sentimental hockt sie auf ihrem Felsen, den ich beim ersten Mal noch als Eisberg meinte zu identifizieren. Sie betrachtet ein Foto, das mit einem Rahmen ein upgrade bekam. Man kann nur ahnen, wen sie betrachtet, aber da darf der Zuschauer sich mal selbst Gedanken machen. Außer bei der Sandmalerin aus der Ukraine 2011 in Düsseldorf, kann ich mich nicht erinnern, dass es schon mal diese kleinen Körnchen auf die Bühne geschafft haben. Ein schöner Effekt, wenn Victoria die Hand in diese symbolisierte Sanduhr hält und verträumt über die Vergänglichkeit nachdenkt. Einfach nur wunderschön.
Ich höre bei Portugal Peter Urban schon sagen: "Wundern Sie sich nicht, meine Damen und Herren, es handelt sich nicht um einen Bildstörung ihres Fernsehapparates, sondern das Lied beginnt in Schwarz/weiß."
Urban kommentiert übrigens von Hamburg aus, weil er zur Risikogruppe gehört und noch nicht vollständig geimpft ist. Es hieß, dass Michael Schulte wegen Corona nicht als Co-Kommentator fungieren darf, aber das verstehe ich dann nicht, wenn es eh von Hamburg aus passiert??? Finde ich sehr schade, das hat mir 2020 sehr gut gefallen mit den beiden.
Tornikes Schmachtfetzen hatte ich gestern Abend völlig vergessen, als ich bei Frankreich von den zurückgenommen inszenierten Beiträgen sprach. Der gehört natürlich auch dazu. Wie er da im legeren weißen Hemd steht, schaut das je eher wie ein Vorsingen aus denn eine Probe zur größten Musikshow der Welt. Sei’s drum, die Idee mit den projizierten Schriftzügen auf dem Hemd und nachher hinten auf den LEDs ist hübsch, es ist mir alles eine Spur zu blau, da hätten es frische Landschaftsaufnahmen (passend zum naturverliebten Text – sunshine, wind, ocean, mountain werden da besungen) eher getan. Die Melodie gräbt sich bei mir schnell fest. Mag das ganz gern, und er ist ein wirklich guter Sänger.
Und von Albanien und Anxhela bin ich weiterhin absolut begeistert, blown away sozusagen von so viel Stimmgewalt auf der Bühne und Naturgewalt auf dem LED-Hintergrund. Das ist so auf den Punkt mit den Synchroneffekten zwischen den Handbewegungen und den Farbwechseln, dass es sehr gut wirkt. Die Komposition fällt leider etwas ab dahinter. Wir wohl weiterkommen und dann hinten landen.
Portugal war ja schon fast fix und fertig inszeniert bei den ersten Proben, und das wirklich sehr stilvoll und anrührend. Wie das Lied dadurch gewinnt, ist schon phänomenal. Und dass es am Ende mit dem Gitarrensolo einen leichten Hauch von Santana vibes schafft, wird dem Mainstream-Publikum sicher auch gefallen. Es wird für die Portugiesen trotz allem schwer, das Finale zu erreichen.
The Black Mambas aus Portugal zählen bekanntlich nicht zu meinen Favoriten, was man bei einer persönlichen Platzierung auf Rang 39 schon sagen kann. Wenn ich das Lied ausblende, erlebe ich allerdings drei Minuten, die auch meine Seele streicheln. Ein stimmiges Konzept, welches nostalgisch mit diesem 4:3 Format in Schwarzweiß beginnt, dann sehr elegant in den Farbmodus wechselt, ohne dass man aus dieser sentimentalen Stimmung gerissen wird. Schön auch der Spaziergang über den Catwalk, auf dem der Sänger quasi nebeneinander mit der Silhouette einer Frau geht, die auf der LED-Trennwand läuft. Wie gesagt, wenn nur dieser Song nicht wäre und die gepresste Stimme des Sängers.
Tschakka Tschakka Albanien! Noch so ein Act, der mich noch vor geraumer Zeit nicht mal nur kaltgelassen hat, sondern der mein sehr zartes Nervenkostüm arg strapazierte. Aber was hat Anxhela nur für eine Ausstrahlung! Obwohl sie allein auf der Bühne steht, fühle ich mich nicht gelangweilt. An manchen Stellen sieht das Zusammenspiel von Interpretin und LED-Wand ein wenig nach Zypern in diesem Jahr aus, was vielleicht auch dem Trendkleid dieser Saison, dem Silber-Glitzerkleid, geschuldet ist. Außerdem sieht die rote Wolke, welche im Hintergrund emporschießt aus, als ob sie direkt aus einem Höllenschlund rauskatapultiert wurde. Mit dieser Power, auch in der Stimme, sollte es Albanien abermals ins Finale schaffen.
Ich finde die Rauchexplosionen auf den LEDs immer noch gewöhnungsbedürftig. Schon in der ersten Einstellung wird Anxhela von einer einzelnen roten Rauchwolke von unten weggepufft. Und immer wieder steigt Rauch zwischen ihren Beinen hoch. Das schaut einfach ungünstig aus. Blickt man von der Ferne aus auf auf die Bühne, sehen die Effekte hingegen ganz großartig aus. Mit dem Silberpailetten-Disco-Kleidchen kann ich mich zu dieser getragenen Nummer immer noch nicht anfreunden. An Anxhela selbst gibt es gar nichts auszusetzen. Tolle Stimme, tolle Darbietung.
Kaum meckert man, schon ändert's sich. Im zweiten Durchgang ist die anfängliche Explosion etwas enschärft. Auch im weiteren Verlauf, raucht's nicht mehr so oft zwischen ihren Beinen. Wesentlich vorteilhaftere Kamera-Einstellungen. Sehr gut, so wird's noch was :-)
Guten Morgen auch von mir! Ja, Stefan, du hast recht, es ist soweit, man wird wunderlich: Heute Morgen wurde ich wach mit dem georgischen Titel im Ohr und werde den vermutlich erstmal nicht mehr los! Und der ist ja auch so leicht nachzusingen, auch wenn man das gar nicht will: Sunshine, Wind, Ocean, Mountain, I wanna be with you! Mehr ist da ja nicht. Wer weiß, wie lange Tornike an diesem Text gebastelt hat., der ist Pulitzer-Preis-verdächtig!
Ach nein, da bemühe ich mich jetzt mal lieber, das "Karma" ins Ohr zu bekommen, Anxhela ist einfach eine Wucht! Und es sieht heute noch deutlich besser aus mit den Backdrops und den Kameraeinstellungen.
Auch wenn wir dieses Jahr nicht alle live vor Ort dabei sein können: Hier berichtet das ECG-Team von den Proben, Pressekonferenzen und anderen Ereignissen. Diese Berichte sind natürlich rein subjektiv und sollen nicht in erster Linie eine detailgenaue Beschreibung der Proben liefern - diese kann man ja in verschiedenen Portalen teilweise sogar live verfolgen - sondern einen ganz persönlichen Eindruck darstellen.
Benni | DJ Ohrmeister | Markus |
Michael | Stephan | |
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