Hier mal zuächst ein paar Fotos der beiden PKs. Vielleicht schreiben die Kollegen noch etwas dazu. Obwohl uns ja jetzt die ständigen Wege zwischen Halle und Presszentrum erspart bleiben und wir nur verschiedene virtuelle Räume per Klick betreten können, decken wir nicht alles hundertprozentig ab, da es einerseits Zeitüberschneidungen gibt, andererseits es uns ja auch noch Spaß machen soll. Daher haben wir uns kein strenges Regime auferlegt, sondern handeln nach dem altbewährten Motto "Mut zur Lücke".
Aber da ich mir die italienische Probe nicht mehr als einmal antun möchte, beschäftige ich mit mit den Fotos. Ich bin als langjähriger Fan italienischer Canzone ziemlich erschrocken über den italienischen Beitrag. Klar, ich weiß auch, dass es auch in Italien Rockgruppen geben muss, aber ich persönlich möchte die nicht beim ESC haben, Punkt! Da tut es mir wirklich in der Seele weh, dass Diodato nicht eine zweite Chance bekommen hat!
...das heißt also: Zeit für die BIG5!
Hier weiß natürlich wieder jemand, was er tut. Rotziger Glamrock at its finest. Die Bühne ist weitgehend leer, und hinten in der Mitte steht ein Podest für den Drummer, das man auch als Showtreppe benutzen kann (und das wird es auch). Sie bespielen die ganze Bühne, laufen von einer Seite zur anderen. Zwischendurch hatte ich die Gitarristin mal aus den Augen verloren, aber dann kam sie wieder aus irgendeiner Ecke zurück. Der Leadsänger hat sich direkt mal shirtless präsentiert und legt am Ende eine liegende Schlusspose hin. Nichts wahnsinnig Innovatives, aber das braucht dieser Act auch sicher nicht. Die Überraschungssieger von San Remo mit der großen Chance auf der internationalen Bühne. Das klingt im Kontext des ESC frisch und innovativ. Das wird beim Finale aufhorchen lassen und vermutlich im guten Mittelfeld landen.
Diversität wird beim ESC bekanntlich ganz groß geschrieben. Alle dürfen so sein wie sie sind, die Grenzen zwischen Mann und Frau können verschwimmen. Seit diesem Jahr bietet uns eurovision.tv zu allen Teilnehmern die zugehörigen Pronomen an. Laut mypronouns.org macht man aufgrund des Namens oder der Erscheinung eine Annahme zum Geschlecht der Person. Damit kann man durchaus falsch liegen. Solche Annahmen können sehr verletztend sein. Bei den Italienern steht zum Beispiel: Damiano David (He/Him), Victoria De Angelis (She/Her), Thomas Raggi (He/Him), Ethan Torchio (He/Him)
Die Pronomen sind durchaus ein Thema. DJ Ohrmeister machte mich darauf aufmerksam, dass Nikkie in ihren ESC-LOOKLAB-Interviews z.B. Tusse danach gefragt hatte, welches Pronomen er bevorzuge.
Nur mal so zur Info. Viel Spaß beim Durchstöbern der Teilnehmerprofile.
Der Chat im Online-Press-Center ist ganz aus dem Häuschen nach der ersten Probe Italiens. Irgendwie alles wie erwartet bei so einem Rocksong. Zwar nicht mein Genre, aber es ist schon ordentlich Stimmung in der Bude. Der Sänger mit seinem freiem Oberkörper und Hosen aus silbrigem Stoff kommt weniger androgyn daher als im Sanremo-Finale, was ganz gut zu ihm passt. Bisher war der dänische Name Måneskin das Einzige, was mir an diesem Act gefiel, wohlwissend, dass Italien in diesem Jahr weit vorn mitspielen kann. Objektiv betrachtet, bieten sie ihrer Zielgruppe eine sehr gute Show. Gut, dass sie wenigstens in Landessprache unterwegs sind, so bin ich mit Italien doch noch ein bisschen versöhnt in diesem Jahr.
Zum Spargel gab's nur Saftschorle! Während meine werten Kollegen sich offensichtlich vor der deutschen Probe Mut antrinken müssen, warte ich mit dem Anstoßen lieber bis danach. Was haben wir in der Vergangenheit schon erste deutsche Proben (freundlich) verrissen oder verreißen müssen. Hoffentlich bleibt uns das nachher erspart. Aber nach all den langen Jahren deutscher "Leidensgeschichte" bin ich zumindest auf alles gefasst... Vielleicht trinke ich doch lieber vorher was???
Halb vier in Deutschland. Im Pressezentrum sind laut Media-Handbuch Alkohol, Drogen und Lachgas untersagt. Steht da tatsächlich drin. Aber wir sind ja nicht im Pressezentrum, sondern erstmalig zu Hause. Das eröffnet einem jetzt ganz neue Möglichkeiten. Lachgas habe ich nur selten vorrätig und die Grünpflanzen auf dem Dachboden sind noch nicht erntereif. Aber es ist Feiertag und gleich sehen wir Deutschlands Probenpremiere in Rotterdam. Das wäre es doch mal wert, darauf anzustoßen! (Wer weiß auch schon, was es beim Präsidenten zum Spargel gab!) Auch wenn ich der Aufforderung meiner Arbeitskollegin nicht folgen möchte: „Kipp dir den Kanal mal voll“. Sie sagte das im Zusammenhang mit einer despektierlichen Äußerung zum ESC wie: „gerade diese Lieder“. Unverschämt!
Unter Berücksichtigung der 15-minütigen Verspätung, die wir bei den Proben eingefahren haben, sollte es gleich so weitergehen:
15:50 Italien
16:30 Deutschland
17:10 Niederlande
17:50 Frankreich
18:30 Vereinigtes Königreich
19:10 Spanien
Hurricane strahlen auch bei der zweiten Probe ein unfassbares Selbstbewusstsein aus. Die Choreographie sitzt, lässt aber auch Raum für freestyle, was bei dem Song erfrischend ist. Die schwarz-weiß-Wand am Anfang ist ein bisschen heftig, riesig hoch, später kommt natürlich etwas Farbe ins Spiel, bevor sie nach vorn den Catwalk vorgehen. Zur textilen Ausstattung kann man stehen wie man will, es hat aber eine gewisse Klasse und schaut bei diesem Balkan-Latino-Bumms einfach perfekt aus. Und da sie es stimmlich schaffen, wird der ganze Aufwand nicht auf den letzten Metern noch ruiniert. Günstig, aber gut gemacht!
Zu den Markenzeichen eines ESC gehört ja für das "gemeine Publikum" die Windmaschine. Insofern ist es nur folgerichtig, dass Daði neben anderen Anspielungen auf frühere ESC-Beiträge sie auch benutzt, klasse, wie er da sein Haar flattern lässt!
Solch eine Windmaschine haben die Serbinnen ja gar nicht nötig, sie machen ihren "Hurricane", der ihre Löwenmähnen wüst durcheinanderwirbelt, selbst! Welch eine Power auf der Bühne! Dennoch kann ich mit dem Lied nichts anfangen,aber es wird als "Gesamtkunstwerk" seine Liebhaber finden!
Oh, ich glaube bei Island sind sich mal alle Bloggerkollegen einig. Beeindruckend, wie scheinbar entspannt sie es schaffen, das Publikum von der ersten bis zur letzten Sekunde an der Angel zu halten. Es ist gibt ständig etwas Interessantes zu entdecken, ohne dabei überladen zu wirken. Daði und seine Freunde harmonieren auch noch gesanglich ganz wunderbar. Und wenn man meint, besser geht es nicht, warten sie noch mit einem Tusch am Ende auf, den es so auch noch nicht beim ESC gegeben hat. Neben Litauen für mich die klaren Anwärter auf den Sieg.
Was für ein Kontrast zu Island bilden unseren drei Damen aus Serbien, die mir heute noch mehr außer Rand und Band erscheinen. Make-up dick aufgetragen, die Haare fliegen in der Windmaschine, also ein wunderbarer Auftritt. Mit ein bisschen Loco-Loco mache ich mir erstmal einen Kaffee.
Vincent Bueno singt in seiner PK ein Loblied auf seine philippinische Abstammung:
Seine philippinischen Wurzeln würden ihm bei seiner Musik sehr helfen, die Philippinos hätten eine besondere Art, Musik zu machen. Die philippinischen Fans seien auch besonders treu. Er möchte mit seinem Auftritt besonders die Philippinos auf der ganzen Welt erreichen, er danke dem ORF ganz besonders, dass man ihm als Philippino das Vertrauen entgegenbringe.
Auf den anderen Song “Amen“ von Slowenien angesprochen, meint er, er bewundere Anas Stimme und würde gern einmal ein Duett mit ihr singen.
Sein Lied erzähle von einer Trennung. Eine seiner Töchter sei als kleines Kind gestorben, das Lied sei auch diesem Kind gewidmet, was den Moderator fast zu Tränen rührt.
Auch wenn wir dieses Jahr nicht alle live vor Ort dabei sein können: Hier berichtet das ECG-Team von den Proben, Pressekonferenzen und anderen Ereignissen. Diese Berichte sind natürlich rein subjektiv und sollen nicht in erster Linie eine detailgenaue Beschreibung der Proben liefern - diese kann man ja in verschiedenen Portalen teilweise sogar live verfolgen - sondern einen ganz persönlichen Eindruck darstellen.
Benni | DJ Ohrmeister | Markus |
Michael | Stephan | |
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