Und sie schunkelt wieder, die Kamera. Für mich bringt besagtes und in den letzten Tagen viel kritisiertes Schunkeln am Ende, wenn Barbara sich in Ekstase singt, wenigstens ein bisschen Dynamik in diesen Act. Sie trägt als Top eine Art Dessous aus Spitze, bei dem ich mir gerade nicht ganz sicher war, ob es mehr als gewollt zu sehen gab. Immer noch verteidigt Frankreich seinen Platz an der Sonne in den Wettquoten, auch das erschließt sich mir gar nicht. Fein gesungen hat sie natürlich, und die Emotionen kommen auch rüber. Jetzt noch ein etwas originelleres Chanson und ich bin zufrieden. Okay, ich überlasse das Feld den Fans des Beitrags.
Unsere Gastgeber schicken einen Beitrag, der in keine Schulblade passen möchte, was es vielen schwer machen wird, sich auf ihn einzulassen. Mich faszinieren Song und Performance, die ich sehr edel und stilvoll finde, und dabei einwandfrei intoniert. Dabei spielt für mich Überbau um das Leben und Schicksal des Sängers keine Rolle. Gut, dass Jeangu heute seine Lederriemchen im Schlafzimmer gelassen hat, auch ohne diese hat er ein ansehnliches Dekolleté. Für schöne, synchrone Schrittfolgen, welche wir am Ende sehen, bin ich immer zu begeistern.
Was mir in diesem Jahr immer wieder auffällt, sind Kameras, die ab und zu im Bild sind, was in diesem Stadium der Proben nicht mehr passieren sollte.
Guten Morgen auch von mir. Ich kann mich den Jungs nur anschließen: Ich fand die Probe wesentlich besser, es hat mir richtig Spaß gemacht, zuzuschauen, besonders, wenn der Mittelfinger (und der ist immer noch gut als solcher zu erkennen), in Großaufnahme gezeigt wird und den Mund zu einer männlichen Stimme bewegt, die Mimik - klasse!
Alles wirkte viel runder, ich habe sogar das Meiste von Jendriks Text verstanden! Er macht das wunderbar locker. Ich bin heute sehr zufrieden und kann jetzt in Ruhe frühstücken :-)
Auch von mir beide Daumen oben. Jendriks großes Kapital sind sein Charme und seine offensichtliche Freude bei der Arbeit. Mir kam Jendrik heute insgesamt deutlich fokussierter vor als vorgestern. Ab der zweiten Strophe gerät er noch immer aus der Puste, wobei ich es im letzten Durchgang viel besser fand. Schöne Kameraeinstellungen, auch das ansprechender als beim ersten Mal. Diesmal ist auch der Stapptanz gut in Szene gesetzt. Über den wackelnden Mittelfinger, sorry, dem Peace-Zeichen konnte ich heute sogar herzhaft lachen. An manchen Stellen redet er im Eifer des Gefechts etwas viel in den Song rein, aber Schwamm drüber.
Nicht viel Neues gibt es beim deutschen Beitrag zu entdecken meine ich, aber vielleicht bin ich auch einfach nur müde nach dieser Woche und nicht so ganz aufmerksam…. Jendriks leichte Atemlosigkeit, die andere beschrieben haben, höre ich heute auch ein wenig raus, finde sie fällt aber nicht groß auf. Dafür ist der Act zur sehr storytelling und optisch abwechslungsreich. Die Kameraschnitte wurden zum dritten Durchlauf noch deutlich besser (keine halben Backings hinten im Bild). Er variiert den gesprochenen Part immer wieder, und insgesamt fühle ich mich gut unterhalten, auch wenn ich das Lied an sich wohl immer als etwas anstrengend empfinden werde. Dennoch – das habt Ihr gut gemacht, deutsche Delegation, freu mich auf den Samstag!
Was für eine Erleichterung! Ich war ja hier der Einzige, dem die erste Probe gar nich gefiel - ein hektisches Durcheinander mit zu vielen Kameraschnitten. Und jetzt: Viel besser! So wird's was. Ich habe den Eindruck, es gibt wesentlich weniger Schnitte, ruhigere Einstellungen, bei denen man Jendrik und den Mittelfinger - also das Peace-Zeichen natürlich - auch mal einen Moment lang beim Tanzen zusehen kann. Jendrik ist öfter in Nahaufnahme, sein Charme kommt rüber. Die Stepeinlage lässt sich auch schön anschauen. Alles viel geordneter. Jendirk wurde diesmal von keinem schwarz/weißen herunterpurzelnden Comicbruchstück auf der LED-Wand "erschlagen". Er scheint mir aber schon im ersten Durchgang aus der Puste zu sein. Wenn er das noch in den Griff bekommt, ist's rund. Mir macht der Song jetzt wieder Spaß! Klasse!
Das Intro bei Italien gefällt mir richtig gut, denn Leadsänger Damiano David wird ganz nah von der Kamera begleitet, als er von hinten nach vorn zur Mitte der Bühne geht und nimmt dabei das Publikum quasi mit, wo sich Thomas, Victoria und Ethan schon kräftig austoben. Die Glamrock-Optik in Bordeauxrot und geschnürt-nietenbesetzt, mit viel nackter Haut, ist natürlich ein Hingucker, und die basslastige Knotte ist keineswegs „Leise und brav“, wie der Titel vermuten lässt. Coole Einstellungen, pointiertes Auftreten sprechen für „Zitti e buoni“ - ich weiß allerdings nicht, ob der eingängige nordische Rock von Blind Channel nicht doch am Ende die Nase vorn hat. Schwer auszumachen, aber nur eine der beiden Nummern wird im Finale gut punkten.
Guten Morgen oder Buongiorno, denn es wird gleich Italienisch.
Ein bisschen Wehmut schwingt heute bei mir schon mit, schließlich ist es der letzte Tag der Einzelproben, und damit tritt der ESC 2021 in seine entscheidende Phase ein. Auf der anderen Seite ist es jetzt auch mal gut, sich nicht mehr von Samanta Tina auf den Nerven rumtrampeln zu lassen. Zeit für sie und einige andere das Feld zu räumen. Vor einer Woche noch hatte ich große Mühe meine persönliche Top 10 pro Semifinale zusammenzubekommen, wenig wollte mir in diesem Jahr so richtig gefallen. Am Ende ist es dann wie in jedem Jahr, nun weiß ich nicht mehr, wen ich NICHT in die Top 10 nehmen soll. Es wird nun aber Zeit für Entscheidungen, damit die Spekulationen endlich ein Ende haben. Mit den Proben der Big Five und den Gastgebern wird es heute ein recht kurzer, aber auch nochmal aufregender Tag.
Italien darf heute beginnen. Schon als Måneskin das Festival di Sanremo gewannen, schwante mir Böses. Seit Jahren liebe ich die Beiträge aus dem Süden und hätte ihnen mehrmals einen Sieg gewünscht, aber ausgerechnet dieser Rocksong, den ich mal so richtig nervig finde, hat nun tatsächlich Siegeschancen. Auf Platz zwei der Wettquoten sind die Italiener nach der ersten Probe geschossen, warum bleibt sich mir verschlossen. Bei dieser Art von Beiträgen wird gern von „echter Musik“ gesprochen, naja. Natürlich bedienen sie ihr Publikum perfekt und an der Performance ist wirklich nichts auszusetzen. Der Leadsänger präsentiert wieder seinen nackten Oberkörper, diesmal aber in der Art Latzhose, die den halben Oberkörper frei lässt, was zu den Outfits der anderen Bandmitglieder passt. Ich meine, das Licht wurde verändert, es wirkt alles recht grau, dann rot und blau. Im Vergleich zu den Rockern aus Finnland finde ich diesen Act etwas authentischer, was an der einfach immer schönen Sprache liegen mag.
Für die Vielfalt in diesem Wettbewerb absolut okay, nur gewinnen müssen sie bitte nicht.
Nach dem langen Arbeitstag gestern jetzt schon Feierabend gegen 16 Uhr. Und im Rheinland scheint die Sonne!
Markus
Bestes Land: Portugal
Größte Überraschung: Wieviel Albanien in den Durchgängen noch mit den Kameraeinstellungen experimentierte und sich damit verbesserte - gerade im Zusammenspiel mit den Rauchexplosionen auf den LED-Wänden
Größte Enttäuschung: Georgien. Das wird und wird einfach nicht besser
Und übrigens: Ich hätte hier auch gern Volunteers wie im Pressezentrum. Muss mich jetzt mal um den Haushalt kümmern
Stephan
Bestes Land: Dänemark. Mein Platz eins von Anfang an hat sich stabilisiert
Größte Überraschung: Portugal. Mit dem Song kann ich noch immer nichts anfangen, aber das Staging ist schon beeindruckend
Größte Enttäuschung: Lettland. Wobei es keine echte Enttäuschung ist, hatte ich doch kaum Erwartungen. Aber es war mit Abstand der nervigste Act heute
Und übrigens: finde ich diesen Jahrgang dann doch nicht so schlecht, wie vor den Proben. Also alles wie immer!
Benni
Bestes Land: Dänemark. ESC geht auch heute noch ohne Unterstützung vom Band. Und mit sichtbaren Backings
Größte Überraschung: Entgegen der Vorhersagen seit Dienstag nicht mehr in den Regen gekommen
Größte Enttäuschung: Georgien. Etwas mehr Esprit hätte es schon sein dürfen.
Und übrigens: Es wurden die Proben heute um 13.27 Uhr, 81 Jahre nach der Zerstörung Rotterdams durch die deutsche Wehrmacht, für eine Schweigeminute unterbrochen.
DJ Ohrmeister
Bestes Land: Bulgarien. Sie muss das hier eigentlich gewinnen. (Oder vielleicht doch Litauen. Oder Frankreich? Oder doch die Disco Queen aus Malta…?)
Größte Überraschung: Habe zwei ganze Durchläufe der selbsternannten Königin aus Lettland ertragen. Mutig!
Größte Enttäuschung: Keine. War ein guter Tag!
Und übrigens: Dänemark ist mir jetzt seit einer ganzen Stunde nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Wenn das noch paar Stunden so weitergeht, dreh ich durch…
Michael
Bestes Land: Bulgarien, obwohl ich das Lied zuerst nicht mochte, aber diese großartige Inszenierung mich immer wieder begeistert
Größte Überraschung: Die sympathischen Portugiesen, die in der PK so ein schönes portugiesisches Lied gesungen haben
Größte Enttäuschung: Heute am ehesten die Schweiz, gefiel mir nach der ersten Probe gut, jetzt nicht mehr so, weil zu künstlich
Und übrigens: Überlege ich, wie ich bei dem frühen Probenende den weiteren Tag verbringe. Normalerweise würden wir vor Ort gemeinsam Essen gehen und dann auf irgendeine ESC-Party… Na ja, mal schauen, was im TV läuft
Morgen folgen die zweiten Proben der Big 5 und der Niederlande, und damit die letzten Einzelproben des Jahrgangs 2021.
Da nur wenige den Weg zur lettischen PK gefunden hatten, beruhigte der Moderator zunächst, dass es online deutlich mehr wären. Ca. 60 Teilnehmer wurden im Laufe der PK angezeigt. Samanta erschien wieder mit ihren drei maskierten Grazien. Zusätzlich hatte sie noch eine Flagge im Gepäck. Geziert von einem Logo in Anlehnung daran, wie sie ihre Hände über dem Kopf zu einer Krone zusammenführt und dem Schriftzug "the Queen".
Sie habe mehrfach an der lettischen und litauischen Vorentscheidung teilgenommen, da es für sie als Musikerin immer eins der größten Ziele war, am ESC teilzunehmen. Sie kann nach einem Fall immer wieder gut aufstehen. Und stur sei sie auch noch, wie ihr Team bestätigen könne. Zudem hätte sie schon als Kind davon geträumt. Für ihre allererste Single von Jessica Garlick ("Come back", ESC 2002) musste sie eine Menge Geld ausgeben. Aber schon damals habe sie davon geträumt, einmal selbst beim ESC dabei sein zu können. All die Jahre waren es wert darauf gewartet zu haben. Alle Erwartungen seien erfüllt worden. Sie würde es immer wie so machen. Als Sängerin - nicht als Komponistin - würde sie auch wieder gern zum ESC zurückkommen.
Samanta hat russische, belarussische, türkische und deutsche Wurzeln. Und so stimmte sie ein russisches Lied an. - Durchaus überzeugend. Vielleicht hat sie mit "The Moon Is Rising" einfach nur das falsche Lied?
Gerne wiederholt sie mehrfach ihre Botschaft, dass sich jeder selbst lieben solle. Dann wäre man auch eine Königin. Daheim wäre sie übrigens keine, sondern z.B. nur eine Tochter ihrer Eltern.
Die Hintergrund-Grafiken ihres Auftritts stammen von einem lettischen Künstler. Man wollte eine eigene, orientalisch anmutende Welt erschaffen. Viel Arbeit habe in diesen Fraktalen gesteckt.
Auch wenn wir dieses Jahr nicht alle live vor Ort dabei sein können: Hier berichtet das ECG-Team von den Proben, Pressekonferenzen und anderen Ereignissen. Diese Berichte sind natürlich rein subjektiv und sollen nicht in erster Linie eine detailgenaue Beschreibung der Proben liefern - diese kann man ja in verschiedenen Portalen teilweise sogar live verfolgen - sondern einen ganz persönlichen Eindruck darstellen.
Benni | DJ Ohrmeister | Markus |
Michael | Stephan | |
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