...mag ich gar nicht. Aber bei Rumänien braucht es so etwas wirklich, damit einem die Eintönigkeit des Liedes nicht so bewusst wird. Man kann sich ganz auf die Performance konzentrieren und hat dann wenigstens etwas fürs Auge.

Auch stimmlich hatte ich von ROXEN wesentlich mehr erwartet, gehörte dcoh "Alcohol You" zu meinen Favoriten 2020. Eines der Beispiele, wo die 2021er Version schlechter ist als die 2020er.    

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Nachdem ich heute morgen zwischen PKs, Proben und technischem Jedöns für den Blog gewechselt bin, habe ich mir bei einem Cappuccino mal drei Proben hintereinander auf mich wirken lassen. 

Belgien

Die Nummer sitzt. Das Staging bietet aber auch keine Unwägbarkeiten für Kamera und Künstler. Sängerin Geike experimentiert allerdings noch mit verschiedenen Ende-des-Lieds-Gesichtsausdrücken. Hart an der Grenze zum Grimassenschneiden.

Israel

Schön, mag ich und sie machen nichts falsch. Bis aufs Haarkrönchen aber etwas belanglos. Ich habe die Befürchtung, das wird untergehen. Zu allem Übel habe ich den Eindruck, die Trickkleidchen-Nummer am Ende ist ein verzweifelter Versuch, nochmal auf sich aufmerksam machen zu wollen.

Rumänien

Ich werde das Gefühl nicht los, Roxen hat keine Lust zu singen, so wie sie nuschelt. Dann habe ich auch keine Lust zuzuschauen. Der Ausdruckstanz spricht mich auch nicht an. Da lege ich mich jetzt fest: Landet ganz hinten.

Hooverphonic werden noch besser durch die Kamera eingefangen, das ist nicht nur im übertragenen Sinne eine… runde Sache. Auch die Kamera umrundet das Quintett und landet dann schließlich in der Mitte bei Sängerin Geike. Die Stimmung des Liedes bzw. des Textes wird schön widergespiegelt, ein Beitrag, der auf der Rotterdamer Bühne wirklich überrascht. Sie profitieren auch von ihrem Startplatz so kurz nach Kroatien und Zypern. Mag ich mittlerweile sehr.

Eden Alene hat das auffällige Haarteil jetzt schon am Anfang an, sehr weise Entscheidung. Ansonsten für so eine schwungvolle Nummer wieder stimmlich und vor allem choreographisch top, ähnlich wie bei Zypern. Könnte mir gut vorstellen, dass Albina da mit ihren langen Beinen, ihren schönen Hüften, ihrem bezaubernden Charisma, und ihren neuen Extensions (soweit ihre Selbstbeweihräucherung aus den beiden PKs) den Kürzeren zieht unter den Dance-Nummern. Aber Israel macht das wirklich, wirklich gut. Und im Gegensatz zu Benni hat „Set me free“ überhaupt keinen Nervfaktor bei mir.

Oh, ich muss wohl den letzten Satz umschreiben: Und im Gegensatz zu Benni nervt mich „Set me free“ überhaupt nicht. Und Benni natürlich auch nicht - niemals!

Auch Israel sehe ich heute zum ersten Mal. Also, dass Eden schon 21 Jahre alt ist, kann ich kaum glauben, sie wirkt auf mich wie ein Teenager, die ganze Truppe hat etwas Kindliches, finde ich. Stimmlich hatte sie zeitweise etwas zu kämpfen. 

Erwähnte ich schon, dass es mir dieses Jahr zuviel Magenta gibt?   Auch hier wieder, genau wie bei Kroatien vorhin, der Backdrop überwiegend in Rosa. Ich fürchte, da auch die Lieder, die in Rosa daherkommen, austauschbar sind, wird es für das Publikum schwer, die beim Voting auseinanderzuhalten. 

Aber sehr schön, die Effekte auf der Seitenwand.

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Panik! Mitten in der PK von TIX geht das Internet weg. Lag es daran, dass TIX dieses Mal eher Sinnfreies von sich gab??? Mir kam es jedenfalls so vor. Er habe z.B. eine Liebebeziehung zu Efendi aus Aserbaidschan, aber sie habe ihn noch gar nicht persönlich kennengelernt.  Und dann gab es einen Knall und alles war weg! 

Des Rätsels Lösung: Kurzschluss in der Wohnung. Als die Sicherung wieder drin war, war die PK vorbei. Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich da soviel verpasst habe, der Beginn war mir ein wenig zu albern, oder ich habe es nicht richtig verstanden. 

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Da bin ich wieder, frisch geimpft und noch ganz fit. Ich soll heute keinen Sport machen,  dabei wollte ich gleich zu Israel mittanzen (Scheeerz!) Ich kam gerade noch rechtzeitiig, um Albinas Probe zu sehen, die fehlt mir noch. Ich muss sagen, das hat mir insgesamt gut gefallen, obwohl ich das Lied ja ziemlich nichtsagend finde. Sie machen das Beste draus. Und Konstantin: Leider habe ich die zweite Probe meines Favoriten Norwegen verpasst. 

Aber den Sport absolviert TIX gerade zu Beginn seiner PK, er springt aufs Podium und animiert die Presse, mitzumachen, um wach zu werden. 

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Lesley spürte heute eine kleine Erleichterung, dass bei den Proben alles noch besser abgelaufen ist. Sie möchte sich mit den ganzen analogen und per Hand beweglichen Requisiten von dem sonstigen ESC-Staging absetzen. Es sei schön zu sehen, dass sich die ganze Arbeit, die sie im Vorfeld da hinein gesteckt haben, jetzt auszahlt. Es hätte im Vorfeld doch eine ganze Weile gedauert, um alles so zusammenzufügen. Alle Requisiten werden von zwei Tänzerinnen in Bewegung gesetzt. Es werden auch keine Effekte mehr hinzukommen, kein Feuerwerk, nichts wird von der Decke fallen. Man möchte die Geschwindigkeit visualisieren, die ESC-Welt auf das kleine Bühnenset verkleinern und die Zuschauer auf eine Reise mitnehmen. Zum Ende des Auftritts hin schiebt Lesley ein Papiermädchen zur Seite. Das soll das Heimkommen, das Sich-selber-finden symbolisieren. Das Produktionsteam vor Ort wäre sehr kooperativ.

Auf den Gesang angesprochen, der ja bei dem ganzen Ablauf sicher nicht so einfach wäre: Sie arbeite immer daran, ihre Stimme zu verbessern. Mit ihren Co-Autoren wird sie vor dem Semi weiter üben. Es gäbe halt immer Raum für Verbesserungen.

Lesley lebt in New York und beabsichtigt für zukünftige Projekte mehr Zeit in Europa und Irland zu verbringen. Gemeinsam mit ihrer Frau, die sie jetzt auch in Rotterdam unterstützt. Sie fühle keinen Druck, wegen großer Erfolge Irlands in der Vergangenheit. Sie meint, es helfe eher, solche Legenden als Vorgänger zu haben.

TIX find ich ja wunderbar, nicht zuletzt nach dem sehr emotionalen M&G von neulich. Es ist erstaunlich, wie ein Mensch mit einem solchen Lebensweg so grandios auf einer so großen Bühne performen kann. Michael ist sicher auch heute ganz entzückt, oder? Zur Show bleibt nicht viel zu sagen, es bleibt wie es ist und das ist auch gut so.

Spannender wird sein, zu sehen, ob ich Albina noch immer als off-key empfinde und ob die Präsentation noch so shaky ist wie am Sonntag. Und hurra! – eine deutliche Steigerung, sie haben sich an die Bühne gewöhnt, die Kamera auch an sie, und so sieht das alles runder aus, und selbst die hohen, langen Töne sind nicht mehr so knapp dran vorbei. Ist nicht ganz so perfekt wie Zypern für mein Empfinden, aber man hat sich klar gesteigert. Well done!

Für Zypern gilt: Wie bestellt, so geliefert. Mich langweilt der Auftritt keine Sekunde, alles richtig gemacht.

Auch TIX  aus Norwegen liefert drei reibungslose Durchgänge ab, bei denen man über Kopfhörer das Rascheln der Ketten hören kann, also nix Plastik.

Bei Kroatien langweilt mich einfach der flache Song. Bestimmt kann der solide Auftritt aber Boden gut machen. Besser als beim ersten Mal wird die Hebefigur von der Kamera eingefangen. Mir erschließt sich nur nicht, warum sich das Albina mit ihren Boys vor der LED-Trennwand abmühen muss und nicht auf der Hauptbühne, denn man sieht ständig das schwarze Raster durch die dünne Wand. Wahrscheinlich soll das dynamischer wirken, who knows.

© EBU / Thomas Hanses

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Was waren wir gespannt, wie die ganzen Props der Iren heute klappen würden…? Ja, sie klappen weitestgehend, nur ist Lesley dermaßen angespannt und konzentriert darauf, dass sie darüber die richtige Tonlage vergisst und alles durchweg schief klingt. Unangenehm, und das drei Minuten lang. Das ist für mich wirklich ein Top-Kandidat auf die rote Laterne im ersten Halbfinale. Und sie haben beim Meet & Greet neulich noch von den sieben irischen Siegen gesprochen… Der allerletzte Durchlauf war dann etwas besser. Aber dennoch: Sehr unentspannt alles hier bei diesem Beitrag.

Bei Elena Tsagrinou hingegen sieht das alles deutlich selbstsicherer aus, die Bewegungen sitzen auf den Punkt, Körperspannung auch ganz passabel. Hier merkt man, dass sie seit Mitte Januar fast jeden Tag geprobt haben (sagten sie beim M&G). Sie ist auch nicht die beste Sängerin, das Stimmvolumen nicht so ausgeprägt, aber die Töne trifft sie gut und die Einsätze auch, und da wo es drauf ankommt, hat man die Backing Vocals vom Band drübergestreut. Mir macht das jedenfalls viel mehr Laune als Frau Roy. Ist generisch, ist Gaga, ist Plastik, aber handwerklich dennoch gut gemacht. Bravo, wenn alles so gut läuft am Dienstag, macht die einen Podestplatz im Halbfinale!