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Die Underdogs: einer top, einer eher flop

Montag, 10 Mai 2021 11:59

Ohrmeister nAitäh Eesti, danke Estland - so macht man das mit dem Staging, da ist eine klare Linie zu erkennen, in Ukus langsam-getragenen Fall mit einer Vollmondnacht, in der er am Boden kniet, später ein (dem Lied angepasstes) Nachtpanorama mit Wolken und Gewitterblitzen, um dann zum Climax in Rot zu wechseln. Der etwas unspektakuläre Midtempo-Song ist gut vorgetragen, Uku vernünftig ausgeleuchtet und man kann sich auf den Sänger konzentrieren (sowas in schnell und flippig hätte Senhit mit Rapper auch gutgetan).

Benny Cristo für Tschechien steht zum Anfang in einem Rund aus Neonröhren und spaziert dann im senffarbenen Glitzerjäckchen nach vorn – ob das eine glückliche Modewahl ist? Eine sportlichere College-Jacke hätte auch getan, so richtig glaubwürdig ist das nicht. Zwei Kumpels tauchen auf, später zwei junge Frauen dazu, nur leider gibt es mit diesen Tänzern so gut wie keine Interaktion, was bei diesem fröhlichen Song eine vertane Chance ist. Dieser erste (öffentlich zu sehende) Durchlauf ist betont unspektakulär, vielleicht muss er sich erst mit der Bühne vertraut machen. Derweil flackern generische Muster auf den LEDs, irgendwie ist kein echtes Konzept auszumachen. Ich glaube, mehr Zusammenspiel mit den anderen und auch mit dem Zuschauer (oft nicht in die Kamera geschaut) hätte dem ganzen gutgetan, denn die Quirligkeit aus dem Video, die genau von diesem facetime-effekt gelebt hat, ist hier völlig weg. Man ist vollkommen unbeteiligt.

 

   


Meet & Greet San Marino

Montag, 10 Mai 2021 11:55

michaelSenhit fand ihre erste Probe gut, aber sie sei sehr nervös gewesen, die nächste Probe werde wohl noch besser. Aber sie habe schon Adrenalin und Energie gefühlt. DiIe Monstranz sei für sie mehr eine Krone, denn sie sei ja die "Freaky Queen", die Bilder würden zwar eine Mutter mit Kind darstellen, aber sie sehe das eher als "Königin mit Prinz", es habe absolut keine religiöse Bedeutung.... (Das verstehe, wer will!) Sie will noch nicht verraten, ob Flo Rida zum Semifinale kommt, man solle Vertrauen haben und sich überraschen lassen. Sie sei sehr glücklich mit dem Titel, und wir brauchen momentan alle ein bisschen "Adrenalina"!

Sie habe ihren Komponisten gebeten, ein wenig eritreische Einflüsse in den Titel einfließen zu lassen. Die erste Version ohne afrikanische Einflüsse habe sich sehr von der jetzigen unterschieden. 


Goosebump-Alert!

Montag, 10 Mai 2021 11:19

Benni nManchmal passieren Dinge, mit denen man im Leben niiiiiiemals gerechnet hätte: Danke, Estland, für die erste Gänsehaut des Jahres!!! Man ist gesanglich in diesem Jahr ja schon mit wenig zufrieden... Bei Uku werden zum Ende des Liedes aufgenommene und real gesungene Backingvocals gemischt, wovon der Act sich akustisch wohltuend von der Playback-Show der meisten anderen Länder abhebt - auch wenn man den Backgroundsänger nicht sieht. Estland ist halt eine Chornation!

 

Das klingt toll, wird dem gemeinen TV-Zuschauer bei raschelnden Chipstüten und redseligen Mitzuschauern sicher kaum auffallen. Aber zumindest ich bin für den Moment glücklich, auch wenn Uku selbst noch die Handbremse drin hatte.

 

Den Rest haben meine Kollegen ja teilweise schon beschrieben. Das Staging an sich ist sehr simpel, wahrscheinlich zu simpel. Der Backdrop ähnlich zur Vorentscheidung, nur ohne Ketten, die Bühne sehr düster gehalten. Der Song ist bekanntlich zu schwach und der Startplatz zu undankbar, um in Rotterdam etwas zu reißen.

 

Benni


Adrett

Montag, 10 Mai 2021 11:15

stephanAch Uku, ich hätte dir wirklich einen starken Song gewünscht. In den Wettquoten läuft es gar nicht gut, und die Startnummer zwei sagt ja auch einiges darüber aus, wie der Song von den Produzenten angesehen wird – nämlich als Füllmaterial. Aber objektiv gesehen macht Uku auf der Bühne nichts falsch. Mit lässig offenem Hemd und einer ungebundenen Fliege um den Hals sieht er ganz schmuck aus, auch die Stimme sitzt dort, wo sie hingehört. Ich schwanke zwischen gepflegter Langeweile und Erholung nach dem Knallbonbon aus San Marino. Es gibt ein paar schöne Close-Ups vom Sänger, der sich mal vor einem großen Mond, mal auf dem Boden hockend wiederfindet. Ein bisschen verloren wirkt er schon auf der Bühne, denn auch bei diesem Act werden wir keine Backgroundsänger sehen.

Alles recht unspektakulär, aber eher wohltuend. 

 

 


Eine Wohltat!

Montag, 10 Mai 2021 11:12

michaelOh, was für eine Wohltat ist jetzt Uku Suviste nach diesem "San Marino-Overkill"! Er singt einfach sein Lied! Und das sehr gut. Ganz allein in schwarzer Hose, weißem offenem Hemd mit ungebundener schwarzer Fliege, im Backdrop Mondschein, Gewitter, erst dunkelblau, dann rot. Schön, dass es so etwas auch noch gibt!


Estland

Montag, 10 Mai 2021 11:09

markus Ein adrett gekleideter Mann mit leicht geöffnetem, brusthaarfreilegenden weißen Hemd, offener schwarzer Fliege um den Hals, gutaussehend... und es lässt mich völlig kalt. Muss am Song und der nichtssagenden Performance liegen. Estland dürfte am Zuschauer vorbeirauschen. Erst recht, da man sich nach San Marino von den Schnappatmungen und der vom ungläubigen Kopfschütteln verursachten Gehirnerschütterung erholen muss.

 

 

EST 1© EBU/Andres Putting


San Marino explodiert…

Montag, 10 Mai 2021 10:48

Ohrmeister nHeute also erfahren wir etwas über Senhits Adrenalinspiegel, und der ist am Explodieren… Wo Israel mit einem hairpiece aufhört, startet San Marino mit einem headpiece, einer um das Gesicht gesetzten riesigen Maske mit Madonnendarstellungen (also eher eine Monstranz zum Durchgucken) – was ist denn da bloß los dieses Jahr, Teufel, Engel, Maria? Und dann bricht wirklich die Hölle los. Mit vier grusligen Tänzern in unattraktiven weißen Ganzkörperoutfits mit Latexmaske (es sind eher Stakser als Tänzer, ziemlich unbeholfen sieht das aus) gibt es Deckenkamera-Einstellungen auf den vollkommen mit Animationen überfrachteten Boden, dann stürmt Senhit bald los, die gesamte Bühne abzulaufen, und zuletzt kommt noch ein Rapper für die Einlage.

Ein simpler, runder Kracher zum Tanzen, schade dass immer diese quietschbunten, viel zu vollen Bilder zu sehen sind und diese Mega-Schriftzüge, vor denen die Akteure manchmal kaum auszumachen sind. Das wirkt dermaßen willkürlich zusammengeflickt, dass es richtig stört. So ein Auftritt hätte einen Schuss mehr „Klasse“ gebraucht, etwas mehr chic und weniger PopArt, um sich von den anderen Nummern abzuheben. Aber nach den ganzen Videos von #freakytriptorotterdam war das nicht anders zu erwarten. Lied und Stimme gut, Optik nervt.

 

 


Belgien Meet&Greet

Montag, 10 Mai 2021 10:46

markus Im Gegensatz zu den Proben, lassen sich die Meet&Greet bzw. Pressekonferenzen auch 'on demand', also nachträglich auf Abruf, anschauen. Also habe ich heute morgen beim ersten Kaffee mal Belgien abgerufen. Es war durchaus interessant, was Hooverphonic zu ihrem Auftritt so erzählten.

 

Zunächst mal waren auch sie mit der Probe, insbesondere mit dem Sound und der Performance zufrieden. Der Song wurde nicht speziell für den ESC geschrieben. Er ist mit anderen ihres Albums während des dreimonatigen Lockdowns entspannt und ohne Druck entstanden. Wegen des besonderen Themas und des schwarzen Humors haben sie sich für "The Wrong Place" entschieden, da er aus den übrigen Beiträgen heraussteche. Bei "The Wrong Place" überlegten sie sich, worüber man so schreiben könnte. Es sollte nicht das übiche "Ich vermisse dich" usw. sein. Passend zu ihrem schwarzen Humor, viel mehr über etwas, was zu diesem Zeitpunkt "selbtmörderisch" war - und noch immer ist: einen Fremden anzufassen, zu küssen, zu umarmen oder Sex mit ihm zu haben. Sich also nach einem nach One-Night-Stand zu fragen: Was machen wir hier eigentlich? Wer kennt das nicht. Das Ganz möge man aber doch bitte mit einem Augenzwinkern sehen und nicht allzu ernst nehmen.

 

Ein Fragesteller beschrieb sie als "geschmeidig, elegant und dunkel". Dem konnten sich Hooverphonic nur anschließen. Außerdem mögen sie den Kontrast und wie schon erwähnt schwarzen Humor. Wie eben in ihrem Video zu "The Wrong Pace", das so elegant dahin plätschert bis plötzlich ein geköpfter Mann auf dem Boden liegt. Dem Staging lagen drei Ideen zugrunde. Die Sängerin Geike steht nicht vorne auf der Bühne sondern in der Mitte umringt von den Musikern - also "In the wrong place". Da sie sich hauptsächlich als Live-Band sehen, wollen sie sich zudem an ihren Instrumenten als "normale" Band präsentieren - keine spezielle Performance. Und schließlich wollten sie mit Geikes schwarz/weiß-Großaufnahmen im Hintergund eine Atmosphäre wie aus den ersten Stummfilmen (z.B. "Das Cabinet des Dr. Caligari") schaffen. Ihre Musik wurde auch schon für Film-Soundtracks verwendet. Der Bezug zu Johnny Cash im Songtext hat übrigens keine tiefere Bedeutung. Den hatten sie zufällig im Radio gehört und festgestellt, dass sie ihn einfach mögen.

 

Ich mag den Song nach wie vor, auch wegen des Textes, des schwarzen Humors und des Videos. Nur leider verpufft das alles auf der Bühne. Dem gemeinen Zuschauer wird sich all das nicht ansatzweise erschließen. Schade.

 


Einmal Voltaren, bitte!

Montag, 10 Mai 2021 10:45

Benni n

San Marino macht heute den Anfang - und wieder sind vier Tänzer*innen am Start. Auch auf die Gefahr hin zu nerven: Ich dachte, der Chorgesang vom Band ist erlaubt worden, um die Delegationen zu verkleinern?!?

 

Aber zu San Marinos Entschuldigung muss man sagen, dass alle maskiert sich und das Virus nicht weitergetragen werden kann, auch wenn sich Senhit und ihre Entourage bei der Performance recht nah kommen. Aber insbesondere die Hebefiguren der Phantomas-Figuren wirken doch dermaßen ungelenk und überhaupt nicht hip, dass man womöglich Senhits Knochen knacken hört, wenn man genau aufpasst. Bringt der Frau mal eine Tube Voltaren! So viel zum Thema Notaufnahme... Vielleicht wollen die Tänzer einfach auch nicht mit diesem Auftritt in Verbindung gebracht werden.

 

Der Gesang klingt zwar nicht unsauber, an einigen Stellen leicht gejodelt, was mich wiederum etwas nervt. Der Rapteil wird heute noch nicht von Flo Rida übernommen, und man hört es auch deutlich. Mal sehen, ob man beim Meet and Greet konkreten Aufschluss bekommt, ob er für das Halbfinale noch eingeflogen kommt. Möglicherweise kann er am Freitag ja wieder heim...

 

Ich finde es nicht schlecht. Ich finde es nicht gut. Mich lässt es komplett kalt, da kann noch so viel "Fire and gesoline" im Spiel sein.

 

 


Madonna Mia!

Montag, 10 Mai 2021 10:41

stephan

Buongiorno a tutti. In einer idealen ESC-Welt, in der man vor Ort in die Bubble eintaucht, würde der Sprung aus dem Bett von Tag zu Tag etwas schwerer fallen, denn die Nächte sind in der Regel recht kurz. Da sich der Weg ins Pressezentrum in den engen Grenzen der eigenen Wohnung hält, von nächtlichen Aktivitäten, bei denen auch ein bisschen Alkohol im Spiel sein kann, ganz zu schweigen, bin ich ausgeruht wie zur Kur. Gestern Abend hatte ich sogar noch Muße zu schauen, was die Kollegen anderer Bloggs zu berichten haben. Ganz beruhigend, dass es häufig recht ähnliche Eindrücke einzelner Proben gibt, von polarisierenden Ausnahmen mal abgesehen. Ganz schön finde ich, dass ich den Eindruck habe, dieser Drops ist noch nicht gelutscht, denn einen klaren Favoriten kann ich in diesem Jahr nicht ausmachen.

 

Der Morgen beginnt spektakulär. Ob im positiven oder negativen Sinne, kann ich noch nicht sagen. Madonna Mia! Zunächst sehen wir Senhit als eine Art Heilige in einer Monstranz (!). Sie wirft sich auf ihre Drehscheibe aus dem Video und wird von vier vermummten Tänzern belästigt. Diese Tänzer tragen schreckliche zartrosa Klamotten und rote Glitzerstiefel zieren ihre Füße, während Senhit komplett in schwarz daherkommt. Besonders lächerlich wirken die Gestern der Backgrounds auf mich, die wie eine Persiflage daherkommen.

 

Immer wieder schreit sie ins Publikum (Hello Rotterdam, bla bla), um es zu animieren - wozu auch immer. Wenn man sich die Acts der letzten Jahre anschaut, in denen Sänger versuchen das Publikum einzubeziehen, kann man sehen, dass dies keine gute Idee ist.

 

Die Frage, ob Flo Rida nun dabei ist, wurde abschließend mit nein beantwortet. Wobei ich den Unterschied zwischen ihm und den Ersatzrapper nicht gemerkt hätte.

 

In Summe ergibt sich leider kein gutes Bild. Sehr schade!

 

SMA 1© EBU/Andres Putting

 

 


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Das Team

Auch wenn wir dieses Jahr nicht alle live vor Ort dabei sein können: Hier berichtet das ECG-Team von den Proben, Pressekonferenzen und anderen Ereignissen. Diese Berichte sind natürlich rein subjektiv und sollen nicht in erster Linie eine detailgenaue Beschreibung der Proben liefern - diese kann man ja in verschiedenen Portalen teilweise sogar live verfolgen - sondern einen ganz persönlichen Eindruck darstellen. 

 
Benni DJ Ohrmeister Markus
     
 
Michael Stephan